Auto-Abo für Fahranfänger
Warum ein Auto-Abo für Fahranfänger interessant sein kann

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2000 Euro und mehr für die Autoversicherung! Das ist für Führerscheinneulinge nichts Besonderes. Denn für Fahranfänger werden bei der Versicherung sehr hohe Prämien fällig. Eine interessante Alternative ist darum ein Auto-Abo. In der Monatsrate sind alle Kosten enthalten.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Fahranfänger haben's nicht leicht: erst der teure Führerschein. Dann der Autokauf. Und anschließend der Kostenhammer bei der Versicherung: 2000 Euro pro Jahr für Haftpflicht und Vollkasko für einen Kleinwagen. Und das ist dann sogar noch ein eher günstiger Tarif. Wer leistungsstarke Bedingungen für seinen Erstwagen will wie lange Neupreis-Erstattung oder Folgeschäden-Deckung durch Tierbiss, landet schnell bei 2500 Euro und mehr.
Vergleichsportale wie Check24 und Verivox werfen Dutzende von Tarifen aus, die zwischen 1400 und unfassbaren 6800 Euro liegen, wenn ein 18-jähriger Führerschein-Neuling mit typischen Rahmenbedingungen (keine Garage, 12.000 Kilometer Jahresfahrleistung) einen Fiat 500 Vollkasko versichern möchte.
Für Fahranfänger kann es sich deshalb lohnen, die Unterhaltskosten eines neu angeschafften Autos mit den Preisen des gleichen oder ähnlichen Modells eines Auto-Abos zu vergleichen. Beim Abo fällt nämlich nur eine monatliche Flatrate an – Haftpflicht und Vollkasko sind da schon mit drin.
Unsere Tabelle unten zeigt, dass für einen Fahranfänger selbst der günstigste Versicherungstarif einem Drittel bis einer Hälfte der Abo-Kosten für ein ganzes Jahr entsprechen würde. Und beim eigenen Auto kommen ja noch weitere Unterhaltskosten hinzu, die in der Rate fürs Abo-Auto bereits enthalten sind – Kfz-Steuer, Kosten für Wartung und Service-Inspektionen, Winterbereifung, Zulassung und GEZ-Kosten zum Beispiel.
Kostenvergleich: Abo-Kosten und Kfz-Versicherung für Fahranfänger
Jährliche Abo-Kosten*
Kfz-Versicherung bei Kauf**
Fiat 500C
Renault Twingo Elektro
Citroën C3
Cupra Formentor
Warum sind Versicherungen für Fahranfänger so teuer?
Sehr junge Fahrer sind bei den Versicherungen nicht gerne gesehen, auch nicht mit schwach motorisierten Kleinwagen. Statistisch gesehen zählt nämlich die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen zu den unfallträchtigsten Fahrern. Und dieses Risiko lassen sich die Versicherungen bezahlen. Führerscheinneulingen werden stets in die niedrigste Schadenfreiheitsklasse 0 eingestuft, und in der liegen die Beiträge am höchsten.

Einen Fiat 500C gibt es bei Finn zur Monatsrate von 319 Euro – aufs Jahr gerechnet 3828 Euro. Eine Versicherung mit Vollkasko kostet einen 18-jährigen Fahrer im Schnitt 3050 Euro, der günstigste Tarif immer noch 1490 Euro.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Ergibt es Sinn, sein Auto über die Eltern zu versichern?
Autos von Fahranfängern oft bei den Eltern als Zweitwagen mitversichert. Auf diese Weise lässt sich der Schadensfreiheitsrabatt aufs erste eigene Auto übertragen. Das gilt nur für die Anzahl der schadensfreie Jahre, die der Dauer des Führerscheinbesitzes entspricht. Willigt die Versicherung ein, lassen sich so die superteuren Klassen SF 0 und SF 0,5 überspringen.
Im Falle des Fiat 500 als Zweitwagen der Eltern, sinkt der Jahresbeitrag für die Vollkasko auf 620 Euro für einen günstigen bis 2306 für einen besonders teuren Tarif. Auch so ist die Versicherung aber noch immer ein echter Kostentreiber fürs eigene Auto. Ein günstiger und eleganter Weg aus der Anfänger-Kostenfalle ist ein Auto-Abo.
Ab welchem Alter darf man ein Abo-Auto fahren?
Die meisten Abofirmen bieten normale Autos schon ab einem Alter von 18 Jahren an. Nur bei PS-starken Modellen liegt das Mindestalter bei 21 oder höher. Oder es wird ein moderater Preisaufschlag für Fahranfänger fällig. In der Flatrate von 319 Euro pro Monat für beispielsweise einen Fiat 500C von Finn ist nicht nur die Versicherung enthalten, sondern auch Steuern, Zulassung, Kennzeichen bis hin zum Rundfunkbeitrag fürs Autoradio.
Warum ist ein Abo für Fahranfänger günstig?
Beim Kostenvergleich Neuwagen-Kauf plus Nebenkosten versus Auto-Abo wird klar: Allein eine mittelpreisige Vollkaskoversicherung kostet pro Jahr fast so viel wie die Jahresrate beim Abo. Und der Wertverlust als dickster Kostenbatzen ist dabei noch nicht einmal berücksichtigt. Nach ein oder zwei Jahren Fahrpraxis gibt der jugendliche Abonnent sein Auto einfach zurück, ohne sich um den Weiterverkauf kümmern zu müssen. Wenn er dann mit 20 oder 21 sein erstes Auto versichert, stufen ihn Versicherungen je nach Verhandlungsgeschick in die Schadenfreiheitsklasse (SF) 0,5 oder 1 ein. Also fast so, als hätte er einen eigenen Wagen unfallfrei gefahren.
Wann ist der beste Zeitpunkt fürs eigene Auto?
Wer Abo-Autos über einen langen Zeitraum nutzt und dann auf ein eigenes Auto wechselt, profitiert trotz unfallfreier Fahrt nicht. Er wird von den Versicherungen auch dann in die niedrigsten SF-Klassen eingestuft. Darum: Wer auf ein eigenes und auf sich zugelassenes Auto Wert legt, sollte nach zwei bis drei Jahren vom Abo Abschied nehmen und schadensfreie Jahre mit einer eigenen Versicherung sammeln.
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