AUTO BILD MOTORSPORT-AWARD: Die Sieger
Nico Rosberg - Formel-1-Pilot

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In einer spannenden Formel-1-Sasion 2014 wurde Nico Rosberg Vize-Weltmeister. Die AUTO BILD MOTORSPORT-Leser haben ihn zum Formel-Fahrer des Jahres gewählt.
Bild: Picture-Alliance / Xpb / privat / W. Wilhelm
Es gibt es also wirklich, das Formel-1-Gen. „Mein Vater war Rennfahrer, ich bin Rennfahrer“, sagt Nico Rosberg. „Das ist kein Zufall. Man muss dieses Gefühl für den richtigen Fluss der Dinge haben, für den schnellstmöglichen Weg von A nach B.“
Er hat dieses Gefühl. Genau wie sein finnischer Herr Papa. 32 Jahre nach Keke Rosberg war auch sein Sohn Nico auf dem Weg zum WM-Titel in der Formel 1. Elf Polepositions, fünf Siege, immerwährender Optimismus. Am Ende hat es doch nicht sollen sein. Das letzte und entscheidende Rennen in Abu Dhabi gewann Lewis Hamilton. Rosberg kam mit einem Ausfall des Hybridsystem nur auf Platz 14. Vizeweltmeister! „In diesem Jahr hat das Pendel in Lewis’ Richtung ausgeschlagen“, konstatiert Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. „Aber Nico wird 2015 umso hungriger zurückschlagen.“
Trotzdem: Auch 2104 hatte seine Höhepunkte für Rosberg: Sieg beim Auftakt in Melbourne, Sieg beim ersten Heimrennen in Monaco, Sieg beim zweiten Heimrennen am Nürburgring. Wichtiger noch: Er hat die WM-Chancen durch den Triumph in Brasilien bis zum Ende offen gehalten. Den Titel gekostet haben die technisch bedingten Ausfälle in England (Getriebe), Singapur (Elektronik) und Abu Dhabi, die Verbremser in Monza und Sotschi, Probleme im Regen von Suzuka und die fehlende Gegenwehr im Duell gegen Lewis Hamilton in Austin. Wolff: „Nico hat bis zum Ende auf Augenhöhe gegen Lewis gekämpft und ihn in seiner Paradedisziplin im Qualifying sogar geschlagen.“
Rückblende: 1987 gibt Keke Rosberg seinem Sohnemann die ersten Fahrstunden im Kart. „Mit zwei Jahren ist Nico das erste Mal mit mir in einem Zweisitzer-Kart mitgefahren“, erzählt Keke Rosberg AUTO BILD MOTORSPORT zu Beginn von Nicos Formel-1-Karriere stolz. „Er konnte zwar lenken, kam aber nicht an die Pedale ran. Mit neun wollte er dann echte Rennen fahren.“ Heute spricht der Finne nicht mehr in der Öffentlichkeit. Heute ist er nur noch Vater.
Die Zitate aus 2006 sind deshalb umso wertvoller. Keke Rosberg mit der für ihn so typischen Ironie: „Wir waren ein echtes Dreamteam. Er hatte vom Fahren keine Ahnung, ich keinen Schimmer vom Schrauben. Als Nico in einer schnellen Kurve ein Rad verlor, das ich wohl nicht richtig festgeschraubt hatte, war meine Karriere als Mechaniker endgültig beendet.“ Das Talent hat Keke Rosberg bei seinem Sohn aber schnell entdeckt: „Wichtig ist, dass man beim Fahren am Limit noch Kapazitäten für andere Dinge hat. Der Kopf muss frei sein, wenn der Körper fährt. Diese Fähigkeit hat sich bei Nico früh gezeigt.“
Der Herr Papa konnte aber auch hart sein. Ein Formel-1-BMW-Rennen am Nürburgring 2002. Mit gesenktem Kopf hört sich ein kleiner, leicht pausbackiger Blondschopf die Standpauke seines Vaters an. „Du bist gefahren wie eine Sissi!“, schimpft der strenge Herr Papa. Einen Tag später gewinnt der Filius. Von da an eigentlich nur noch. Formel BMW, Formel 3, GP2; Nico Rosberg holt überall den Meistertitel. Mit 17 wird er der jüngste Pilot aller Zeiten, der einen Formel-1-Test bekommt. 2006 dreht er bei seinem Debüt mit Williams in Bahrain gleich die schnellste Rennrunde.
Trotzdem verfolgt ihn die Mär vom (zu) braven Nico. Als er in Malaysia 2013 anders als Sebastian Vettel bei Red Bull das Teamkommando befolgt und hinter Lewis Hamilton auf Rang vier bleibt, gilt er gleich wieder als zu weich für die WM. Erst das vermutlich absichtliche Parkmanöver im Qualifying von Monaco und der Nicht-Rückzieher in Spa rücken sein Image zurecht.
Die anschließende öffentliche Steinigung durch das Team schmerzt trotzdem. Auch auf solche Niederlagen hat ihn sein Vater vorbereitet. Nico: „Mein Vater meinte, dass Rennfahren eigentlich nur wehtun könnte. Ich wollte aber nicht eines Morgens aufwachen und mich ärgern, dass ich nicht das tun kann, was ich wirklich wollte.“
Was das ist, wusste Nico Rosberg schon als kleiner Junge ganz genau. In einem Fernsehinterview hat er am Rande eines DTM-Rennens seines Vaters mal gesagt:
„Ich will Formel-1-Fahrer werden und Weltmeister.“ Das eine hat er geschafft, das andere in diesem Jahr nur fast. Doch die nächste Chance wird kommen.
Er hat dieses Gefühl. Genau wie sein finnischer Herr Papa. 32 Jahre nach Keke Rosberg war auch sein Sohn Nico auf dem Weg zum WM-Titel in der Formel 1. Elf Polepositions, fünf Siege, immerwährender Optimismus. Am Ende hat es doch nicht sollen sein. Das letzte und entscheidende Rennen in Abu Dhabi gewann Lewis Hamilton. Rosberg kam mit einem Ausfall des Hybridsystem nur auf Platz 14. Vizeweltmeister! „In diesem Jahr hat das Pendel in Lewis’ Richtung ausgeschlagen“, konstatiert Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. „Aber Nico wird 2015 umso hungriger zurückschlagen.“
Trotzdem: Auch 2104 hatte seine Höhepunkte für Rosberg: Sieg beim Auftakt in Melbourne, Sieg beim ersten Heimrennen in Monaco, Sieg beim zweiten Heimrennen am Nürburgring. Wichtiger noch: Er hat die WM-Chancen durch den Triumph in Brasilien bis zum Ende offen gehalten. Den Titel gekostet haben die technisch bedingten Ausfälle in England (Getriebe), Singapur (Elektronik) und Abu Dhabi, die Verbremser in Monza und Sotschi, Probleme im Regen von Suzuka und die fehlende Gegenwehr im Duell gegen Lewis Hamilton in Austin. Wolff: „Nico hat bis zum Ende auf Augenhöhe gegen Lewis gekämpft und ihn in seiner Paradedisziplin im Qualifying sogar geschlagen.“
Rückblende: 1987 gibt Keke Rosberg seinem Sohnemann die ersten Fahrstunden im Kart. „Mit zwei Jahren ist Nico das erste Mal mit mir in einem Zweisitzer-Kart mitgefahren“, erzählt Keke Rosberg AUTO BILD MOTORSPORT zu Beginn von Nicos Formel-1-Karriere stolz. „Er konnte zwar lenken, kam aber nicht an die Pedale ran. Mit neun wollte er dann echte Rennen fahren.“ Heute spricht der Finne nicht mehr in der Öffentlichkeit. Heute ist er nur noch Vater.
Die Zitate aus 2006 sind deshalb umso wertvoller. Keke Rosberg mit der für ihn so typischen Ironie: „Wir waren ein echtes Dreamteam. Er hatte vom Fahren keine Ahnung, ich keinen Schimmer vom Schrauben. Als Nico in einer schnellen Kurve ein Rad verlor, das ich wohl nicht richtig festgeschraubt hatte, war meine Karriere als Mechaniker endgültig beendet.“ Das Talent hat Keke Rosberg bei seinem Sohn aber schnell entdeckt: „Wichtig ist, dass man beim Fahren am Limit noch Kapazitäten für andere Dinge hat. Der Kopf muss frei sein, wenn der Körper fährt. Diese Fähigkeit hat sich bei Nico früh gezeigt.“
Der Herr Papa konnte aber auch hart sein. Ein Formel-1-BMW-Rennen am Nürburgring 2002. Mit gesenktem Kopf hört sich ein kleiner, leicht pausbackiger Blondschopf die Standpauke seines Vaters an. „Du bist gefahren wie eine Sissi!“, schimpft der strenge Herr Papa. Einen Tag später gewinnt der Filius. Von da an eigentlich nur noch. Formel BMW, Formel 3, GP2; Nico Rosberg holt überall den Meistertitel. Mit 17 wird er der jüngste Pilot aller Zeiten, der einen Formel-1-Test bekommt. 2006 dreht er bei seinem Debüt mit Williams in Bahrain gleich die schnellste Rennrunde.
Trotzdem verfolgt ihn die Mär vom (zu) braven Nico. Als er in Malaysia 2013 anders als Sebastian Vettel bei Red Bull das Teamkommando befolgt und hinter Lewis Hamilton auf Rang vier bleibt, gilt er gleich wieder als zu weich für die WM. Erst das vermutlich absichtliche Parkmanöver im Qualifying von Monaco und der Nicht-Rückzieher in Spa rücken sein Image zurecht.
Die anschließende öffentliche Steinigung durch das Team schmerzt trotzdem. Auch auf solche Niederlagen hat ihn sein Vater vorbereitet. Nico: „Mein Vater meinte, dass Rennfahren eigentlich nur wehtun könnte. Ich wollte aber nicht eines Morgens aufwachen und mich ärgern, dass ich nicht das tun kann, was ich wirklich wollte.“
Was das ist, wusste Nico Rosberg schon als kleiner Junge ganz genau. In einem Fernsehinterview hat er am Rande eines DTM-Rennens seines Vaters mal gesagt:
„Ich will Formel-1-Fahrer werden und Weltmeister.“ Das eine hat er geschafft, das andere in diesem Jahr nur fast. Doch die nächste Chance wird kommen.
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