Winterzeit – Eiszeit. Nicht nur wir leiden darunter. Auch die Technik unserer Autos verfällt in die Kältestarre. Vor allem aber die Batterie verliert massiv Energie. Fatal. Denn gerade jetzt muss sie besonders schuften. Fahrlicht, Heckscheiben- und Sitzheizung, Gebläse und vieles mehr saugen ihr den Saft ab. Folge: Die Lichtmaschine kommt gegen die geballte Menge an Verbrauchern kaum noch an, und irgendwann ist Feierabend im Batterie-Kasten. Das Licht geht aus, das Auto bleibt stehen. Um zu verstehen, warum die Batterie bei Minustemperaturen in die Knie geht, müssen wir Sie kurz ins Reich der Chemie entführen. Keine Angst, so schlimm wird es nicht.

Im Akku befinden sich mindestens zwei Bleiplatten, eine negativ und eine positiv geladene. Dazwischen schwappt mit destilliertem Wasser verdünnte Schwefelsäure. Von der positiv geladenen Platte wandern Elektronen zur negativen. Diese Wanderung der Elektronen ist der Strom. Je kälter es draußen wird, umso schlechter können sich die Elektronen bewegen. Friert die Flüssigkeit zwischen den Platten ein, ist der Strom im Eis gefangen. Doch jetzt nicht gleich zittern: Eine gesunde Batterie friert erst bei –25 bis –30 Grad ein.

Pflegetipps für den Stromspender

Damit die Batterie gesund bleibt, können wir einiges tun: • Zum Beispiel nicht alle elektrischen Verbraucher auf einmal einschalten. Nur dann liefert die Lima genug Strom fürs Aufladen. • Pflege ist ein wichtiger Punkt, Sauberkeit Trumpf: Denn durch feuchten Schmutz fließen Kriechströme, die unsere Batterien auf Dauer leer lutschen.

• An den Polen droht Oxidation. Ist eine weiße Schicht zu sehen, die Anschlüsse reinigen, mit Polfett einstreichen. So bleiben die Übergänge vor Rostangriffen geschützt. • Den Füllstand der Batterie regelmäßig überprüfen. Auch wartungsfreie Batterien können im Sommer Flüssigkeit verlieren. Vorsicht beim Auffüllen mit destilliertem Wasser, die Batteriesäure ist ätzend. Handschuhe anziehen!

Hat die Batterie einmal den Kampf gegen die Stromfresser verloren, kann der Wagen mit Starthilfekabeln gestartet werden. Besser ist es aber, der Batterie mit einem Ladegerät neuen Saft zu geben. Achtung in engen Räumen: Beim Aufladen entsteht Knallgas, das explodieren kann. Deshalb nie mit einer brennenden Zigarette in die Nähe kommen.

So kriegt das Auto wieder Schwung

Hilft Aufladen einer Batterie nicht mehr auf die Sprünge, muss eine neue her. Das braucht nicht unbedingt die teure Markenbatterie zu sein. Oft gibt es Zweitmarken renommierter Hersteller, deren Produkte nicht schlechter sind und trotzdem drei Jahre Vollgarantie haben: "Arktis" von Bosch ist ein guter Tipp.

Eine besondere Behandlung benötigt die abgeklemmte Batterie von solchen Wagen, die im Winter stillstehen. Die günstigste Lagertemperatur liegt zwischen null und zehn Grad plus. Trotzdem sollte man dem Akku einmal pro Woche eine Erhaltungsladung gönnen. Hierbei ist besonders auf korrekten Sitz der kleinen Klemmen des Akku-Joggers zu achten. Denn sie können verrutschen, die Batterie entlädt sich, und das Auto bleibt im Frühjahr stumm.

Starttipps für wintermüde Diesel Die Anlasser und Batterien von Dieselmotoren müssen im Winter Schwerstarbeit leisten: Erst vorglühen und dann die hohe Verdichtung überwinden, das kostet Strom. Mit ein Paar Handgriffen können Sie leichter durchstarten: • Motoreinstellung in der Werkstatt überprüfen. Stimmen Ventilspiel und Steuerzeiten, sinkt der Verbrauch. • Motoröl mit niedriger Viskosität verteilt sich im Motor schneller. • Ein Schnellstart-Anlasser, neun Volt, dreht leichter (Info Firma Jahn 0 71 31-4 3111). • Beim Umwelt-Nachrüstsatz von BERU (www.beru.de, Tel. 0 7141-1 32-0) wärmen die Glühkerzen schneller vor, nach dem Start weiter. Ergebnis: besserer Rundlauf nach dem Kaltstart.