Tieffliegende Raketen, Böller-Hagel, Schlangenlinien: Silvester kann für Autofahrer zur echten Herausforderung werden. Die besten Sicherheits-Tipps.
Mit unerlaubter Pyrotechnik haben in Lübeck im Dezember 2014 unbekannte Täter einen VW Polo gesprengt.
Knallen an Silvester? Ist prima, ja. Viele Autofahrer sind jedoch beunruhigt und befürchten, Raketen und Böller könnten Schaden am Wagen anrichten. Eine Sprengung des Autos durch Silvester-Feuerwerkskörper ist unwahrscheinlich, da selbst unter das Auto geworfene Böller laut TÜV Süd in der Regel nicht den Benzintank entzünden können. Schäden am Lack sind durch die Knallkörper aber durchaus möglich. Der TÜV empfiehlt deshalb, das Auto möglichst in einer Garage oder zumindest unter Bäumen oder Büschen abzustellen. Besonders empfindliche Fahrzeuge wie beispielsweise Cabrios lassen sich mit einer Schutzhülle – Car-Cover oder Folien-Garage, zur Not auch eine alte Decke – sichern.
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Und wenn's doch geknallt hat? Schwarz-braune Schmauchspuren lassen sich in der Regel relativ problemlos mit einer guten Lackpolitur entfernen. Keinesfalls sollte der Autofahrer es laut TÜV Süd mit Verdünnung, anderen scharfen Reinigungsmitteln oder Werkzeugen versuchen, da diese eher Schaden auf dem Lack anrichten können. Verschwindet das Souvenir aus der Neujahrsnacht nicht mit Hilfe von Pflegemitteln, ist ein Autolackierer gefragt.
Nicht immer zahlt die Versicherung bei Schäden am Auto
Das ging unter die Haut: Brandschäden im Lack zahlt nicht immer die Versicherung.
Bild: AUTO BILD / Wolfgang Meier
Schäden, die durch Knaller oder Raketen am Auto verursacht werden, begleicht in aller Regel die Teilkaskoversicherung. Wurde das Auto von Partyfreunden zur Tanzfläche für einen spontanen Discofox ausgewählt, reguliert die Vollkasko diesen Vandalismusschaden. Es gibt jedoch Ausnahmen: Feuerschäden am Lack oder ein Brandloch im Cabriodach, verursacht durch eine herabgefallene, noch glimmende Rakete, muss der Fahrzeughalter selbst bezahlen. Nur bei einer unmittelbaren Zerstörung wie etwa einer Delle, die der Feuerwerkskörper im Blech hinterlassen hat, springt die Versicherung ein.Dellen, Kratzer und Schmauchspuren sind jedoch nicht die einzigen Risikofaktoren für Autobesitzer und -fahrer in der Silvesternacht. Für Fahrer gilt: Seien Sie vor allem in Wohngegenden besonders aufmerksam und immer bremsbereit: Zum ultimativen Feier-Abend wimmelt es von benebelten Passanten, die zwischen Bürgersteig und Fahrbahn oft nicht mehr so richtig unterscheiden können. Und ist es kein Blind-Gänger, dann kann Ihnen auch ein direkt vor dem Auto detonierendes Feuerwerk für Sekunden total die Sicht nehmen oder ein entsprechender Urknall den Schock des (neuen) Jahres versetzen.
Silvester: Hochsaison der Alkoholkontrollen
Zu viel getrunken? In der Neujahrsnacht sollten Sie mit verschärften Alkoholkontrollen rechnen.
Bild: AUTO BILD / F. Stange
Selbst bei freier Strecke sollten Autofahrer stets mit spontanen Polizeikontrollen rechnen, denn die Alkomaten haben in der Nacht der Nächte naturgemäß Hochsaison. Es kann also nicht oft genug gesagt werden: Nach dem einen Glas zum Abschied vom alten und Wilkommensgruß des Neuen Jahres muss Schluss sein, wenn Sie auch nach dem 1. Januar noch das Steuer in der Hand behalten wollen! Am besten bestimmen Sie vorher in der Familie oder im Freundeskreis denjenigen, der fahren (und dursten) muss. Und wenn der freundliche Beamte Sie tatsächlich an den Straßenrand winkt und nach den Papieren fragt, nützt es Ihnen nichts, ihm grölend Luftschlangen und einen Konfetti-Regen über die Mütze zu pusten – Führerschein und Fahrzeugschein sollten also griffbereit sein.