Autopflege: Pro und Kontra
Wie viel Autopflege ist nötig?

—
Der eine fährt eine Müllhalde auf Rädern, der andere putzt sich die Finger wund. Aber wie viel Autopflege ist denn nun wirklich nötig? Muss das Auto glänzen – oder reicht es, wenn es fährt?
"Nicht vom Glanz blenden lassen – technisch fit muss er sein",
findet Bernd Volkens.
Oh Mann, da sitze ich im Auto eines Kollegen, und was macht der? Greift zur Pumpflasche und sprüht fröhlich mit Desinfektionsmittel rum. Lenkrad abwischen, Knöpfe abrubbeln und schnell noch übers Armaturenbrett geschrubbt. Hallo, geht's noch? Das Auto ist doch nicht die Quarantänestation des Tropeninstituts. Ich habe einen anderen Zugang zum heiligen Blech, lebe mit und manchmal sogar in meinem Auto.
findet Bernd Volkens.
Oh Mann, da sitze ich im Auto eines Kollegen, und was macht der? Greift zur Pumpflasche und sprüht fröhlich mit Desinfektionsmittel rum. Lenkrad abwischen, Knöpfe abrubbeln und schnell noch übers Armaturenbrett geschrubbt. Hallo, geht's noch? Das Auto ist doch nicht die Quarantänestation des Tropeninstituts. Ich habe einen anderen Zugang zum heiligen Blech, lebe mit und manchmal sogar in meinem Auto.
Wichtig ist, dass es fährt


sagt Hendrik Dieckmann.
Ich verbringe viel Zeit im Auto. Allerdings nur in sauberen, aus schmutzigen Kisten steige ich sofort wieder aus. Oder ich mache sie sauber, wie kürzlich den Mietwagen im Urlaub. Dabei sind mir Äußerlichkeiten ziemlich egal, es zählen die inneren Werte. Womit ich nicht die Restwerte voriger Fahrer meine, wie Obstabfall, Getränkeflecken oder Kaugummis in den Ablagen. Wo andere lieber im eigenen Siff hocken, gebe ich keine Ruhe, ehe nicht die Scheiben hundertprozentig klarsichtig, die Armaturenlandschaft fusselfrei und Lenkrad oder Schalthebel griffsympathisch sind. Der Lohn: sicheres Fahren. Denn in meinen Autos blendet keine tief stehende Sonne durch nebliges Glas, kullern keine leeren Flaschen unters Bremspedal und klappert kein Eiskratzer das ganze Jahr in der Ablage herum. Und Kinder werden – ähnlich wie am Flughafen – vor dem Einsteigen auf Krümel-Kekse, Schmier-Schokolade und Klebe-Cola abgetastet.
Zu teuer zum verdrecken lassen
Spießig? Wenn es als spießig gilt, den teuersten Gegenstand im Haushalt sauber zu halten, bin ich gern Spießer. Denn mir ist es ein Rätsel, weshalb erwachsene, gebildete Menschen so oft in rollenden Müllhalden unterwegs sind. Mich schüttelt's schon beim Gedanken an überquellende Aschenbecher, von feuchter Aussprache benetzte Tacho-Gläser und Staubschichten wie nach einer Sahara-Durchquerung. Das Auto ist ein Gebrauchsgegenstand, höre ich dann. Meine Antwort: Ist eine Kaffeetasse auch, und die waschen wir alle jeden Tag ab. Hoffentlich.
Service-Links