Autoversicherung: Kosten
So sparen Sie bei der Kfz-Versicherung

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Die Kosten für die Kfz-Versicherung richten sich nach Tarifmerkmalen wie Anzahl der Fahrer, gefahrene Kilometer oder Stellplatz des Autos. Für welche Merkmale gibt es Rabatt, und welche treiben den Preis der Versicherung in die Höhe?
Bild: Fotolia
Rund 50 verschiedene Tarifmerkmale gibt es, nach denen die Versicherungen individuell für jeden Versicherten die Kosten für die Kfz-Versicherung berechnen. Dazu gehören neben Wohnort und Fahrzeugtyp Kriterien wie Anzahl und Alter der Fahrer, die Kilometerleistung pro Jahr oder der Stellplatz des Autos. Darüber hinaus ist natürlich auch der gewählte Leistungsumfang entscheidend für die Höhe des Beitrags: nur Haftpflicht, Haftpflicht und Vollkasko, Werkstattbindung oder freie Werkstattwahl, erweiterter Schutz gegen Wildschäden, um nur einige Beispiele zu nennen. Das Vergleichsportal Check24 hat jetzt anhand eines Fallbeispiels berechnet, welche Tarifmerkmale mit Rabatten und welche mit Aufschlägen verbunden sind, beziehungsweise wie hoch die Einsparungen oder Aufschläge jeweils ausfallen.
Verzicht auf Kasko bringt höchste Preisreduzierung
Die größte Preisreduzierung ergibt sich in der Beispielrechnung von Check24 durch den Verzicht auf eine Kasko-Versicherung: Eine reine Haftpflichtversicherung kostet durchschnittlich 55 Prozent weniger als Haftpflicht und Vollkaskoschutz. Eine Reduzierung von Vollkasko- auf Teilkaskoschutz spart im Schnitt noch 36 Prozent. Auch eine geringere Fahrleistung (6000 statt 12.000 Kilometer im Jahr) und der Verzicht auf eine freie Werkstattwahl bewirken eine deutliche Preisreduzierung (jeweils 13 Prozent). Trotz hoher Einsparmöglichkeiten empfiehlt es sich aber nicht, den Versicherungsschutz nach einzelnen Rabatten auszuwählen. "Verbraucher sollten in erster Linie auf individuell passende Leistungen achten", rät Tobias Stuber von Check24. Eine freie Werkstattwahl zum Beispiel ist für Leasingnehmer unbedingt zu empfehlen, wenn etwa der Leasing-Vertrag den Besuch von Vertragswerkstätten vorsieht. Beim Kaskoschutz ist zumindest eine Teilkaskoversicherung eigentlich für jeden Autofahrer zu empfehlen, je nach Höhe des aktuellen Fahrzeugwertes kann auch eine Vollkaskoversicherung unbedingt ratsam sein.
Hohe Zuschläge für beliebigen Fahrerkreis
Jeder Versicherte sollte sich aber auch gut überlegen, welche Leistung er tatsächlich benötigt. Denn zu viel freie Wahl treibt den Preis der Autoversicherung unnötig in die Höhe. Bei den Tarifmerkmalen, die für Aufschläge auf den Grundpreis sorgen, rangiert in der Berechnung von Check24 ein beliebiger Fahrerkreis auf Platz eins. Heißt: Wer sich nicht von vornherein auf einen bestimmte Fahrer des Autos festlegen will, zahlt ordentlich drauf – 118 Prozent sind es in dem Check24-Beispiel. Wer hier bereit ist, auf Flexibilität zu verzichten, kann sparen. Auch ein hohe jährliche Fahrleistung treibt den Versicherungsbeitrag in die Höhe: Durchschnittlich 61 Prozent teurer wird es für Vielfahrer, die 35.000 Kilometer statt 12.000 Kilometer im Jahr zurücklegen. Deshalb empfiehlt es sich, jedes Jahr die tatsächlich gefahrenen Kilometer zu überprüfen und gegebenenfalls die Angabe im Versicherungsvertrag anzupassen, wenn sich der Bedarf deutlich geändert hat. In jedem Fall sollte man mit allen Angaben bei der Wahrheit bleiben. Falsche Angaben, die bei einem Schadenfall auffliegen, führen dazu, dass Beiträge nachgezahlt werden müssen und eventuell zusätzlich eine Vertragsstrafe fällig wird.
Autoversicherung
1. Neukundentarif
Sie wollen Ihre Autoversicherung nicht wechseln? Lassen Sie dennoch Ihre Police nach dem Tarif für Neukunden kalkulieren. Denn oft zahlen die weniger als treue Altkunden. Doch Vorsicht: Beim Wechsel in einen neuen Tarif können eventuell Leistungen abweichen.
2. Kilometerleistung und Rabatte
Wer Rabatte nutzt, sollte sie regelmäßig auf Aktualität überprüfen. Fahren Sie tatsächlich so viele Kilometer im Jahr, wie im Vertrag steht? Wenn nicht, die Kilometerleistung anpassen. Mit Glück geht es dann in die sparsamere Kilometerklasse.
3. Vollkasko?
Wer von Voll- auf Teilkasko umsteigt, spart am meisten. Oft sind es auf einen Schlag 50 Prozent des Beitrags und mehr. Aber, Achtung: Schäden aus eigener Schuld sowie durch Vandalismus sind dann nicht mehr gedeckt.
4. Selbstbeteiligung
Wer die Vollkasko nicht gleich ganz streichen will, kann seinen Selbstbehalt (SB) erhöhen. Das spart, und gleichzeitig bleibt das Risiko auf den neu vereinbarten SB-Betrag begrenzt.
5. Zweitwagenregelung
Ein Zweitwagen startet bei einem Beitragssatz von mehr als 100 Prozent. Doch viele Versicherer bieten mit der "besonderen Zweitwagenregelung" einen günstigeren Satz, wenn die Police für den Erstwagen einen bestimmten Schadenfreiheitsrabatt erreicht hat.
6. Versicherungsgesellschaft der Eltern
Fahranfänger können bei ihrem ersten eigenen Auto oft kräftig Beitrag sparen, wenn sie es bei der Gesellschaft der Eltern versichern. Voraussetzung: Die Police von Vater oder Mutter weist einen bestimmten Schadenfreiheitsrabatt auf.
7. Schadenfreiheitsrabatt übernehmen
Junge Leute können den Schadenfreiheitsrabatt von einem Verwandten übernehmen, wenn der darauf verzichtet. Wie viel Rabatt übernommen werden kann, hängt aber davon ab, wie lange der Übernehmende im Besitz eines Führerscheins ist.
8. Begleitetes Fahren
Wenn der Sohn oder die Tochter im Rahmen des Führerscheins mit 17 am begleiteten Fahren teilnimmt, sollten die Eltern einen Versicherer suchen, der dies honoriert und den Beitrag wegen des weiteren, jungen Mitfahrers nur moderat anhebt.
9. Schaden selber zahlen
Wenn es mal gekracht hat, kann es sich rechnen, den Schaden aus eigener Tasche zu begleichen. So bleibt der Schadenfreiheitsrabatt erhalten. Bei der Ermittlung der günstigeren Variante hilft die Versicherung üblicherweise.
10. Andere Policen prüfen
Wer neben seinen Autoversicherungen weitere Policen hat (Rechtsschutz, Unfall), sollte auch deren Kosten einmal genau auf Sparpotenzial überprüfen.
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