Deutschlands größter Autovermieter Sixt steigt in den Markt der Billiganbieter ein. Unter der Marke Sixti bietet der Konzern ab sofort Mietfahrzeuge zu besonders niedrigen Preisen an. Zunächst gebe es das Angebot an 22 Stationen in Europa.

Im ersten vollen Geschäftsjahr 2004 werde ein Umsatz zwischen zehn und 15 Millionen Euro erwartet – danach sollen zweistellige Wachstumsraten erreicht werden. Als 100-prozentige Tochtergesellschaft soll Sixti von den übrigen Produkten der Sixt AG klar abgegrenzt sein. Die Fahrzeuge können nur über das Internet (www.sixti.de) oder alternativ über eine Service-Hotline gebucht werden. Der Kunde kann zwischen zwei Fahrzeuggruppen auswählen. Zum einen werde der Smart angeboten, er gilt als Haupt-Imageträger von Sixti. Das zweite Fahrzeug variiert von Land zu Land, in Deutschland ist es der Ford Focus.

Der Smart soll fünf Euro am Tag kosten, acht Euro werden für die zweite Fahrzeugkategorie fällig. Die Preise seien nicht an starre Vorausbuchungsfristen gekoppelt, sondern hingen von der Auslastung der Sixti-Stationen und damit von der Nachfrage ab. Der Kunde kann die aktuellen Tarife jederzeit über das Internet abfragen. Haftpflichtversicherung, Mehrwertsteuer und 100 Freikilometer pro Tag seien in allen Tarifen bereits enthalten. Jeder weitere gefahrene Kilometer werde mit zwölf bis 15 Cent berechnet. Die Fahrzeuge werden mit beliebigem Tankstand übernommen und zurückgegeben – leuchtet jedoch die Tankanzeige, wird dem Kunden das Betanken durch Sixti mit 15 Euro in Rechnung gestellt.

Als "sehr positiv" bewertet der Berliner Online-Autovermieter navicar.de den Einstieg des etablierten Anbieters. "Der Markt ist noch groß genug", sagt Sprecherin Marionna von Rieht. Der vor einem halben Jahr gestartete Billig-Dienstleister sieht sich als Marktführer in diesem Segment. Durch Sixt bekomme das Thema Billig-Anbieter im Vermietmarkt insgesamt mehr Aufmerksamkeit und Akzeptanz. Dem Präsidenten des Bundesverbandes der Autovermieter, Bernd Schumann, ist der Sixt-Vorstoß dagegen ein Dorn im Auge. Er befürchtet, dass sich durch Billig-Anbieter die "Dienstleistungswüste" noch mehr ausweitet.