Zweite Testfahrt des heiß ersehnten neuen McLaren-Mercedes MP 4-18, diesmal mit den Stammpiloten David Coulthard und Kimi Räikkönen. Erster Schrott durch den Finnen, der in Barcelona in der Zielkurve die Kontrolle verlor und crashte. Folge: Prellungen und Hautabschürfungen am Knie.

Beide Fahrer lobten das Auto. "Ich wurde immer schneller", so Räikkönen. Allerdings behaupten gleich zwei dem Team nahe stehende Beobachter: "Es gibt gravierende Probleme. Das Monocoque wies nach den ersten Tests Risse auf." Außerdem berichten sie von "einer Komplexität in der Konstruktion, die mehr Zeit erfordert als erwartet, bis der Wagen einsatzfähig ist". Dazu passt, dass das Auto nicht alle Weltverbands-Crashtests durchlaufen haben soll. Angeblich muss das Monocoque nachgebessert werden.

Tatsache ist: Das anvisierte Ziel des Debüts beim GP Europa am 29. Juni wird nicht realisiert. Auch beim Frankreich-GP (6. Juli 2003) fährt der "Superpfeil" (am Computer zwei Sekunden schneller als das aktuelle Auto) nicht. Stattdessen wird das jüngste Modell von Stardesigner Adrian Newey erst "beim GP England an den Start gehen", wie Teamchef Ron Dennis erklärt. Newey ist schon jetzt frustriert wegen der Verspätung bis Mitte Juli.

Die schlechten Nachrichten werden seitens des Teams dementiert. Mercedes-Benz-Sportchef Norbert Haug sagt: "Es gibt keine Probleme oder Dramen, die eine Verzögerung des Projekts bewirken. Es ist übel, was da alles gestreut wird, aber da ist nichts dran. Nächste Woche erfolgen weitere Tests. Der Wagen debütiert, wenn er erfolgreich Rennsimulationen absolviert hat." Ein Problem bleibt für Silber: das Sommer-Testverbot (21.7. bis 1.9.2003) führt zum Entwicklungsstillstand.