BMW 320d Touring (2022): Facelift, Test, Motor, Preis
Das macht den überarbeiteten BMW 3er "gut"
BMW 3er Facelift (2022)
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Der BMW 3er bleibt äußerlich auch nach dem Facelift das, was er war. Innen muss sich der Fahrer umstellen. AUTO BILD macht den ersten Check.
Bild: AUTO BILD
Mancher wird ein Facelift bei BMW momentan vielleicht mehr mögen als ein neues Modell – zumindest diejenigen, denen der neue Kühlergrill zu groß oder das Infotainmentsystem ohne iDrive-Controller suspekt ist. Beides hält im aufgefrischten 3er nicht Einzug.

Maschinenmuskel: Der Reihensechser bleibt dem BMW 3er noch erhalten. Im M340i mobilisiert der Motor 374 PS und 500 Nm.
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Der Reihensechser bleibt an Bord
Bleiben darf auch der Reihensechszylinder mit 48-Volt-Mildhybrid-Unterstützung, er ist nach wie vor in dem aus schmaleren Scheinwerfern blickenden und mit neuer Heckschürze versehenen M340i xDrive zu finden. Wie bisher leistet der Motor 374 PS, wobei beim spontanen Beschleunigen oder beim Ampelstart zusätzliche elf PS durch den E-Motor zur Verfügung gestellt und ein maximales Drehmoment von 500 Newtonmetern auf alle vier Räder verteilt wird, Allradantrieb ist Serie.
So katapultiert sich der M340i aus dem Stand in 4,4 Sekunden auf Tempo 100 und bei anhaltendem Druck aufs Gaspedal bis in abgeregelte 250 km/h. Das Ganze erwartungsgemäß leichtfüßig und mit kaum spürbaren Gangwechseln der Achtstufenautomatik.

Markenkern: Am großen Querdynamik-Talent des 3ers ändert natürlich auch das Facelift nichts. Der M340i macht richtig Spaß.
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Da der Sechsender per se ein Leisetreter ist, das M in der Nomenklatur aber etwas anderes verspricht, feuert der Spitzendreier auf Wunsch aus einer klappengesteuerten Sportabgasanlage wie des Försters Büchse im Wald. Allerdings kostet dieser vergnügliche Donner in Verbindung mit einem knackigen M-Sportfahrwerk, böse zubeißenden Sportbremsen, langstreckentauglichen Sportsitzen, variabler Sportlenkung und Schaltwippen dann auch mindestens 71.300 Euro.
Langstreckenfahrer greifen zum 320d
Die erwähnten Beigaben gibt es außer für die Einstiegsvarianten 318i und 318d optional für alle Modelle. So auch für den von uns ebenfalls gefahrenen 320d Touring, sozusagen das Kontrastprogramm zum M340i.

Mehr Platz: Mit 500 Liter Stauraum bietet der 3er Touring 20 Liter mehr als die Limousine. Und er lässt sich leichter beladen.
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Mit 500 Liter Stauraum bietet er 20 Liter mehr Kofferraumvolumen als die Limousine und dürfte Langstreckenfahrer mit dem ebenfalls durch einen 48-Volt-Startergenerator unterstützten Selbstzünder erfreuen.
Fahrzeugdaten
Modell | BMW 320d Touring |
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Motor | R4, Biturbo, vorn längs |
Hubraum | 1995 cm³ |
Leistung | 140 kW (190 PS) bei 4000/min |
max. Drehmoment | 400 Nm bei 1750/min |
Antrieb | Hinterrad, Achtstufenautomatik |
Länge/Breite/Höhe | 4713/1827/ 1440 mm |
Leergewicht | 1740 kg |
Kofferraum | 500–1510 l |
0–100 km/h | 7,2 s |
Vmax | 229 km/h |
Verbrauch | 5,0 l D/100 km |
Abgas CO2 | 132 g/km |
Preis | ab 53.200 Euro |
Im Standardsprint unterliegt er dem M340i mit 7,2 Sekunden deutlich, kann mit 229 km/h am Ende auch nicht ganz so schnell rennen, gewinnt aber ganz klar mit einem Einstiegspreis von 53.200 Euro und natürlich beim Verbrauch.
Insofern hat sich hier nach dem Facelift im Vergleich zum Vorgänger wirklich nicht viel geändert. Ganz anders im Innenraum. Wie gesagt, der unübertroffene iDrive-Controller ist geblieben. Ebenso die Steuerung der Fahrprogramme durch den Kippschalter in der Mittelkonsole.
Curved Display im Facelift-3er
Anders verhält es sich mit der Cockpitgestaltung. Jetzt hat auch hier das sogenannte Curved Display Einzug gehalten, das erstmals 2019 im BMW i4 präsentiert wurde. Der leicht gebogene Anzeigenverbund besteht aus einem 12,3 Zoll großen Display hinter dem Lenkrad und einem Zentraldisplay mit 14,9 Zoll.

Schöne neue Autowelt: Auch im BMW 3er gibt es einen leicht gebogenen, großen Monitor. Die Instrumente gefallen uns nicht.
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Die Kombi steht dem Dreier nicht schlecht. Allerdings wurde damit auch die Anzahl der Tasten und Schalter reduziert, auch die Klimaanlage lässt sich jetzt nur noch über den Touchscreen regeln. Doch warum es immer noch keine klaren Rundinstrumente im digitalen Anzeigenportfolio gibt, sondern nur die seltsamen Sicheln, ist einfach unverständlich.
Fazit
Fahrtechnisch und optisch ist der geliftete 3er ganz der Alte geblieben. Gut so. Im Innenraum hat sich einiges geändert, manches dürfte für BMW-Fans gewöhnungsbedürftig sein. Aber immerhin ist der iDrive-Controller für den Moment geblieben. AUTO BILD-Testnote: 2
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