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Die Mittelklassetypen der 3er-Reihe sind die wichtigste Säule im BMW-Modellprogramm. Und wer viel schultern will, muss sich auch mal krumm machen.
Bereits 1966 begründete BMW mit der Einführung des 02 den Haus-Mythos der sportlichen Mittelklasse. 1975 wurde daraus mit der Baureihe E21 der erste 3er – den es nur als zweitürige Limousine und als Topcabrio von Baur gab. Mit dessen Nachfolger E30 (1982-1994) hielt die für seinen Erfolg nicht unerhebliche Variantenvielfalt Einzug: Cabrio, Baur Topcabrio, Kombi, zwei- und viertürige Limousine. Beim darauffolgenden E36 wurde aus der Zweitürer-Limo ein Coupé, und es gesellte sich noch ein Kompaktmodell mit Stummelheck zur Familie. Zwei Generationen später, beim E90, entfiel dieses wieder. Mit der Einführung der aktuellen Baureihe kam dann die Teilung zwischen 3er und 4er. Über beide Baureihen stehen dem dynamikaffinen Kunden nun sechs Karosserievarianten zur Wahl: als 3er die Fließhecklimo (GT), der klassische Viertürer und der Kombi; als 4er Cabrio, Coupé und fünftürige Sportlimousine – von BMW Gran Coupé genannt. Wir knöpfen uns in dieser Doppelberatung die beiden jüngeren Bauformen 3er GT und 4er GC vor.
Mit seinem langen Radstand ist der GT der Praxistipp
Das Raumangebot im 3er Gran Turismo ist üppig. Vier Erwachsene reisen hier lange bequem.
Die technische Basis ist im Prinzip identisch, allerdings verfügt der GT über einen elf Zentimeter längeren Radstand. Diese gestreckte Bodengruppe stammt ursprünglich von der Langversion des 3ers, die für den chinesischen Markt entwickelt wurde. Mit dem langen Radstand qualifiziert sich der GT schon mal für den Praxistipp. Er bietet sowohl im Fond als auch im Ladeabteil mehr Raum als der Kombi. Die Sportlimousine GC lädt dank Fließheck etwas mehr als die Standardlimo, bietet aber nur relativ wenig Kopfraum in Reihe zwei. In Reihe eins, und ganz besonders vorn links, herrscht dagegen variantenübergreifende Eintracht. Redaktionsintern bevorzugen wir die stoffbezogenen Sportsitze, die den Fahrer besser integrieren als die strafferen und 1950 Euro teuren Ledersitze. Leider gibt es die empfehlenswerten Stoff-Sportsitze (550 Euro) als Einzelposten nur im Gran Coupé, im 3er GT werden sie durch Zwangskoppelungen teurer. Das feine M-Lederlenkrad für 350 (GT) beziehungsweise 220 Euro (GC) findet sich dagegen in beiden Preislisten.
Der iDrive-Drehdrücksteller kann unkompliziert bedient werden
Das klassisch wirkendes Cockpit bietet viele moderne Optionen. Die Fahrerintegration gelingt BMW-typisch gut.
Schauen wir uns vom Fahrerplatz aus weiter um, stellen wir fest, dass das Cockpit auf den ersten Blick recht klassisch wirkt. Insbesondere in Anbetracht dessen, was andere Hersteller mittlerweile in der Mittelklasse auffahren. Aber davon soll sich niemand täuschen lassen, denn der unscheinbare serienmäßige Drehdrücksteller auf der Mittelkonsole, mit dem das Infotainment über den 6,5-Zoll-Bildschirm bedient wird, steuert auf Wunsch zahlreiche moderne Optionen und ist für viele verschiedene Staturen ergonomisch gut zu erreichen. Auch die Menüstruktur ist eingängig, sodass die Bedienung schnell und mit wenig Blickkontakt gelingt. Wem das Display zu klein erscheint, der kann mit dem 3100 Euro teuren großen Navipaket auf 8,8 Zoll erweitern. Zum Funktionsumfang zählen dann auch kabelloses Laden, Sprachsteuerung oder telefonische Concierge-Dienste – diese sind für Neukäufer aber nur in den ersten drei Jahren kostenfrei, danach fallen Abonnementsgebühren in Höhe von mindestens 79 Euro jährlich an. Ohne Folgekosten können Sie das von uns angeratene Head-up-Display für 980 Euro erstehen. Des Weiteren raten wir zur Zweizonenklimaautomatik (650 Euro) – so erhitzen die Gemüter auch auf langen Etappen nicht. Bei den Topmodellen 340i und 335d sowie in allen Gran Coupés ist das Einstellen zweier Klimazonen bereits serienmäßig möglich.
Weitere Infos zum BMW 3er GT und 4er Gran Coupé sowie die konkreten Kaufempfehlungen der Redaktion finden Sie in der Bildergalerie.
Mit 184 PS gelingt der Einstieg gut. Der sportlichere 4er ist sogar als Handschalter zu haben. Fahrspaß schon in der Basis.
Alle Benziner stehen mit Allrad zur Wahl. Der Aufpreis lohnt nur für Alpintouristen und Bewohner von Schneegebieten.
Früher markierte die 30 im Typenkürzel einen tollen Sechszylinder. Heute leider nicht mehr, spaßig ist der 30i trotzdem.
Allrad drückt nicht nur auf den Preis, sondern auch aufs Gewicht, damit steigt der Verbrauch, aber auch die Traktion.
Ökotrend-
Wertung
3+ • 2-
3+
3+
3
340i • 440i
340i xDrive • 440i xDrive
318d • 418d
320d • 420d
Motor / Hubraum
R6-Turbo / 2998 cm3
R6-Turbo / 2998 cm3
R4-Turbo / 1995 cm3
R4-Turbo / 1995 cm3
Getriebe (man. | autom.)
– | 8-Stufen-Wandler
– | 8-Stufen-Wandler
6-Gang | 8-Stufen-Wandler
6-Gang | 8-Stufen-Wandler
kW (PS) bei 1/min
240 (326) / 5500
240 (326) / 5500
110 (150) / 4000
140 (190) / 4000
Nm bei 1/min
450 / 1380-5000
450 / 1380-5000
320 / 1500-3000
400 / 1750-2500
Höchstgeschw. (km/h)
250
250
210 • 213
230 | 226 • 240 | 231
0–100 km/h (s)
5,1
5,0
9,4 | 9,3 • 9,1 | 9,0
7,9 | 7,8 • 7,6 | 7,4
Normverbrauch
(l/100 km)
7,5 S
7,9 S • 7,8 S
4,8 | 4,7 D • 4,5 | 4,6 D
5,0 | 4,9 D • 4,8 | 4,7 D
Abgas CO2 (g/km)
170 • 171
180 • 178
126 | 124 • 119 | 121
133 | 128 • 125 | 123
OPF / SCR-Kat. 1), AdBlue-Tank
ja/ –
ja/ –
–/ ja, 21,9 Liter
–/ ja, 21,9 Liter
Grundpreis
57.400 • 56.900 Euro
59.900 • 59.400 Euro
40.650 • 42.100 Euro
43.500 • 44.450 Euro
Fazit
Der einzige SechszylinderBenziner leistet Großes, leidet akustisch aber unter Aufladung und Abgasnachbehandlung.
Spätestens mit Allrad mutiert der 40i zum Sportwagen. Da wird die Wahl der Karosserieform zur Nebensache.
PS sind insbesondere beim Basisdiesel vernachlässigbar. Dank 320 Nm wuppt der auch einen ordentlich bepackten GT und bringt auch im GC Spaß.
Die 190-PS-Version des Zweiliter-Turbodiesels fühlte sich etwas rauer an, verdichtet aber ebenfalls mit 16,5:1. Hier wird der Diesel langsam sportlich.
Ökotrend-Wertung
3- • 3+
3-
3+
3+
320d xDrive • 420d xDrive
330d • 430d
330d xDrive • 430d xDrive
335d xDrive • 435d xDrive
Motor / Hubraum
R4-Turbo / 1995 cm3
R6-Turbo / 2993 cm3
R6-Turbo / 2993 cm3
R6-Turbo / 2993 cm3
Getriebe (man. | autom.)
– | 8-Stufen-Wandler
– | 8-Stufen-Wandler
– | 8-Stufen-Wandler
– | 8-Stufen-Wandler
kW (PS) bei 1/min
140 (190) / 4000
190 (258) / 4000
190 (258) / 4000
230 (313) / 4400
Nm bei 1/min
400 / 1750-2500
560 / 1500-3000
560 / 1500-3000
630 / 1500-2500
Höchstgeschwindigkeit (km/h)
225 • 230
250
250
250
0–100 km/h (s)
7,8 • 7,5
5,7 • 5,6
5,4 • 5,3
4,9 • 4,8
Normverbrauch (l/100 km)
5,2 D • 5,1 D
5,6 D • 5,5 D
5,9 D
6,3 D • 6,2 D
Abgas CO2 (g/km)
138 • 134
148 • 144
156 • 155
165 • 163
OPF / SCR-Kat. 1), AdBlue-Tank
–/ ja, 21,9 Liter
–/ ja, 21,9 Liter
–/ ja, 21,9 Liter
–/ ja, 21,9 Liter
Grundpreis
48 150 • 49 100 €
53.750 • 54.250 Euro
56.250 • 56.750 Euro
61.200 • 61.200 Euro
Fazit
Wie bei den Benzinern gilt: Machen Sie die Wahl des Diesels von Ihrem Fahrprofil abhängig. Die Anhängelast steigt hier trotz Allradantrieb nicht.
Mit sechs Zylindern in Reihe wird auch Dieselfahren sexy: Liegt der volle Ladedruck an, dann ist der 30d gefühlt kaum aufzuhalten.
Auch beim Sechszylinder tut der Allradantrieb nichts für die Anhängelast. 1800 Kilo sind 200 mehr als bei den Vierzylindern, damit ist das Maximum erreicht.
Der Topdiesel sprintet mit 630 Nm schneller auf 100 als der große Benziner. Trotzdem bleibt der Motor auch bei hohem Reisetempo sparsam. Luxus.
Ökotrend-Wertung
3 • 3+
3-
3-
4+
Attila Langhammer
Fazit
Bei Fahrleistungen und Verbrauch liegen beide nahe beieinander. Wer praktisch veranlagt ist, wählt den Gran Turismo. Mit etwas Geld für Sportextras wird auch er zum agilen Querdynamiker. Wer den Raum nur gelegentlich braucht, greift zum Gran Coupé. Denn trotz sportlicher Anlagen taugt er immer noch gut zum Alltagshelden.
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