BMW M3 (F80): Gebrauchtwagen-Test
Gebraucht wird der M3 endlich zum bezahlbaren Boliden

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Nach nur gut vier Jahren Bauzeit ging der BMW M3 der Baureihe F80 in Rente. Als Gebrauchter ist er eine echte Empfehlung, Probleme gibt es kaum.
Bild: Sandra Beckefeldt / AUTO BILD
Richtig leicht hatte es die fünfte Auflage des BMW M3 nicht. Schon zum Debüt werfen Fans und Fachzeitschriften dem intern F80 genannten Sportableger vom 3er (F30) Charakterlosigkeit vor. Einige wittern angesichts des heißgemachten N55-Motors unter der Haube sogar eine Mogelpackung in Form eines aufgemotzten 335i. Klar, die Profilabdrücke, in denen er fährt, sind groß. Über die Generationen setzte jeder M3 seine eigenen Akzente. Als E30 war er ein knallhartes Sportgerät mit brutaler Optik, als E36 in Sachen Leistung ein Überflieger. Der E46 setzte noch mal einen drauf, wurde als limitierter CSL sogar zur gesuchten Ikone. Der E90 machte alles neu und kombinierte ungeahnten Komfort mit einem V8 für die Sinne. Und der F80? Wurde schon nach vier Jahren Bauzeit wieder vom Markt genommen, weil er an der neu eingeführten Euro-6b-Norm scheiterte.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Schon in der einfachsten Version sorgen 431 PS für Dampf

Der F80 M3 ist selten. Die meisten Kunden griffen lieber zu den M4-Brüdern mit Cabrio- oder Coupéform.
Bild: Sandra Beckefeldt / AUTO BILD
Auch auf der Langstrecke ist der Komfort brauchbar

Das Standardfahrwerk gilt als unterdimensioniert, muss häufig überholt werden. Immerhin sind die Buchsen endlich standfest.
Bild: Sandra Beckefeldt / AUTO BILD
Gute Qualität gibt's erst ab 45.000 Euro
Geht es um die Einordnung in der Modellhistorie, bleibt dem F80 zumindest der Ruf des solidesten und unkompliziertesten M3, der auch beim TÜV für bis dahin ungeahnte Bestnoten gut ist. Das scheint sich auch unter den Gebrauchtkäufern herumgesprochen zu haben. Selbst sechsjährige Exemplare mit mehr als 100.000 Kilometern gibt es kaum für unter 40.000 Euro, Qualität startet erst bei 45.000 Euro. Damit wirkt unser Handschalter aus dem letzten Baujahr mit lupenreiner Historie, erstklassigem Pflegezustand und vollem Garantiepaket für verhandelbare 48.411 Euro fast wie ein Schnäppchen. Wer dagegen Legendenstatus sucht und noch ein paar Tausender auf der Kante hat, greift zum 460 PS starken und auf 1200 Einheiten limitierten CS. Bei den Emotionen mag der ausgewogene und perfektionistische F80 vielleicht nicht an seine Vorgänger heranreichen, als Kauftipp für Gebrauchtkäufer jedenfalls war der M3 nie besser. Fazit von Malte Büttner: Dass der M3 jemals den Stellenwert eines E30 oder eines E46 CSL erreicht, ist unwahrscheinlich. Dafür ist er alltagstauglich, sauschnell und solide. Und das ist doch auch schon viel wert. Urteil: vier von fünf Punkten.
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