Kleider machen Leute. Warum sollte man also nicht auch sein Auto ordentlich in Schale werfen? Flossmann hat ein Body-Kit, mit dem ein normales 3er Coupé ordentlich dicke Backen macht und deutlich an die beinahe unbezahlbare GTR-Version erinnert. Die Montage allerdings geht nicht so schnell, wie das Ganze aussieht. Im vorliegenden Fall vergingen satte 250 Stunden, bis die angestrebte Breitenwirkung in Vollendung erreicht war. Kein Wunder, denn der Bolide verfügt darüber hinaus nicht nur über einen Dachspoiler von Rieger und einen mächtigen Hamann-Heckflügel. Er wurde auch fachgerecht seiner Markenembleme sowie des Heckklappenschlosses beraubt.

Das GTR-Breitbau-Kit stammt von Tuner Flossmann

Wie macht man aus einem Auto eineinhalb? Mit einem Breitbau!
Von der Bildfläche verschwunden ist zudem die GPS-Antenne, die nun im Verborgenen weiterarbeitet. Dank einer extremen Scheibentönung lässt sich das beinahe auch vom Fahrer des Wagens behaupten. Dazu passend gab’s entsprechend dunkle Rückleuchten. Die neuen Karosseriedimensionen machten es möglich, wesentlich größere Räder zu montieren. Patrick Leuenberger wählte hierfür Work-Alus vom Typ Rezax II in den Maßen 9,5x19 und 12x19, die er mit Dunlop-Reifen vom Format 245/40 beziehungsweise 305/25 beziehen ließ. In Verbindung mit dem Serienfahrwerk sah das natürlich "bescheiden" aus. Also kam ein Bilstein-Gewindefahrwerk mit der Bezeichnung B16-PSS10 zum Einsatz, dessen Dämpfer in Zug-und Druckstufe verstellbar sind. Die Vorderachse verlor damit 60 Millimeter Bodenfreiheit; hinten sind es zehn Millimeter weniger.

Der Maschinenraum: 358 PS sorgen hier für beste Laune – bei jeder Fahrt!
Eigenwillige Sparmaßnahmen bei BMW führten dazu, dass Motorräume nicht mehr vollständig in Wagenfarbe auslackiert werden. Mit einem derartigen Schandfleck wollte der M-Pilot unter keinen Umständen leben, worüber sich nicht nur der Lackierer, sondern auch die Werkstatt freute, die den Auftrag bekam, das Triebwerk aus- und später wieder einzubauen. Bei dieser Gelegenheit erstarkte es zudem um 15 PS, die sich auf elektronischem Wege herauskitzeln ließen. Doch es dringt keineswegs nur aus dem Maschinenraum des gold-goldgelben Dreiers satter Sound, denn im Kofferraum steckt ebenfalls einiges an Leistung! Für das Reisegepäck ist natürlich kein Platz mehr an dem eigentlich dafür vorgesehenen Ort, wenn HiFi-Komponenten trendgerecht in Szene gesetzt werden und ihre optische Wirkung nicht verfehlen sollen.

Kein Polyester – hier ist Epoxydharz im Einsatz

Ob Polyester oder Epoxydharz, am Ende wird man am Ergebnis gemessen.
Im vorliegenden Fall handelt es sich bei den "musikalischen" Extras um zwei RS-Audio-Subwoofer vom Typ "RS C12 SVC", die in geschlossenen Gehäusen sitzen, zwei 1-Farad- Power-Caps und drei Xetec- Endstufen – eine "P4 Evo plus" fürs Frontsystem und zwei "P2 Evo", die den Woofern einheizen. Besagte Frontlautsprecher – ein RS-Audio-Tech-165-Zweiwegesystem, das links und rechts durch je einen "RS Audio Pro 165" genannten Mini-Bass unterstützt wird – sind in den Türverkleidungen untergebracht. Kernstück der Anlage ist die Alpine-Multimedia-Station "IVA D310R".

Schön, dass die Autoindustrie heute einige Fahrzeuge ab Werk mit Power im Überfluss ausstattet. Eine nachträgliche Leistungssteigerung scheint überflüssig. Genau das aber bezeichnet der Duden als Tuning. Die Redaktion des "Standardwerks zu allen Fragen der Rechtschreibung" sollte sich einmal mit Patricks Wagen auseinandersetzen. Und anschließend ihre Haltung zu diesem Thema überdenken.