BMW muss Kritik am 5er verkraften
Bitte nur im Notfall: Taste drücken

—
Wo sind die ganzen Knöpfe hin? BMW setzt im Cockpit auf elektronische Helferlein und kassiert dafür Expertenkritik.
Von der Angst, etwas zu berühren
Im Juli startet der neue 5er-BMW. Und der bayerische Autokonzern erwartet sehr viel von dem Neuen: Schon 2004 sollen mehr als 190.000 Stück verkaufte Fünfer die Rekorde des Vorgängers übertreffen. Doch nicht jeder Fachmann teilt die Zuversicht. Und sollte die Neuauflage von BMWs zweitwichtigster Baureihe floppen, wären die ambitionierten Gewinnziele für das Geschäftsjahr 2003 Makulatur.
Der neue Bayer hat einiges Neues an Bord: Neben der Mischkarosserie aus Aluminium und Stahl sowie einem völlig neuen Lenkungskonzept sind es vor allem elektronische Feinheiten, die dem Käufer die Baureihe schmackhaft machen sollen. Ähnlich wie bei Kampfflugzeugen kann sich der Fahrer über ein so genanntes Head-up-Display etwa Geschwindigkeit oder Navigationshinweise auf die Windschutzscheibe projizieren. Auch das vom 7er bekannte und von Experten verrissene "iDrive" – ein Steuerknopf, mit dem sich vom Radio über die Klimaanlage bis hin zum Bord-Computer das komplette Auto steuern lässt – findet sich in dem Fahrzeug.
Nicht zur Freude eines jeden. "Jeder Fahrer hat große Furcht davor, etwas im 7er zu berühren", sagt Automobilforscher Garel Rhys von der Universität Cardiff mit Blick auf die komplexe, schier unübersichtliche Technik. Möglicherweise werde die Menschheit in 30 Jahren urteilen, dass mit "iDrive" die Autoindustrie einfach schon zu fortschrittlich für den Käufer geworden sei. Hinter vorgehaltener Hand teilt man auch bei BMW diese Befürchtung und hat deshalb die Bedienung bereits vereinfacht. Zugleich gibt es nun eine rettende Taste, mit der der hilflos-irritierte Fahrer im Notfall an den Ausgangspunkt der zahllosen Ober- und Untermenüs im Computer zurückkehren kann.
Der neue Bayer hat einiges Neues an Bord: Neben der Mischkarosserie aus Aluminium und Stahl sowie einem völlig neuen Lenkungskonzept sind es vor allem elektronische Feinheiten, die dem Käufer die Baureihe schmackhaft machen sollen. Ähnlich wie bei Kampfflugzeugen kann sich der Fahrer über ein so genanntes Head-up-Display etwa Geschwindigkeit oder Navigationshinweise auf die Windschutzscheibe projizieren. Auch das vom 7er bekannte und von Experten verrissene "iDrive" – ein Steuerknopf, mit dem sich vom Radio über die Klimaanlage bis hin zum Bord-Computer das komplette Auto steuern lässt – findet sich in dem Fahrzeug.
Nicht zur Freude eines jeden. "Jeder Fahrer hat große Furcht davor, etwas im 7er zu berühren", sagt Automobilforscher Garel Rhys von der Universität Cardiff mit Blick auf die komplexe, schier unübersichtliche Technik. Möglicherweise werde die Menschheit in 30 Jahren urteilen, dass mit "iDrive" die Autoindustrie einfach schon zu fortschrittlich für den Käufer geworden sei. Hinter vorgehaltener Hand teilt man auch bei BMW diese Befürchtung und hat deshalb die Bedienung bereits vereinfacht. Zugleich gibt es nun eine rettende Taste, mit der der hilflos-irritierte Fahrer im Notfall an den Ausgangspunkt der zahllosen Ober- und Untermenüs im Computer zurückkehren kann.
Gefahr durch Head-up-Display?
Doch auch das Head-up-Display stößt Rhys mächtig auf: "Wenn zu viel Ihrer Aufmerksamkeit auf die direkte Nähe abgelenkt wird, hängen Sie, ehe Sie sich versehen, mit ihrem brandneuen 5er an der Rückseite eines 44-Tonners." Bei BMW sieht man das anders. Die Anzeige auf der Windschutzscheibe verhindere den gesenkten Blick auf den Tacho und helfe sogar, Unfälle zu vermeiden, heißt es.
Beim Design gab sich BMW ebenfalls moderater als beim 7er und verzichtete auf den beim Top-Modell in der Heimat heftig kritisierten "Entenhintern". "Gott sei Dank", atmet der Autoanalyst einer großen deutschen Bank auf, dessen Geschmack mit dieser gewagten Rückfront nicht getroffen wurde. Gleichwohl erwies sich das vom Konkurrenten VW als "Haufen unkoordiniertes Blech" verspottete Fahrzeugende des 7ers keineswegs als Verkaufshemmnis. Im ersten vollen Produktionsjahr wurden mit fast 51.000 Stück sogar gut vier Prozent mehr verkauft als vom Vorgänger.
"Jedes Mal, wenn wir einen ordentlichen Designschritt gemacht haben, hat es einen ordentlichen Volumenzuwachs gegeben", sagt BMW-Finanzchef Krause und erwartet nun Ähnliches beim 5er. Über die gesamte Laufzeit soll auch der neue 5er besser abschneiden als der alte, von dem weltweit knapp 1,5 Millionen auf den Straßen unterwegs sind. Für alle, die das nicht überzeugt, hat Krause schließlich noch ein letztes Argument: Dank des vergrößerten Kofferraums fänden im neuen 5er anders als beim Vorgänger nun auch vier Golfbags Platz. "Die BMW Group hält weiterhin Kurs", lautet sein optimistisches Fazit. (mv/rtr)
Beim Design gab sich BMW ebenfalls moderater als beim 7er und verzichtete auf den beim Top-Modell in der Heimat heftig kritisierten "Entenhintern". "Gott sei Dank", atmet der Autoanalyst einer großen deutschen Bank auf, dessen Geschmack mit dieser gewagten Rückfront nicht getroffen wurde. Gleichwohl erwies sich das vom Konkurrenten VW als "Haufen unkoordiniertes Blech" verspottete Fahrzeugende des 7ers keineswegs als Verkaufshemmnis. Im ersten vollen Produktionsjahr wurden mit fast 51.000 Stück sogar gut vier Prozent mehr verkauft als vom Vorgänger.
"Jedes Mal, wenn wir einen ordentlichen Designschritt gemacht haben, hat es einen ordentlichen Volumenzuwachs gegeben", sagt BMW-Finanzchef Krause und erwartet nun Ähnliches beim 5er. Über die gesamte Laufzeit soll auch der neue 5er besser abschneiden als der alte, von dem weltweit knapp 1,5 Millionen auf den Straßen unterwegs sind. Für alle, die das nicht überzeugt, hat Krause schließlich noch ein letztes Argument: Dank des vergrößerten Kofferraums fänden im neuen 5er anders als beim Vorgänger nun auch vier Golfbags Platz. "Die BMW Group hält weiterhin Kurs", lautet sein optimistisches Fazit. (mv/rtr)
Service-Links