Er kann einem schon leid tun, der BMW X4 20i. Ein wirklich famoses Auto mit einem richtig guten Zweiliter-Benziner an Bord. Und doch absolut chancenlos gegen seinen Zwillingsbruder mit dem ebenfalls zwei Liter großen Diesel unter der Haube. Als K.-o.-Kriterium für den Otto erweist sich dabei sein Trinkverhalten. Nicht unbedingt zügellos, aber doch deutlich enthemmter als beim Selbstzünder.

Sein Verbrauch macht den Benziner zur schlechteren Wahl

BMW X4
Durstig: Auf unserer Verbrauchsrunde nahm sich der Benziner rund zwei Liter mehr als der Diesel.
Schnelle Schnitte auf der Autobahn quittiert der 20i mit zwölf Litern und mehr, auf unserer Verbrauchsrunde kippte er sich auf 100 Kilometern 9,5 Liter Super in die Brennräume. Das sind immerhin gut zwei Liter mehr, als der 20d verlangt. Dabei wirkt der 184 PS starke Otto im Alltag gar nicht so gierig. Er geht zwar schon untenraus gut und orgelt willig bis 6000 Touren, bleibt akustisch aber zurückhaltend und dreht nur schlappe 100 Umdrehungen höher als der 20d. Ein Verdienst der saustarken Achtstufenautomatik von ZF, die beide X4 adelt. Der Diesel kommt mit 190 PS und 400 Nm Drehmoment (20i: 290 Nm) schwungvoller aus dem Quark und liefert mehr Schmackes beim Überholen – auch wenn seine Drehmomentwelle sich etwas später auftürmt als die des Benziners. Bleibt noch der Blick auf die Kosten. Bei Steuer und Vollkaskoversicherung langt der Diesel stärker hin, in der Preisliste steht er 2800 Euro über dem Benziner. Allerdings spült er nach vier Jahren und 60.000 Kilometern auch fast 2500 Euro mehr zurück in die Kasse.
Jetzt noch schnell die deutlich kleineren Tankrechnungen addieren, schon spart der 20d jeden Kilometer einen Cent gegenüber seinem Brüderchen mit dem "i" im Namen. Anders ausgedrückt: Der Diesel brummelt im grünen Bereich, sobald unser jährliches Fahrpensum über 10.398 Kilometern liegt. Und so ein X4 macht einfach zu viel Laune, als dass es wirklich darunter liegen könnte.
Fazit: "Im X4 reist man grundsätzlich gern und sehr entspannt – und genau deswegen auch nicht wenig. Zack, klares Votum für den Diesel. Der spart reichlich, rechnet sich schnell, zeigt gute Manieren. Und noch mal zack, keine Chance für den ebenfalls guten Benziner."