Wer braucht einen SUV mit Fließheck und dem Fahrverhalten eines Sportwagens? Diese Frage stellen sich viele, als BMW den X6 das erste Mal auf der IAA 2007 zeigt. Das Konzept: Man nehme den existierenden X5, schneide ihm sein praktisches Kombiheck ab, ersetzte es durch ein Fließheck und erschaffe damit eine neue Fahrzeuggattung. Name: SAC – für Sport Activity Coupé. Erster war BMW mit dieser Karosserieform jedoch nicht, schon 2006 kam SsangYong mit dem Fließheck-SUV Actyon (laut Hersteller übrigens ein SUC, Sports Utility Coupé). Die bullige, kraftstrotzende Erscheinung des ersten X6 begeisterte weltweit rund 260.000 Kunden – Grund genug für Mercedes, das Konzept mit dem GLE Coupé zu kopieren. Erfolgreich ist er also, der X6. Aber ist er auch ein Tipp für trendbewusste Gebrauchtwagenkäufer?

Drei Rückrufe merzten Schwachstellen aus

BMW X6
Der Verbrauch geht für einen 2,2-Tonnen-Koloss in Ordnung: Der getestete X6 xDrive30d schluckt im Schnitt 8,6 Liter.
Die müssen zunächst mindestens 24.000 Euro auf den Tisch des Verkäufers legen, darunter gibt es nur Kilometerkönige. Dafür bekommt der Käufer jedoch solide X5-Technik, Schwächen beseitigte BMW im Rahmen von drei Rückrufen. Für Vielfahrer ist ein Diesel erste Wahl. Der von uns getestete X6 xDrive30d vom Autohus in Bremen verbraucht im Schnitt 8,6 Liter – für einen 2,2-Tonnen-Koloss mit Allradantrieb und 245 PS ein guter Wert. Besonders empfehlenswert ist der 30d ab April 2010: Der zu diesem Zeitpunkt eingeführte, neu entwickelte Sechszylinder (N57) harmoniert hervorragend mit der perfekt schaltenden ZF-Achtstufen-Wandlerautomatik (ab 28.000 Euro).
Überblick: Alle News und Tests zum BMW X6

Die Diesel bieten den besten Kompromiss für den Alltag

Zu den für SUV-Verhältnisse ungewöhnlich agilen Fahreigenschaften passen die druckvoll antretenden Achtzylinder-Benziner. Der 407 PS starke xDrive50i spurtet in 5,4 Sekunden auf 100 km/h, ist allerdings auch kaum unter 15 Litern zu bewegen (ab 26.000 Euro). Mit einem Testverbrauch von 13,3 Litern kaum sparsamer ist der rare, nur von 2009 bis 2011 angebotene ActiveHybrid X6 (407 PS, ab 35.000 Euro). Den besten Kompromiss für den Alltag bieten klar die Diesel. Das sehen übrigens auch die Langfinger so: Nach dem Range Rover TDV6 war der X6 xDrive40d im vergangenen Jahr das meistgeklaute Auto Deutschlands.
Was bei unserem Testwagen aufgefallen ist, und auf welche Mängel Käufer beim BMW X6 achten sollten, erfahren Sie in der Bildergalerie.