Am Anfang steht die Frage: Nimmt man das leistungsschwächere Fahrzeug und lässt es vom Tuner nachträglich aufputschen? Oder greift man zum nächststärkeren Modell aus Herstellerhand? Im Falle unserer beiden Testkandidaten hat man tatsächlich diese Wahl. AC Schnitzer bringt einen fünftürigen 118d, der ab Werk mit 143 PS bestückt ist, mit 28 zusätzlichen Pferden auf Trab, montiert schöne Räder, straffere Federn, allerlei Aerodynamikanbauten sowie eine Auswahl an Interieur-Accessoires samt iDrive-Controler im Schnitzer-Felgenlook. 2.346 Euro kostet die Leistungskur auf 171 PS. Ihn lassen wir antreten gegen den naturbelassenen BMW 120d Sport Line, der ab Werk 184 PS leistet.
AC Schnitzer 118d
Der von Schnitzer leistungsgesteigerte 118d wirkt niemals angestrengt und ist querdynamisch etwas flotter.
Kann der AC Schnitzer dem nominell stärkeren Werksfahrzeug das Wasser reichen? Von außen betrachtet macht der Schnitzer-1er auf jeden Fall mehr her. Dafür sorgen der Frontspoiler (954 Euro), ein dezenter Dachheckflügel (852 Euro) und vor allem ein dynamisch geformter Designstreifen (336 Euro), der dem 1er recht gut zu Gesicht steht. Ebenso ansprechend sind die luftig-filigranen Räder (Typ VIII Bicolor) im Format 8,5 x 19, die aber äußerst empfindlich auf Bordsteinkontakte reagieren. Besser, man meidet Randsteine und parkt nur dort, wo es keine Berührungen geben kann, denn der komplette Radsatz ist mit 4.880 Euro nicht eben billig.
BMW 120d
Der Werks1er bietet einen etwas besseren Fahrkomfort und hat längsdynamisch die Nase vorn.
Ohne aufhübschende Äußerlichkeiten kommt der 120d von der Stange daher. Er rollt auf 18-Zoll-Mischbereifung im Format 225/40 vorn und 245/35 hinten auf Doppelspeichenrädern, mit denen man problemlos einen Randstein erklimmen kann. Auch der 120d von der Stange setzt auf ein sportlicheres Fahrwerk. In diesem Fall das adaptive M-Fahrwerk für 1.100 Euro, das Einstellungen von Komfort bis Sport erlaubt. Im Unterschied zum Schnitzer ist der Werks-1er mit der variablen Sportlenkung ausgestattet, die sich mit unterschiedlichen Lenkübersetzungen dem jeweiligen Fahrzustand anpasst. Dazu gibt es verschiedene Meinungen, denn nicht jeder fühlt sich damit wohl, was aber auch eine Frage der Gewöhnung ist. Tuning oder Serie? Wer am Ende das Rennen macht, erfahren Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel gibt's im Online-Heftarchiv als PDF-Download.

Fazit

Trotz eines überzeugenden Auftritts muss der 118d von AC Schnitzer dem serienmäßigen 120d den Vortritt lassen – nicht zuletzt aufgrund seines manuellen Getriebes. Bei den Fahrleistungen ist das Tuningauto unterlegen, punktet aber mit Federnsatz und 19-Zoll-Bereifung querdynamisch. Und mit einem emotional etwas schärferen Auftritt.