Die weltweit erste Flotte mit Brennstoffzellen-Autos geht in den Praxistest. DaimlerChrysler wird ab 2003 in 30 Bussen und 60 Pkw der Mercedes-Benz-A-Klasse den schadstofffreien und sehr leisen Brennstoffzellen-Antrieb testen. "Wir sind aus dem reinen Versuchsstadium raus - die Fahrzeuge haben Seriencharakter", sagte Vorstandsmitglied Jürgen Hubbert am Montag in Stuttgart. Mercedes-Benz liefert jeweils drei wasserstoffgetriebene Citaro-Busse an die Verkehrsbetriebe in Amsterdam, Barcelona, Hamburg, London, Luxemburg, Madrid, Porto, Rejkjavik, Stockholm und Stuttgart.

Die 60 Pkw werden von Kunden in Europa, USA, Japan und Singapur erprobt. Die Autos sind von den heutigen A-Klasse-Modellen äußerlich nicht zu unterscheiden, leisten 65 Kilowatt (88 PS) und fahren 140 Stundenkilometer Spitze. Ein Elektromotor beschleunigt das Auto in 16 Sekunden von null auf 100 km/h und hat einen Aktionsradius von 150 Kilometern. Die Brennstoffzelle fungiert als elektrochemischer Energiewandler, der an Bord der Fahrzeuge aus Wasserstoff Energie für den Elektromotor erzeugt. Das vorgestellte A-Klasse-Versuchsfahrzeug mit der Seriennummer 01 sei allerdings "unbezahlbar", sagte Hubbert. Man wolle für die Zukunft einen Preis anstreben, der in der Größenordnung einer heutige A-Klasse liege. "Denn der Kunde ist nicht bereit, mehr zu zahlen als für ein konventionelles Fahrzeug", meinte Hubbert.

Mit einer größeren Stückzahl sei deshalb erst ab etwa 2010 zu rechnen. Laut Hubbert müssen vor allem noch Probleme mit dem Gewicht und der Zuverlässigkeit geklärt werden. Nachdrücklich wünschte sich der Mercedes-Chef eine engere Zusammenarbeit der Autohersteller bei der Weiterentwicklung der grundsätzlichen Schlüsseltechnologien. Dringend geklärt werde müsste im Zusammenspiel der Elektrizitäts- und Erdölwirtschaft eine weltweite Energiestrategie.