Was blinkt denn da für eine Warnleuchte? Warum macht die Bremse so komische Geräusche? Wofür ist dieser Knopf eigentlich da? Rühren meine Kopfschmerzen vom Dröhnen des Auspuffs? Was riecht hier so komisch? Und woher kommt der Rauch? Derlei Fragen wird man sich in einem Bugatti Veyron niemals stellen müssen. Er funktioniert nämlich völlig reibungslos. Was paradox anmutet, sollte man doch meinen, dass eine in Gestalt des neuen Grand Sport Vitesse zu bestaunende Anhäufung von Superlativen Zugeständnisse erfordert. Schließlich entfernt sich die aktuellste Variante des deutsch angehauchten Über-Franzosen noch einmal deutlich weiter von der Automobilnorm als das Basismodell Grand Sport.
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Video: Bugatti Veyron Grand Sport Vitesse

Erste Fahrt im Super-Bugatti

Eckdaten wie 16 Zylinder, vier Turbolader, 1200 PS, 1500 Newtonmeter, 410 km/h Spitze und 2,27 Millionen Euro Kaufpreis lassen auf einen kompromisslosen Extremisten schließen, weniger auf ein Straßenfahrzeug im herkömmlichen Sinne. Nur eine ausführliche Ausfahrt hilft, sich von derlei Vorurteilen zu befreien. Mit einem Karosseriekleid, das Sichtkarbon mit knalligen Blautönen mischt, und einem gewalttätigen Doppelrohrauspuff heißt uns der Bugatti willkommen. So vertraut der Anblick des seit 1999 (Vorstellung des Prototyps Veyron EB 18.4) bekannten Antlitzes ist, so imposant wirkt das urgewaltige Heck, das in einem krassen Kontrast zur kompakten Silhouette steht, noch immer.
Bugatti Veyron Grand Sport Vitesse
Der Bugatti hat eine neu entwickelte Kombination aus Dachkantenspoiler und Windschott.
Die Wertigkeit des übersichtlichen Cockpits ist über jeden Zweifel erhaben. Lediglich der schnöde Plastikschlüssel im VW-Golf-Stil enttäuscht. Wir entern die Straßen Kataloniens. In den von zerbeulten Seats bevölkerten Straßen Spaniens verursacht das Auto Massenaufläufe. Wir lassen uns nicht ablenken: Dem 2,27 Millionen Euro teuren Überflieger durch eine Unachtsamkeit eine Schramme zuzufügen, könnten wir uns nie verzeihen. Beim gewöhnlichen Grand Sport gab es nur 1,66 Millionen zu vernichten. Auf wunderbar asphaltierten, ausreichend breiten Landstraßen, mit lebhaftem, nicht zu spitzwinkligem Kurvengeschlängel freunden wir uns rasch miteinander an. Mehr Infos und Bilder unserer Ausfahrt bekommen Sie oben in der Bildergalerie.

Fazit

von

Ben Arnold
Es geht tatsächlich: Ein Auto mit 1200 PS zu bauen, das anschiebt wie ein Düsenjäger, in Sachen Fahr- und Bedienbarkeit aber keinerlei Rätsel aufgibt. Der Veyron Grand Sport Vitesse stellt ein ingeniöses Meisterwerk dar, das demonstriert, was machbar ist, wenn Geld keine Rolle spielt

Von

Ben Arnold