Car-Freitag: Übersicht der Polizeikontrollen
Hier kontrolliert die Polizei am "Car-Freitag"

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Am sogenannten Car-Freitag kommt es deutschlandweit zu Tuner-Treffen. Die Polizei rechnet auch mit illegalen Autorennen und kündigt Kontrollen an. AUTO BILD zeigt, welche Maßnahmen geplant sind!
Am Karfreitag 2019 kommen Autotuner und Autoposer in ganz Deutschland beim fast schon traditionellen "Car-Freitag" zusammen. Vor allem im Ruhrgebiet und im Bereich um den Nürburgring werden mehrere Tausend Tuningbegeisterte erwartet. In den vergangenen Jahren kam es bei den Treffen immer wieder zu Verkehrsverstößen, darunter illegale Autorennen und Geschwindigkeitsübertretungen. Die Polizei plant am 19. April vielerorts Kontrollen und will dafür zusätzliches Personal einsetzen. Die Maßnahmen der Kommunen sind unterschiedlich. So hat die Stadt Paderborn die Treffen vorsorglich untersagt: Zwischen 0 Uhr am Freitag und 6 Uhr am Samstag seien "sämtliche Zusammenkünfte der Tuningszene" verboten, wie die Polizei mitteilte. Andere Städte wie Köln oder Frankfurt schicken für Härtefälle ihre auf Tuner und Autoposer spezialisierten Sonderkommandos zur mobilen Überwachung auf die Straße, während die Polizei Adenau, die für den Nürburgring zuständig ist, sogar Streckensperrungen ankündigt. AUTO BILD zeigt, welche Maßnahmen die einzelnen Kommunen am "Car-Freitag" treffen!
Übersicht: Polizeimaßnahmen am Car-Freitag
Bereich Adenau/Nürburgring
Zum Auftakt des Osterwochenendes am Karfreitag (19. April 2019) werden rund um den Nürburgring bis zu 20.000 Besucher aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland erwartet. An diesem Tag ist mit enormen Fahrzeug- und Fußgängerverkehr im Bereich der Hauptzufahrtstraßen zum Nürburgring, in der Stadt Adenau und in den umliegenden Ortschaften zu rechnen.
Verkehrslage: Beim An- und Abreiseverkehr kann es vermehrt zu Staubildungen kommen. Die Polizei und die beteiligten Stellen bitten um Beachtung wichtiger Regeln und Verhaltensweisen. Wichtig: die B 412 zwischen "Hohe Acht" und der B 258 wird für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Es werden Umleitungsstrecken vor Ort ausgeschildert, auf denen ebenfalls mit Verkehrsbeeinträchtigungen und Staus zu rechnen ist. Wer nicht direkt den Nürburgring besuchen möchte, sollte auf Empfehlung der Polizei den Bereich nach Möglichkeit großräumig umfahren.
Verkehrsverstöße werden konsequent geahndet: Im Fokus der Polizei liegen die Verkehrssicherheit und die Vorschriftsmäßigkeit der Fahrzeuge, sowie auch das Verhalten der Fahrzeugführer. In den vergangenen Jahren kam es im Bereich der umliegenden Bundesstraßen, insbesondere bei Sperrungen der Nordschleife, vermehrt zu Burnouts und gefährlichen Fahrmanövern inmitten Schaulustiger, die ihrerseits die Fahrzeugführer sogar noch zu diesem gefährlichen Unterfangen animierten.
Wer sich im Bereich des Nürburgrings danebenbenimmt, muss laut Polizei mit der konsequenten Ahndung der Verkehrsverstöße rechnen, die in letzter Konsequenz zu einem ganztägigen Platzverweis oder zu Fahrzeugsicherstellungen führen können.
Bei Gefährdungen können auch im Einzelfall Führerscheine beschlagnahmt werden. Des Weiteren werden bei verkehrsrechtlichen Verstößen, die auf eine Ungeeignetheit des Fahrers zur Teilnahme am Straßenverkehr schließen lassen, die Fahrerlaubnisbehörden konsequent hierüber informiert.
Verkehrswidriges Parken außerhalb ausgewiesener Flächen führt in letzter Konsequenz zum kostenpflichtigen Abschleppen der Fahrzeuge. Hier wird das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Adenau, insbesondere im Stadtgebiet von Adenau das Hauptaugenmerk auf Falschparker legen.
Bereich Bochum
Die Polizei Bochum rechnet zum Car-Freitag mit einem Ansturm von bis zu 1000 Tuning-Fans und ihren Fahrzeugen. Besonders im Fokus: der Parkplatz Dückerweg an der A40, der mit der Nähe zu einem Fast-Food-Restaurant und einem Geschäft für Autozubehör laut Polizei "die perfekte Bühne für die Tuningszene" bietet. Ein Sprecher machte keinen Hehl daraus, dass auch die Polizei am 19. April vor Ort sein wird. Geplant sind Geschwindigkeitsmessungen auf der A40 sowie auf Straßen in der Umgebung. Zudem werden Sachverständige vor Ort sein, die die Fahrzeuge auf Herz und Nieren prüfen.
Bereich Dortmund
In Dortmund überprüfte die Polizei am Car-Freitag 2018 mehr als 120 Fahrzeuge. Mit einem ähnlichen Andrang wird auch 2019 gerechnet. "Dortmund ist ein Anziehungspunkt für Tuning-Fans aus ganz NRW", sagte eine Polizeisprecherin. Auf den umliegenden Autobahnen und im Stadtgebiet werden daher Einsatzkräfte unterwegs sein, die verdächtige Fahrzeuge auf unzulässiges Tuning überprüfen oder Geschwindigkeitsmessungen durchführen. Auch ein Radarwagen soll im Einsatz sein. Als Schwerpunkte gelten die Bereiche Wall und Phoenix-West. Zu Kontrollstandorten oder Einsatzzeiten machte die Polizei aus taktischen Gründen keine genaueren Angaben.
Bereich Frankfurt
2018 war eine Tankstelle vor der Stadt ein großer Anlaufpunkt für Tuning-Fans aus Frankfurt und dem Umland. Das wird sich 2019 ändern: Das Treffen wurde abgesagt. Wie eine Polizeisprecherin mitteilte, wird die Polizei daher vor allem in Form der Kontrolleinheit "KART" unterwegs sein und stichprobenartige Kontrollen durchführen. Zu Einsatzzeiten oder Kontrollstandorten wurden allerdings keine Angaben gemacht.
Bereich Hamburg
Um Straftaten und Ordnungswidrigkeiten zu verhindern und mögliche Verkehrsdelikte zu verfolgen, setzt die Hamburger Polizei neben uniformierten Streifenwagen auch zivile Videofahrzeuge der Verkehrsdirektion beim sogenannten Car-Freitag ein. Auch ein Kontrollteam der Soko Autoposer und ein Radarfahrzeug wird unterwegs sein.
Genauere Informationen zu Einsatzzeiten und Kontrollstandorten gab die Polizei aus taktischen Gründen nicht bekannt.
Bereich Hannover
Die Polizei Hannover rechnet in diesem Jahr nicht mit einem größerem Tuner-Aufkommen anlässlich des Car-Freitag. Wie ein Sprecher mitteilte, wurde ein angekündigtes Treffen am Messegelände im Vorfeld abgesagt. Es sind also keine speziellen Maßnahmen geplant.
Bereich Karlsruhe
Im Bereich Karlsruhe hat die Polizei bis jetzt keine besonderen Maßnahmen geplant. Wie ein Polizeisprecher gegenüber der "Pforzheimer Zeitung" sagte, gibt es im Gebiet keine Tuningszene, die in größerem Stil für Ärger sorgen würde. Daher sind im Hinblick auf den "Car-Freitag" keine speziellen Kontrollen vorgesehen.
Bereich Köln
Die Kölner Polizei schickt für Härtefälle ihre Ermittlungsgruppe "Rennen" auf die Straße. "Unsere Spezialisten werden jede Auffälligkeit überprüfen", sagte ein Sprecher. Das gelte nicht nur für die Innenstadt. Besonders wachsam sei man auch auf den Autobahnen im Einzuggebiet. 2018 hatten zehn hochmotorisierte Sportwagen mit britischen Kennzeichen aus den Niederlanden kommend auf der A4 ein illegales Rennen gefahren. Man werde den ganzen Bereich im Auge behalten, so der Sprecher. Stationäre Kontrollen seien aber noch nicht geplant.
Bereich Limburg
Da es in den vergangenen Jahren am Karfreitag in Limburg und Umgebung zu nicht angemeldeten Treffen von Tuner-Freunden kam und diese teilweise zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen und gefährlichen Situationen führten, werden Einsatzkräfte von Polizei und Ordnungsamt auch 2019 am sogenannten Car-Freitag im Einsatz sein. Das Augenmerk der eingesetzten Kräfte liegt dabei auf Verstößen gegen das Feiertagsgesetz, gegen die Straßenverkehrsordnung und die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung. Gemäß des Hessischen Feiertagsgesetzes ist es verboten, am Karfreitag solche öffentlichen Veranstaltungen durchzuführen. Daher werden Verstöße gegen diese Regelung von Polizei und Ordnungsamt auch in diesem Jahr wieder geahndet.
Auch Mängel an Fahrzeugen können für den Besitzer unangenehme Folgen haben, bis hin zur Erlöschung der Betriebserlaubnis. Erlischt die Betriebserlaubnis, wird eine Weiterfahrt untersagt. Ein Rückbau auf eigene Kosten und eine erneute Vorführung beim TÜV ist laut Polizei bei Verstößen dieser Art unumgänglich.
Bereich Magdeburg/Harz
In Magdeburg will die Polizei mit mobilen und stationären Kontrollen in Stadtgebiet und Umland für einen reibungslosen Ablauf des "Car-Freitag" sorgen. Ein Sprecher betonte, die Maßnahmen hätten vor allem einen präventiven Charakter. Das Ziel sei nicht, Tuner zu blockieren, sondern Verkehrsverstöße und Lärmbelästigung zu verhindern. Besonderes Augenmerk der zuständigen Behörden liegt auf der Rappbodetalsperre an der L96 im Harzgebiet. Dort versammelte sich in den vergangenen Jahren regelmäßig die Tuning-Szene, teilweise kam der Verkehr zum Erliegen. Unter @Polizei_MD twittert die Polizei Magdeburg zu aktuellen Kontrollmaßnahmen.
Bereich München
Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, ist eine konkrete Veranstaltungsanmeldung für den Car-Freitag in München bislang nicht bekannt – allerdings wird rund um das Osterwochende mit einem vermehrten Auftreten der sogenannten Poser-Szene im Innenstadtbereich gerechnet. Um die Lage unter Kontrolle zu halten, ist die Verkehrspolizeiinspektion "Verkehrsüberwachung" an diesem Wochenende im Einsatz. Die Polizei werde "Augen und Ohren" offen halten und die bekannten Treffpunkte der Tuner verstärkt "bestreifen und kontrollieren".
Bereich Oberhausen
Die Polizei rechnet für Oberhausen nur mit einem geringen Aufkommen an Tuning-Freunden. Wie die WAZ berichtet, werden am Karfreitag dennoch die Gebiete Sterkrader Tor, Bero-Zentrum oder Brahmerring stärker überwacht. Teilweise könne es sogar zu Sperrungen kommen.
Bereich Osnabrück
Vor allem die Pagenstecher Straße in Osnabrück ist seit jeher ein fester Treffpunkt für die örtliche und überörtliche Tuningszene. Es handelt sich um eine vierstreifige Ausfallstraße. Hier gibt es mehrere Autohäuser, Fast-Food-Restaurants, Tankstellen und große Parkplätze. Dieser Bereich steht daher auch 2019 im Fokus der Polizei, die am Car-Freitag vermutlich mit einigen Kräften vor Ort sein wird.
In den vergangenen Jahren wurde mehrfach über soziale Netzwerke zu Tuningtreffen aufgerufen, was dazu führte, dass sich bis zu 500 Fahrzeuge und einige Hundert Schaulustige auf den Parkflächen und im öffentlichen Verkehrsraum einfanden. Es kam mehrfach zu sogenannten "Ampelrennen". Durch die übermäßige Straßennutzung und die Schaulustigen am Straßenrand, kam es zeitweise zu erheblichen Einschränkungen des Individualverkehrs.
Die Polizeiinspektion Osnabrück wird am "Car-Freitag" 2019 Verkehrskontrollen und Geschwindigkeitsüberwachungen im gesamten Zuständigkeitsbereich durchführen.
Bereich Paderborn
Eine Allgemeinverfügung der Stadt Paderborn verbietet auch 2019 jegliche Treffen der Tuningszene am Karfreitag. In der Zeit vom 19. April 2019, 0 Uhr, bis zum 20. April 2019, 6 Uhr, werden demnach jedwede Treffen der Autotuning-Szene – mit oder ohne Fahrvorführungen – im Gebiet der Stadt Paderborn auf öffentlichen und privaten Flächen untersagt. Zur Autotuning-Szene gehören laut Polizei "Fahrzeugführer, deren Fahrzeuge gegenüber der Serienproduktion individuelle Modifikationen aufweisen, die dem Zweck dienen, die Leistung, die Fahreigenschaften oder auch das optische bzw. akustische Design zu verändern".
Mitarbeiter der Stadt und die Polizei kontrollieren, ob die "Maßgaben des Verbotes" eingehalten werden. Sollten sich Tuner trotz des Verbots in Paderborn treffen, müssen sie damit rechnen, dass ihre Identität festgestellt, Platzverweise erteilt und Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen erstattet werden. Sollte dem Platzverweis nicht nachgekommen werden oder wird der Fahrzeugführer trotz entsprechender Ansprache der Ordnungshüter wiederholt im Stadtgebiet angetroffen, wird das Fahrzeug sichergestellt. Das teilte die Polizei im Vorfeld mit.
Bereich Singen
Die Stadt Singen hat wie auch in den vergangenen Jahren auch über Ostern 2019 ein Verbot für Tuner-Treffen und Autoposer erlassen. Das Verbot gilt von Gründonnerstag bis Ostermontag. Wie die zuständige Polizei Konstanz auf Facebook mitteilte, werde diese Anordnung streng überwacht. "Beamte des Verkehrskommissariats und des Polizeireviers werden verstärkt im Einsatz sein, um die Einhaltung dieses Verbots zu überwachen und Verstöße sofort zu ahnden", heißt es in dem Post. Treffen von mehr als fünf getunten Fahrzeugen im Zusammenhang mit Poser-Verhalten seien steng untersagt. Bei Missachtung drohen hohe Geldbußen und Fahrzeug-Sicherstellungen.
Bereich Wuppertal
Für Wuppertal sind laut Polizei keine Tuner-Treffen am "Car-Freitag" angekündigt. Man werde aufmerksam sein und das Gebiet mit mobilen Streifen überwachen, so ein Sprecher. Allerdings rechne man nicht mit größeren Aufläufen von Tunern oder Posern. Auch die letzten Jahre seien relativ ruhig verlaufen.
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