Carthago liner-for-two: Wohnmobil-Test
Mehr Raum für Zweisamkeit

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Wenn die Ansprüche steigen, ist Platz besonders gefragt. Carthago liefert mit dem neuen liner-for-two die passende Antwort.
Der Name des neuen Carthago bringt es auf den Punkt: liner-for-two. Mit dem Anspruch an ein Wohnmobil der Luxusklasse haben sich die Entwickler in Aulendorf ans Werk gemacht: Innere Größe stand in ihrem Lastenheft an erster Stelle. Außen dagegen hatten sie nicht ganz so viel Spielraum. 7,83 Meter sind zwar kein Maß großer Bescheidenheit, doch insbesondere in der Luxusklasse werben deutlich längere Mobile um die zahlungskräftige Klientel. Die ist meist zu zweit unterwegs, stellt höchste Ansprüche und ist bereit, dafür viel Geld auszugeben – im Falle des neuen Carthago liner-for-two 127.500 Euro. Mindestens.
4,5 Tonnen bringen einige Einschränkungen mit sich

Wer gerne in großer Runde zusammensitzt, ist hier richtig. Sechs Personen? Kein Problem.
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Der Ausbau bleibt während der Fahrt tadellos ruhig

Der Ducato-Basis fehlt es etwas an Souveränität. Aber bei entspannter Gangart reichen die 180 PS des 2,3-Liter-Diesels aus.
Per Knopfdruck fahren die beiden Einzelbetten ins Cockpit
Das hat er: Eine Menge. Zum Beispiel eine elektrisch ausfahrbare Fernsehliege, die den Filmgenuss auf einem ebenfalls elektrisch hoch- und runterfahrenden, 40 Zoll großen TFT-Monitor zumindest für einen der beiden Reisenden perfekt macht – diese Gimmicks kosten allerdings Aufpreis. Serie dagegen ist das große Raumbad, das im vorderen Bereich den luxuriösen Eindruck fortsetzt. Bad und Dusche liegen gegenüber, Türen schaffen hier einen nobel bemessenen Wellness-Bereich. Per Knopfdruck fahren vorn die beiden Einzelbetten ins Cockpit, die Sitzlehnen müssen zuvor umgeklappt werden. Zwei Stufen lassen sich bequem aus dem Schrank ausziehen, doch spätestens morgens dürfte der ein oder andere enttäuscht sein: Vom Bett kann kein Blick nach draußen fallen. Im liner-for-two schläft es sich abgeschottet, vom Dachfenster abgesehen. Dafür punktet das neue Modell mit einem ordentlichen Grad an Autarkie. Immerhin 220 Liter Wasser können an Bord sein, bis zu drei 80-Ah-Gelbatterien speichern Strom. So lässt sich der Luxus an Bord durchaus auch ohne Versorgungsstation in der Nähe genießen.
Fazit
Carthago hat seine Zielgruppe fest im Blick: Solvente Paare im besten Alter, die nicht experimentieren wollen, sondern genießen. Für sie dürfte der liner-for-two ein Traum sein. Mich allerdings würden Betten ohne Blick stören. Urteil: vier von fünf Punkten.
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