Wir haben's ja schon öfter gesagt: Der Ford Transit ist eine interessante Alternative bei den Basisfahrzeugen. In allen unseren Tests hat er sich bisher als komfortabler, handlicher und sicherer Begleiter empfohlen. Besonders attraktiv: seine Sechsstufen-Wandlerautomatik, die mit sanften Fahrstufenwechseln gut zum lässigen Reisemobil-Cruisen passt. Beim Fahren also mal was anderes. Und beim Wohnen? Auch. Der Chausson Titanium 767 GA kommt nämlich mit dieser Doppel-Längssitzbank-Dinette, für die auch wir noch keinen passenden Namen gefunden haben. Gegenübersofas? Face to Face? Vis-à-vis? Vielleicht das am ehesten, denn der Chausson ist schließlich Franzose. Smartlounge nennt sie der Hersteller jedenfalls. Und das ist gar nicht so weit hergeholt, denn die Sofas lassen sich mit wenigen Handgriffen zu zwei Dreipunktgurtsitzen in Fahrtrichtung umbauen. Im Wohnbetrieb bilden die Sitzlehnen dann die Sitzflächen der Sofas. So muss nichts hin und her gesteckt werden, nichts nimmt ungenutzt Platz weg. Smart. Und so gemütlich: Zu zweit kann jeder die Beine auf den Sofas lang ausstrecken und einen Mittagsschlaf halten. Beim Essen ist das Gegenübersitzen kommunikativ, und Gäste finden am großen Tisch immer einen Platz.

Wohlfühl-Atmosphäre dank heller Farbgebung und acht Fenstern

Chausson Titanium 767 GA
Großzügige, helle Sitzgruppe mit zwei bequemen Banksofas. Der Tisch ist verschiebbar, höhenverstellbar und die Platte klappbar.
Das ist er: Ein Exot mit dem Zeug zum Bestseller. Alles, was für einen angenehmen Aufenthalt an Bord nötig ist, bringt das Wohnmobil mit. Fangen wir vorne an: geräumiges Fahrerhaus mit großen Scheiben und bequemen, mehrfach verstellbaren Drehsitzen, darüber ein großes Panoramadachfenster. Dahinter: die Sitzgruppe, die sich serienmäßig zum Bett umbauen lässt oder optional vom Hubbett gekrönt wird. Links folgt eine Anrichte mit Kühlschrank, der Aufbautür (zentralverriegelt) und Küche gegenüberstehen. Im Heck warten zwei Einzelbetten sowie, vor dem linken, das Bad. Vorm Duschen muss hier ein Spritzschutz vor Waschbecken und Spiegelschrank geklappt werden. Das WC ist drehbar. Das hat er: In der Titanium-Edition eine ziemlich komplette Ausstattung: zwei Airbags, Regensensor, Fernlichtassistent, Klimaanlage, Rückfahrkamera im Rückspiegel, Lederlenkrad, Soundsystem mit Bluetooth für eine problemlose Smartphone-Anbindung, TV- und Solaranlagen-Vorbereitung, LED-Ambientelicht und -spots, ausreichend USB- und 230-Volt-Steckdosen, eine Diesel-Therme (im Gegensatz zum Kompressor-Kühlschrank autarkiefördernd) sowie viel Licht und Platz im Innenraum. Die helle Farbgebung und acht Fenster sorgen für Wohlfühl-Atmosphäre. Und was in die acht Dach- und zwei Kleiderschränke nicht reinpasst, kommt in den großen Heckstauraum. Schade: Der Laufboden ist nicht eben, und die Spülenabdeckung muss während der Fahrt unbedingt sicher verstaut werden.
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Der Motor schüttelt seine Leistung locker aus dem Ärmel

Chausson Titanium 767 GA
Gut gedämmt und flott: Der übersichtliche Ford Transit zeigt Pkw-ähnliche Fahreigenschaften.
So fährt er: Mit 170 PS und der serienmäßigen Sechsstufen-Wandlerautomatik ganz leicht und locker. Der an sich gut gedämmte Motor hört sich unter Volllast etwas angestrengt an, schüttelt seine Leistung aber locker aus dem Ärmel. Präzise gibt sich die Lenkung mit dem kleinen Multifunktions-Lenkrad. Sie arbeitet für ein Reisemobil extrem leichtgängig. Federungskomfort – der Chausson ist insgesamt komfortabel abgestimmt – und Spurtreue lassen wenig Wünsche offen. Auch das Geräuschniveau hält sich in Grenzen. Aus dem Aufbau kommen kaum Knarzgeräusche, einzig die Schiebetür vorm Bad klappert auf schlechten Strecken.

Bildergalerie

Wohnmobil-Test Chausson Titanium 767 GA
Wohnmobil-Test Chausson Titanium 767 GA
Wohnmobil-Test Chausson Titanium 767 GA
Kamera
Wohnmobil-Test Chausson Titanium 767 GA
Fazit von Alex Failing: Der pfiffige Franzose gefällt uns: Raumangebot, Fahrkomfort und Verarbeitung überzeugen. Der Kompressor-Kühlschrank konterkariert allerdings die mit der Diesel-Therme gewonnene Unabhängigkeit – ein Gerät mit automatischer Energieumschaltung wäre die bessere Lösung. Urteil: vier von fünf Punkten.