"Als Amerikas ikonischster Sportwagen bot die grundlegende Neugestaltung der Corvette Stingray dem Team eine historische Chance und erfüllte damit einen bereits seit über 60 Jahren gehegten Wunsch der Chevrolet-Designer", erklärt GM-Chefdesigner Mike Simcoe, "nun stellt sie das Beste Amerikas dar." Das sind dicke Vorschusslorbeeren für die neue Corvette C8 Stingray, die so ganz anders ist als alle ihre Vorgänger.

Aus dem Front- wird ein Mittelmotor-Supersportler

Chevrolet Corvette C8
Der Hammer kommt jetzt von hinten: Dank 495 PS geht die C8 in drei Sekunden auf Tempo 100.
Die neue Optik gibt dem US-Sportler einen völlig neuen Charakter. Das um satte 42 Zentmeter nach vorne versetzte Armaturenbrett ermöglicht eine bessere Gewichtsverteilung und damit verbunden deutliche Vorteile bei Längs- und Querdynamik. Was dem Piloten jedoch fehlt, ist der unvergleichliche Blick auf die ehemals nicht enden wollende Motorhaube: In der achten Generation ist der dicke Muskel der Corvette von vorne nach hinten gewandert – eine Revolution. Der unter einer 3,2 Millimeter dicken Plexiglasscheibe gut sichtbare 6,2 Liter große V8-Sauger mobilisiert in seiner Basisleistungsstufe 495 PS (369 kW) und ein maximales Drehmoment von 637 Nm. Aus dem Stand geht es damit in drei Sekunden auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit: über 300 km/h.

Schlaue Software erkennt den Fahrstil des Piloten

Chevrolet Corvette C8
Das Getriebe wechselt die Gänge besonders schnell und passt die Schaltdrehzahlen an den Fahrer an.
Das LT2-Triebwerk ist an ein achtstufiges Doppelkupplungsgetriebe mit Schaltwippen hinterm Lenkrad gekoppelt, das besonders schnelle Gangwechsel ermöglichen soll. "Die Performance-Schalt-Algorithmen sind dabei so auf den Fahrer fokussiert, dass sie einen beherzten Fahrstil – unabhängig vom Fahrmodus – erkennen und niedrigere Gänge für entsprechend höhere Gasannahme länger beibehalten", so Chefentwickler Tedge Juechter. Das Angebot der bisherigen drei Fahrmodi "Tour", "Sport" und "Track" wird um die beiden Fahrprogramme "Mymode" und "Z-Mode" ergänzt. Auf Wunsch gibt es adaptive Magnetic Ride Dämpfer oder ein Performance Traction Management. Auf Knopfdruck gibt es in 2,8 Sekunden eine Vorderachsanhebung um 40 Millimeter, die vor Bodenwellen, Schlaglöchern oder Bordsteinkanten schützen soll. Das System kann bei Geschwindigkeiten von bis zu 38 km/h agieren und lässt sich über GPS auf automatischen Betrieb mit bis zu 1000 gespeicherten Örtlichkeiten programmieren.
Für Fahrer und Beifahrer gibt es elektrisch verstellbare Sportsitze mit Memory-Funktion sowie animierte Instrumente, Sprachbedienung, Lenkradheizung und ein vernetztes Navigationssystem mit Near-Field-Communication und kabelloser Ladefunktion fürs Mobiltelefon. Unverändert will die neue Corvette mit der Kombination aus Sportlichkeit und hohem Alltagsnutzen punkten. Die beiden Kofferräume vorne und hinten bieten ein Ladevolumen von insgesamt 357 Litern. Die Produktion im US-Werk Bowling Green beginnt Ende des Jahres; der Marktstart folgt Anfang 2020. Und wird dann zumindest in Übersee mit einen Einstiegspreis unter 60.000 Euro ein echtes Supersportler-Schnäppchen. Der Einstiegspreis wurde bei der Premiere von GM-Präsident Mark Reuss bestätigt.

Von

Stefan Grundhoff