Chevrolet SSR
Der Trick mit dem Truck

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Man nehme einen Pick-up, ein Klappverdeck à la SLK und dazu ein paar Anleihen aus der Hotrod-Szene – fertig ist das jüngste Kult-Mobil made in USA. Der Chevrolet SSR "Super Sport Roadster" wird den Händlern in Übersee förmlich aus dem Showroom gerissen.
Die Amis haben Lust am Laster
Die schlechte Nachricht zuerst: General Motors will den irren Chevy SSR nicht offiziell nach Deutschland holen. Wie schade. Denn in den USA ist das dicke Ding, das komplett "Chevrolet Super Sport Roadster" heißt, längst Kult: Die Händler können gar nicht so viele liefern, wie nachgefragt werden. Bislang wurden gerade mal 3500 SSR gebaut. Wer auf eines der ersten Modelle spekuliert, muss bis 5000 Dollar Aufpreis blechen. Bei eBay USA ging der SSR mit der Produktionsnummer 02 gar für unglaubliche 137.850 Dollar weg. Die Amis sind verrückt nach dem Lust-Laster.
Und wir? Gucken mal wieder in die Röhre. Höchstens über Import-Enthusiasten wie zum Beispiel das Autohaus Werkmeister wird der Truck mit dem Trick bei uns zu haben sein. Die Amerikaner zahlen regulär 42.000 Dollar für einen Neuwagen, bei Werkmeister kostet ein Exemplar derzeit 65.000 Euro. Gebaut wird der SSR im Lansing Craft Centre in Michigan. Auf einer kleinen Produktionsstraße neben Chevrolet TrailBlazer und Tahoe.
So wundert es nicht, dass viele SSR-Bauteile aus den Großserienbrüdern stammen. Der Leiterrahmen wird dem hinterradgetriebenen Chevrolet TrailBlazer 2WD (nur für den USA-Markt) entliehen. Diese massive Stahlkonstruktion mit lasergeschnittenen Bohrungen für die Karosserieaufnahmen soll besonders hart im Nehmen sein. Statt – wie bei den leichten Trucks üblich – nur vier wurden beim SSR acht Anlenkpunkte für den Achsträger installiert. Das Ergebnis: endlich ein Pick-up mit korrekt geführter Hinterachse.
Und wir? Gucken mal wieder in die Röhre. Höchstens über Import-Enthusiasten wie zum Beispiel das Autohaus Werkmeister wird der Truck mit dem Trick bei uns zu haben sein. Die Amerikaner zahlen regulär 42.000 Dollar für einen Neuwagen, bei Werkmeister kostet ein Exemplar derzeit 65.000 Euro. Gebaut wird der SSR im Lansing Craft Centre in Michigan. Auf einer kleinen Produktionsstraße neben Chevrolet TrailBlazer und Tahoe.
So wundert es nicht, dass viele SSR-Bauteile aus den Großserienbrüdern stammen. Der Leiterrahmen wird dem hinterradgetriebenen Chevrolet TrailBlazer 2WD (nur für den USA-Markt) entliehen. Diese massive Stahlkonstruktion mit lasergeschnittenen Bohrungen für die Karosserieaufnahmen soll besonders hart im Nehmen sein. Statt – wie bei den leichten Trucks üblich – nur vier wurden beim SSR acht Anlenkpunkte für den Achsträger installiert. Das Ergebnis: endlich ein Pick-up mit korrekt geführter Hinterachse.
Nur für harte Männer und Frauen
Die Optik des SSR erinnert an die Lassie-Laster der 50er Jahre. Nur viel größer und aerodynamisch rund gelutscht. Trotzdem ist er kein billiger Retro-Abklatsch, sondern eine eigene Größe. Am Finish dieser imposanten Metallmischung sollen sogar ausgebildete Bildhauer mitgearbeitet haben. Ähnlich wie beim Prowler von Chrysler entspricht der Serien-SSR weitestgehend dem ersten Konzeptfahrzeug, das es auf der Detroit Auto Show 2000 zu sehen gab. Einziger sichtbarer Unterschied: Statt winziger Harley-Davidson- prangen nun fette Corvette-Spiegel am oberen Türrahmen.
Von weitem sieht der Chevrolet SSR sportlich-kompakt aus. Erst aus der Nähe schocken die Dimensionen. Das Mega-Cabrio rollt auf üppigen 255/45-R-19-Reifen vorn und 295/40-R-20ern hinten. Neben seiner Länge von 4,77 Metern und einer Breite von fast zwei Metern sehen andere Roadster wie Spielzeug aus. Dieser SSR ist nur etwas für harte Männer und Frauen. Der optimale Dienstwagen für Wolfgang Fierek und Lisa Fitz.
Ein imposantes Schauspiel aus wachen Augen, durchtrainierten Muskeln und großer Klappe. Mit 637 Liter Kofferraumvolumen ist der SSR der reisetauglichste Roadster überhaupt. Highlight ist ohne Zweifel das serienmäßige Faltverdeck aus Stahl, das ähnlich wie beim Peugeot 206+ CC oder Mercedes-Benz SLK in einer Klappe hinter den Sitzen abtaucht. Innerhalb von 20 Sekunden entsteht so aus dem allwettertauglichen Pick-up per Knopfdruck ein herrlich offener Vollwert-Roadster.
Von weitem sieht der Chevrolet SSR sportlich-kompakt aus. Erst aus der Nähe schocken die Dimensionen. Das Mega-Cabrio rollt auf üppigen 255/45-R-19-Reifen vorn und 295/40-R-20ern hinten. Neben seiner Länge von 4,77 Metern und einer Breite von fast zwei Metern sehen andere Roadster wie Spielzeug aus. Dieser SSR ist nur etwas für harte Männer und Frauen. Der optimale Dienstwagen für Wolfgang Fierek und Lisa Fitz.
Ein imposantes Schauspiel aus wachen Augen, durchtrainierten Muskeln und großer Klappe. Mit 637 Liter Kofferraumvolumen ist der SSR der reisetauglichste Roadster überhaupt. Highlight ist ohne Zweifel das serienmäßige Faltverdeck aus Stahl, das ähnlich wie beim Peugeot 206+ CC oder Mercedes-Benz SLK in einer Klappe hinter den Sitzen abtaucht. Innerhalb von 20 Sekunden entsteht so aus dem allwettertauglichen Pick-up per Knopfdruck ein herrlich offener Vollwert-Roadster.
Mit 2,2 Tonnen erstaunlich leichtfüßig
Zeit zum Entern. Der Einstieg ist einfach wie beim Porsche Cayenne. Da schleift der Hintern nicht auf dem Asphalt, sondern da sitzt der Fahrer wie John Wayne hoch zu Ross. Ein ganz neues Sportwagen-Gefühl. Und dann diese Ausstattung: serienmäßig Tempomat, Klimaautomatik, Bose-Soundsystem, Lederausstattung, elektrische Sitze. Sogar ein Reifendrucksystem ("RDC") ist an Bord. Der Grund: Diese Einrichtung ist in den USA bei Neuwagen neuerdings Pflicht. Man hat herausgefunden, dass 50 Prozent aller Unfälle dort ihre Ursache auch in zu geringem Reifendruck hatten.
Die Instrumente sind klasse gemacht. Die großen Ziffern erinnern an alte Muscle-Cars wie Dodge Charger oder Pontiac GTO. Aluminium-Elemente, Leder und Klavierlack schmeicheln den Augen. Wir drehen am Zündschlüssel: "Wobber – wummer – boller" – mit deftigem Tiefbass geht der brandneue "Vortec"-Motor ans Werk. Wie haben die Amis den lautstarken V8 wohl durch die strengen kalifornischen Zulassungsbestimmungen gebracht? Das Triebwerk basiert auf dem Zweiventiler des Tahoe, besitzt aber erstmals einen kompletten Motorblock samt Zylinderkopf aus Aluminium. Dadurch wird das Aggregat 45 Kilo leichter, die Leistung steigt von 290 auf deftige 300 PS. Übertragen wird die Power von der Vierstufenautomatik aus der Corvette C5. Heißt: Bei Tempo 100 blubbert der SSR mit 1500 Touren durch die Lande.
Trotz seines hohen Leergewichts von 2,2 Tonnen lässt sich der offene Chevy erstaunlich leichtfüßig um die Kurven dreschen. Dafür verantwortlich ist unter anderem ein sportliches "Zexel"-Torsen-Sperrdifferenzial, das auch im Camaro 5.7 seinen Dienst tut. Trotz hohem Schwerpunkt liegt der Laster sicher. Das serienmäßige ESP bremst den Light-Truck bei zu viel Übermut in die Kurve zurück. Nicht besonders sanft, aber effektiv.
Die Instrumente sind klasse gemacht. Die großen Ziffern erinnern an alte Muscle-Cars wie Dodge Charger oder Pontiac GTO. Aluminium-Elemente, Leder und Klavierlack schmeicheln den Augen. Wir drehen am Zündschlüssel: "Wobber – wummer – boller" – mit deftigem Tiefbass geht der brandneue "Vortec"-Motor ans Werk. Wie haben die Amis den lautstarken V8 wohl durch die strengen kalifornischen Zulassungsbestimmungen gebracht? Das Triebwerk basiert auf dem Zweiventiler des Tahoe, besitzt aber erstmals einen kompletten Motorblock samt Zylinderkopf aus Aluminium. Dadurch wird das Aggregat 45 Kilo leichter, die Leistung steigt von 290 auf deftige 300 PS. Übertragen wird die Power von der Vierstufenautomatik aus der Corvette C5. Heißt: Bei Tempo 100 blubbert der SSR mit 1500 Touren durch die Lande.
Trotz seines hohen Leergewichts von 2,2 Tonnen lässt sich der offene Chevy erstaunlich leichtfüßig um die Kurven dreschen. Dafür verantwortlich ist unter anderem ein sportliches "Zexel"-Torsen-Sperrdifferenzial, das auch im Camaro 5.7 seinen Dienst tut. Trotz hohem Schwerpunkt liegt der Laster sicher. Das serienmäßige ESP bremst den Light-Truck bei zu viel Übermut in die Kurve zurück. Nicht besonders sanft, aber effektiv.
Technische Daten und Preis
Wer sportlich fahren will, stellt die Stabilitätskontrolle aus. Denn sonst leuchtet die ESP-Lampe bedrohlich, die Elektronik zügelt jedweden Vortrieb mittels Bremseneingriff, das Steuergerät kappt die Spritversorgung, und der zugedrehte Achtender schnauft bloß noch ein röchelndes "Pluff!" aus dem Auspuff. Die Kurve kann dann nur noch mit 20 km/h genommen werden. Ist das etwa die aktuelle amerikanische Interpretation von "Super Sport"? Das Beschleunigen macht deutlich mehr Spaß: in nur 7,6 Sekunden von null auf Tempo 100. Theoretisch würde der SSR bis Tempo 220 durchbeschleunigen – wenn die Elektronik nicht bei 192 km/h Höchstgeschwindigkeit einbremsen würde. Aber seien wir ehrlich: Fürs Rasen ist der Asphalt-Cowboy ohnehin nicht gedacht. Eher für das entspannte Cruisen in Sattelhöhe.
Es gibt kaum einen Roadster, der so viel Souveränität vermittelt wie dieser aufgemotzte Pick-up. Dazu trägt natürlich auch die weit nach hinten gezogene Frontscheibe bei. Selbst bei Geschwindigkeiten oberhalb von 100 km/h sitzt der Reiter noch windgeschützt im Lee. Ein Weichei, wer sich auch noch das optional lieferbare Windschott bestellt. Schon in diesem Jahr soll die Produktion auf 14.000 Einheiten gesteigert werden. Vielleicht überlegt es sich General Motors ja doch noch mal mit dem offiziellen Export des SSR nach Deutschland. Man muss ihn zwar nicht haben, aber er hat was ...
Technische Daten V8-Zylinder, vorn längs • 2 Ventile je Zylinder • Hubraum 5327 cm³ • Leistung 221 kW (300 PS) bei 5200/min • max. Drehmoment 441 Nm bei 4000/min • Heckantrieb • Vierstufenautomatik • Einzelradaufhängung vorn, Starrachse hinten • rundum Schraubenfedern, Stabilisatoren • rundum Scheibenbremsen • Reifen 255/45/19 vorn, 295/40/20 hinten • Länge/Breite/Höhe 4770/1950/ 1595 mm • Radstand 2975 mm • Leergewicht 2159 kg • Kofferraumvolumen 637 l • Tankinhalt 95 l • Zuladung 641 kg • 0–100 km/h in 7,6 s • Höchstgeschwindigkeit 192 km/h • Preis 65.000 Euro
Kontakt Autohaus Werkmeister, Dieselstr. 20, 54634 Bitburg, Telefon 06561/ 91 60, www.werkmeister-bitburg.de
Es gibt kaum einen Roadster, der so viel Souveränität vermittelt wie dieser aufgemotzte Pick-up. Dazu trägt natürlich auch die weit nach hinten gezogene Frontscheibe bei. Selbst bei Geschwindigkeiten oberhalb von 100 km/h sitzt der Reiter noch windgeschützt im Lee. Ein Weichei, wer sich auch noch das optional lieferbare Windschott bestellt. Schon in diesem Jahr soll die Produktion auf 14.000 Einheiten gesteigert werden. Vielleicht überlegt es sich General Motors ja doch noch mal mit dem offiziellen Export des SSR nach Deutschland. Man muss ihn zwar nicht haben, aber er hat was ...
Technische Daten V8-Zylinder, vorn längs • 2 Ventile je Zylinder • Hubraum 5327 cm³ • Leistung 221 kW (300 PS) bei 5200/min • max. Drehmoment 441 Nm bei 4000/min • Heckantrieb • Vierstufenautomatik • Einzelradaufhängung vorn, Starrachse hinten • rundum Schraubenfedern, Stabilisatoren • rundum Scheibenbremsen • Reifen 255/45/19 vorn, 295/40/20 hinten • Länge/Breite/Höhe 4770/1950/ 1595 mm • Radstand 2975 mm • Leergewicht 2159 kg • Kofferraumvolumen 637 l • Tankinhalt 95 l • Zuladung 641 kg • 0–100 km/h in 7,6 s • Höchstgeschwindigkeit 192 km/h • Preis 65.000 Euro
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