Citroën DS3 gegen Honda CR-Z: Test
Alternative Sportler

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Kleine Sportler mal anders: gierig und grün der Hybrid Honda CR-Z, extravagant und erwachsen der Citroën DS3. Welche automobile Philosophie passt besser? AUTO BILD hat die beiden verglichen.
Morgens um fünf herrscht Stille in der Schanze, wie Hamburgs alternatives Szene-Viertel kurz genannt wird. Zwei, drei verkaterte Gestalten wanken nach Hause, ein paar Vögel zwitschern – und unser Fotograf kann in aller Ruhe seine Bilder komponieren. Glück gehabt und sonst ein Ding der Unmöglichkeit. Hier steppt normalerweise der Bär. Autos gehören in der Schanze nicht wirklich zum Lebensentwurf, schon klar, trotzdem passen Citroën DS3 und Honda CR-Z bestens in die Gegend. Auch sie stehen für Alternativen, für Gegenentwürfe zur Routine.
Überblick: Alle News und Tests zum Citroën DS3
Der Citroën DS3 bringt einen Hauch Extravaganz in die kleine Klasse. Der Honda ist zwar ein ökologisch korrektes Hybridauto, kombiniert das aber mit sportlichem Anspruch. Eine Empfehlung also eher für Leute im Kapuzenshirt als im Strickpulli; solche, die eher Fritz-Kola schätzen als Möhrensaft. Kantig, kurz und flach kauert der CR-Z auf der Straße. Natürlich soll die scharf geschliffene Form Erinnerungen an den CRX wecken, jenes quirlige Spaß-Coupé aus den 80ern, für das Honda nie ein würdiger Nachfolger einfiel. Man sitzt tief und flach hinter einem futuristischen Cockpit, wie sie sich das auf der Enterprise wahrscheinlich immer gewünscht haben – aber nicht getraut. Das sich dann aber, auf den zweiten Blick, mühelos ablesen und bedienen lässt. Honda spricht beim CR-Z von einem 2+2 Sitzer – das kann sich aber nur auf die zwei Sporttaschen beziehen, die im winzigen Fond unterkommen, nicht auf die menschliche Spezies.
Überblick: Alle News und Tests zum Honda CR-Z

Im Normal- und mehr noch im Econ-Modus fährt sich der Honda schaumbegrenzt, auf freier Strecke jedenfalls. Beide Programm empfehlen wir für den Stadtverkehr oder für Leute, die es auf niedrigen Verbrauch anlegen. Denn hier wird es interessant, wir haben Honda und Citroën mehrfach auf unsere Verbrauchsrunde geschickt. Ergebnis: Im Sportmodus verbrauchte der CR-Z 6,1 Liter, im Normalmodus 5,7 und im Econmodus bei betont sparsamer Fahrweise 4,7 Liter. Sehr ordentlich. Es folgt die gute Nachricht für alle Citroën-Fans: Der DS3 brauchte im Normalfall nur 6,5 Liter und bescheidene 5,4 Liter auf der Sparrunde. So schnell wie der CR-Z ist er sowieso. Sein ausgeruhter, kerniger 1,6-Liter – aus der Kooperation von PSA (Peugeot/Citroën) mit BMW – zieht gleichmäßig durch, braucht aber Drehzahlen, um richtig zur Sache zu kommen.
Anders als der leichtfüßige, zackig und unruhig abgestimmte CR-Z fährt sich der DS3 satter. Durchaus straff und energisch, aber weniger aufgeregt. Einen ganz entscheidenden Vorteil hat er noch auf seiner Seite: den Fond von nennenswerter Größe. Hier halten es Leute bis zu 1,80 Meter auch auf längeren Strecken aus, Größere müssen jedoch den Kopf einziehen. Mit seiner gewissen Extravaganz steht der Citroën für eine andere Gruppierung der alternativen Bewegung als der Honda, bringt französische Lebensart in die Kleinwagenklasse. Und mit einem Preis von 17.500 Euro ist er vergleichsweise günstig – Honda ruft für den technologisch anspruchsvollen CR-Z 21.990 Euro auf. Und beim Thema Geld werden bekanntlich auch Alternative hellhörig.
Fazit
Beide – DS3 und CR-Z – sind eine Überlegung wert und tatsächlich ernsthafte Alternativen zu den üblichen Verdächtigen in dieser Klasse. Der Citroën empfiehlt sich mit seinem Charme vor allem als Gegenstück zu Mini oder Fiat 500. Und man sollte ihn auch fahrdynamisch nicht unterschätzen. Der Hybrid-Honda wiederum ist ein Fall für CRX–Fans und Technik–Liebhaber. Er kann sowohl sparsam als auch sportlich bewegt werden.
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