Crashtest mit 80 km/h
Trügerische Sicherheit

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Unsere Autos werden immer sicherer, das beweisen Crashtests. Doch wenn ein Fünf-Sterne-Kandidat wie der Renault Laguna mit 80 km/h vor die Wand gefahren wird, stößt die Knautschzone an ihre Grenzen.
Fünf Sterne im Crashtest geben Autobesitzern ein Gefühl der Sicherheit. Der Crash nach Euro-NCAP-Norm wird mit 64 km/h absolviert, und viele moderne Fahrzeuge erreichen dabei die Höchstwertung von fünf Sternen, weil sie die Passagiere gut schützen. Doch was passiert, wenn das Auto mit 80 km/h auf ein festes Hindernis trifft, gerade mal 16 km/h mehr als beim Standard-Crash? Der ADAC hat es ausprobiert und exemplarisch einen Renault Laguna vor die Wand gefahren.
Den besten Platz bei diesem Crashtest hat der Beifahrer
Das Ergebnis ist ernüchternd: Bei einem Crash mit 80 km/h muss der Fünf-Sterne-Kandidat 56 Prozent mehr Aufprall-Energie abbauen, die vordere Knautschzone ist nicht mehr in der Lage, die Insassen ausreichend zu schützen. Die Brust des Fahrers knallt trotz Airbag und Gurt auf das Lenkrad, die Knie sind durch die Instrumententafel gefährdet, die gefährlich nach verschoben wird. Den besten Platz hat der Beifahrer: Er prallt zwar trotz Airbags mit dem Kopf auf das Armaturenbrett, das den Schlag jedoch mit weichem Kunststoff abfedert. Unterschiedlich fielen die Ergebnisse bei den Kinder-Dummies im Fond aus. Der Dreijährigen-Dummy kam ohne ernste Blessuren davon, beim kleineren registrierten die Tester ein erhöhtes Verletzungsrisiko im Nacken- und Brustbereich.
Was also tun, wenn die Knautschzone an ihre Grenzen stößt? Der ADAC setzt auf Fahrassistenzsysteme, die Unfälle vermeiden oder zumindest die Aufprallgeschwindigkeit reduzieren. So könnten etwa Bremsassistenten Notbremsversuche erkennen und den höchstmöglichen Bremsdruck aufbauen, mit Hilfe von ESP lassen sich Fahrfehler in Kurven korrigieren und damit ebenfalls Unfälle verhindern.
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