Daihatsu Materia, Nissan Cube: Gebrauchtwagen-Test
Van in Black

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Vans mit ulkigem Styling – Daihatsu Materia und Nissan Cube trafen hierzulande nicht auf allzu viel Akzeptanz. Heute sind sie fast vergessen. Grund genug für einen Gebraucht-Check!
Aus einer fernen Galaxie scheinen die kleinen Kisten zu kommen. Vans? Voll out! Auch das ulkige Styling traf hierzulande nicht auf allzu viel Akzeptanz. Speziell der Cube kam nie über den Exotenstatus hinaus. Der Materia, bis vor ein paar Jahren in unregelmäßigen Abständen im Verkehrsgeschehen anzutreffen, hat sich inzwischen auch zur automobilen Randnotiz degradiert. Das Angebot ist entsprechend überschaubar. Auf autoscout24.de sind mehr gebrauchte Lotus Evora gelistet als Materia und Cube zusammen. Daher sind wir fast schon stolz, dass wir die beiden Aliens zusammen auf ein Bild bekommen haben.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Die Sitzhöhe des Cube überragt die des aktuellen Tiguan

Mehr Komfort-Gimmicks im Cube, das Werks-Navi mit Bluetooth funktioniert noch tadellos.
Gemeinsamkeit: schlechter Komfort bei hoher Geschwindigkeit

Doppelendrohr-Auspuff, große Räder, kleine Überhänge: Der Materia sieht dynamischer aus als der Cube.
Trotz hoher Laufleistung ist der Nissan gut in Schuss
Beim Thema Variabilität hat der Cube die Nase leicht vorn. Zwar bieten beide eine verschiebbare Rückbank, deren Rückenlehne sich weit neigen lässt. Doch der Cube sticht den Materia mit der weitaus größeren Anzahl von Ablagefächern und Cupholdern aus. Eher unpraktisch dagegen: die seitlich angeschlagene Hecktür. Fast verblüfft hat uns der Zustand des Nissan, trotz knapp 300.000 Kilometer Laufleistung sind Motor und Getriebe knochentrocken. Klimaautomatik und die komplette Elektronik funktionieren hier wie am ersten Tag. Das trifft auch auf den Materia zu, dessen Vorbesitzer aber deutlich weniger Kilometer abgespult haben. Nicht so gut in Schuss ist sein Unterboden. Rost hat sich an Trägern, Fahrwerksteilen und überall dort breitgemacht, wo Bleche übereinanderliegen. Das sieht beim Cube besser aus, weshalb er am Ende einen halben Stern mehr einheimst.
Fazit
In Japan sind Nissan Cube und Daihatsu Materia (läuft dort als Toyota bB) längst Kult. Bei uns in Deutschland interessiert sich fast keiner für so einen Lieferwagen im Bonsai-Format. Schade eigentlich, denn die außergewöhnliche Gattung verdient viel mehr Beachtung: klein, praktisch, auffallend und trotzdem zu rückhaltend. Auch in puncto Qualität sind beide Exoten keine Enttäuschung. Urteil Daihatsu Materia: drei von fünf Punkten, Urteil Nissan Cube: 3,5 von fünf Punkten.
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