Seitdem Dashcam-Aufnahmen als Beweismittel vor Gericht zugelassen sind, wollen sich viele Autofahrer eine Autokamera kaufen. AUTO BILD zeigt in der Bestenliste, wie die Dashcams im Test abgeschnitten haben.
Seit der Bundesgerichtshof (BGH) in seinem Urteil (VI ZR 233/17) Dashcam-Videos als Beweismittel vor Gericht zugelassen hat, erfreuen sich die kleinen Autokameras immer größerer Beliebtheit. Mittlerweile bieten sogar die ersten Kfz-Versicherer bessere Konditionen für Dashcam-Nutzer an. Aber welche Kamera liefert wirklich gutes, nützliches Bildmaterial? AUTO BILD hat über 20 verschiedene Dashcams getestet!
Test: Das sind die besten Dashcams – Bestenliste
Die Aukey DRS1 punktet mit super Aufnahmen. Ansonsten ist sie auf das Wesentliche konzentriert.
Zuletzt hat AUTO BILD die Lanmodo Vast Pro Night Vision Dashcam getestet. Ein Gerät, das gleichzeitig Nachtsicht-Hilfe und Dashcam sein soll. Insgesamt konnte sie im Test jedoch nicht überzeugen: Zu komplizierte Bedienung, zu verzerrtes Bild, qualitativ zu schlechte Aufnahmen. Obendrauf der Preis von umgerechnet rund 300 Euro. Daher bekam sie insgesamt die Note "mangelhaft" mit 10 von 50 Punkten. Hier geht's zum kompletten Testbericht der Lanmodo Vast Pro Night Vision Dashcam.
Im Dashcam-Test von sechs Modellen unter 60 Euro konnte sich die Aukey DR01 den Testsieg sichern. Mit 36 von 50 Punkten (Note "gut") bietet sie das beste Preis-Leistungsverhältnis. Auch wenn die Aufmachung eher billig wirkt und einige Übersetzungsfehler im Menü und in der Anleitung die Bedienung etwas erschweren, kann sie bei den Aufnahmen, der Kernkompetenz einer Dashcam, auf ganzer Linie überzeugen. Die Bilder sind scharf, detailreich und farbig. Der Bildwinkel ist mit 170 Grad großzügig.
In der AUTO BILD-Bestenliste sehen Sie, wie die zuletzt getesteten Dashcams abgeschnitten haben:
Die Dashcams werden ausgepackt, bekommen ein Systemupdate und eine passende Speicherkarte. Dann geht's ab ins Auto und in den Straßenverkehr – bei verschiedenen Verkehrsverhältnissen, wechselnden Witterungen und unterschiedlichen Tageszeiten. Mehrere Stunden sind wir mit den Autokameras unterwegs und überprüfen, wie gut sie bedienbar sind – und ob sie den Fahrer gegebenenfalls mehr ablenken als unterstützen. Plus: Parkhaus-Session zum Test der Parkmodi (wenn vorhanden). Anschließend gibt's am PC eine Analyse der Videoqualität.
Wann sind Dashcam-Aufnahmen erlaubt?
Dashcam-Aufnahmen sind dann erlaubt, wenn sie in kurzen Sequenzen, anlassbezogen erfolgen. Ein permanentes Abfilmen des Straßenverkehrs ist also nicht erlaubt. Daher bieten Dashcams eine sogenannte Loop-Funktion, bei der kleine, zeitlich begrenzte Clips gefilmt werden, die dann wieder überschrieben werden, sofern sie nicht durch ein Ereignis (z. B. Unfall) gesperrt wurden. Alle von AUTO BILD getesteten Dashcams bieten diese Funktion. Als Beweismittel sind die Aufnahmen nur zulässig, wenn sie der Klärung der Schuldfrage bei einem Unfall dienen (als Beweis der eigenen Unschuld). Weiteres zur Rechtslage beim Einsatz von Dashcams lesen Sie hier
Was sollte eine Dashcam können?
• Die Hauptfunktion einer Dashcam besteht darin, gute Aufnahmen zu machen. Dies ist auch eines der Haupt-Kriterien im Dashcam-Test bei AUTO BILD. Daher sollte sie zumindest Full HD-Auflösung (1080p) bieten, am besten noch in Verbindung mit einer hohen Bildrate (60fps).
• Da das permanente, anlasslose Filmen aufgrund der DSGVO verboten ist, muss die Dashcam eine Loop-Funktion bieten. Das heißt, sie muss in zeitlich begrenzten Sequenzen filmen, die automatisch überschrieben werden, sofern sie nicht gesperrt wurden.
Die sogenannte Loop-Funktion sorgt dafür, dass die Aufnahmen automatisch immer wieder überschrieben werden. Das heißt konkret: Die Dashcam filmt solange in kleinen Sequenzen, bis die SD-Karte voll ist und löscht dann die älteren Aufnahmen. Einzige Ausnahme: Die Aufnahme wurde zuvor gesperrt. Das geschieht entweder, wenn der G-Sensor der Kamera eine Erschütterung (also zum Beispiel einen Unfall) erkennt und die Datei automatisch sperrt. Oder wenn die Datei manuell durch einen Druck auf den Notfallknopf vor dem Löschen geschützt wird. In der Regel filmt die Dashcam dabei nicht permanent, sondern in vielen kleinen Sequenzen. Sie speichert dabei immer jeweils einen Clip von einer bestimmten Dauer (z. B. 1, 3 oder 5 Minuten) ab. Die Aufnahmen gehen nahtlos ineinander über, aber anstelle eines langen Videos, hat man mehrere kleine. Sobald die SD-Karte, auf der die Clips gespeichert werden, voll ist, werden die ältesten Clips gelöscht, um Platz für neue zu machen. Die Loop-Funktion ist vor allem datenschutzrechtlich relevant, da das permanente Filmen des Straßenverkehrs verboten ist. Außerdem können Dashcam und SD-Karte die Videos schneller verarbeiten, wenn es sich um mehrere kleine Dateien handelt.
Was ist der G-Sensor bei einer Dashcam?
Jede Dashcam hat einen sogenannten G-Sensor eingebaut. Das ist ein Beschleunigungssensor, der in der Lage ist, Bewegungen zu erkennen. Dadurch kann die Dashcam zum Beispiel Erschütterungen oder einen Aufprall wahrnehmen. Wenn ein Ereignis erkannt wird, wird durch das Signal des G-Sensors das aktuelle Video automatisch gesperrt. So wird die Datei auf keinen Fall gelöscht und kann im Notfall als Beweismittel dienen. Erkennt der G-Sensor ein Ereignis, zeigt die Dashcam das auf dem Display an und gibt eventuell auch einen Ton aus, der dem Fahrer signalisiert, dass die aktuelle Aufnahme gesperrt wurde.