Der Zulieferer Bosch bekommt seine Probleme mit Diesel-Einspritzpumpen nicht in den Griff. Am härtesten trifft es BMW: Die Bayern müssen die Produktion von Sechszylinder-Dieselmotoren in Dingolfing nach der ohnehin eingeplanten Auszeit über Fasching weitere drei Tage stillegen (Ausfall: 3600 Fahrzeuge) und planen sogar eine Rückrufaktion – denn die fehlerhaften Pumpen kommen schon seit Dezember 2004 zum Einsatz. "Die Situation ist ungemütlich", gestand BMW-Chef Helmut Panke gegenüber dem HAMBURGER ABENDBLATT.

"BMW hat sich entschlossen, jene Fahrzeuge, die bereits bei den Kunden sind, in die Werkstätten zu bitten", kündigte ein BMW-Sprecher schließlich am Dienstag (1. Februar) an und bestätigt damit den Bericht über die Rückrufaktion. Um wie viele Fahrzeuge es sich dabei handele und welche Kosten entstünden, sei noch offen. Bereits am Freitag (28. Januar) hatte der Autobauer erklärt, das fehlerhafte Teil sei in rund 13.000 Fahrzeugen verbaut worden.

Betroffen sind auch Audi und DaimlerChrysler. Weil die Dieselpumpe bei hoher Belastung und längerer Lebensdauer den Motor stoppen kann, will Mercedes-Benz seine Neuwagen der C-, E- und S-Klasse bei einer regulären Inpektion mit neuen Einspritzpumpen ausrüsten. Derweil überprüft Audi noch, ob überhaupt A4, A6 und A8 mit defekten Pumpen an Kunden ausgeliefert wurden.

Ein Sprecher der Robert Bosch GmbH sagte unterdessen in Stuttgart: "Wir erwarten, daß wir kurzfristig eine Lösung des Problems finden werden." Zu Medienberichten, nach denen Bosch selbst fehlerhafte Teile von einem Zulieferer bekommen habe, hieß es: "Jetzt Schuld zuzuweisen bringt niemandem was."