Der Kampf um Opel
Warum schläft Berlin?

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Trollhättan gegen Rüsselsheim: Schweden zeigt in schweren Zeiten, wie es geht. Und hat schon einen Rettungsplan für Saab.
Zwei Standorte im Kampf ums Überleben: das Opel-Werk Rüsselsheim mit 6000 Arbeitern gegen das Saab-Werk Trollhättan (ebenfalls 6000 Arbeiter) in Schweden. Einer der beiden, so hat es ihre gemeinsame amerikanische Mutter General Motors (GM) angekündigt, wird die Autoproduktion verlieren. Ein Duell, bei dem auch die jeweiligen Regierungen gefordert sind. Als Helfer, Sekundanten, Sanitäter. Mit Rettungspaketen und Subventionsangeboten.
Die Schweden haben sehr schnell geschaltet. Schneller als die Regierenden in Berlin. Bis zum 1. November will die schwedische Regierung GM ein Rettungspaket für den Saab-Standort Trollhättan vorlegen. Wirtschaftsminister Leif Pagrotsky hat fix ein Bündel von Maßnahmen geschnürt, das Trollhättan vor der Schließung retten soll: • 810 Millionen Euro für den Ausbau der Infrastruktur (Bundesstraßen- und Bahnverbindungen) im Raum Trollhättan • Finanzierung von Ausbildungsmaßnahmen für Fachkräfte • Förderung von Programmen für Fahrzeugforschung • Förderung eines dreijährigen Designprogramms.
Der Grundstein für das Paket wurde schon früh gelegt. Im März 2003 hatte der schwedische Ministerpräsident Göran Persson einen GM-Bericht zur kritischen Situation erhalten. Seine Reaktion: Reaktion: Er lud GM-Boss Rick Wagoner und Saab-Chef Peter Augustsson zum Abendessen und Krisengespräch am Kamin ein. In Deutschland weiß man schon lange, wie schlecht es um Opel bestellt ist. Rote Zahlen seit sechs Jahren, geringe Auslastung der Werke. Rüsselsheim und Bochum sind bei den Lohnkosten die teuersten GM-Standorte in Europa.
Doch seit General-Motors-Vize Bob Lutz das Aus für Opel als eigenständigen Autobauer androhte und GM-Europachef Fritz Henderson Opels Zustand als "völlig inakzeptabel" bezeichnete, ist Feuer unterm Dach. Es geht längst um mehr als nur um Rüsselsheim, wo seit 1902 Automobile gebaut werden. Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz funkt jetzt SOS: "Es ist absolut notwendig, daß sich die Regierung einschaltet." Sie müsse Druck auf den US-Konzern ausüben. Auch Ex-Arbeitsminister und Ex-Opelaner Norbert Blüm (CDU) fordert: "Die Bundesregierung muß jetzt Tacheles reden mit den Amis!"
Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) versichert: "Wir tun alles, um den Standort zu sichern und so viele Arbeitsplätze wie möglich zu gewährleisten." Wie? Er stehe, so Clement, in Kontakt mit dem Unternehmen. Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) fordert Gehaltskürzungen für die Opel-Manager, und sein rheinland-pfälzischer Kollege Kurt Beck (SPD) droht: "Volk und Politiker werden nicht akzeptieren, wenn ein deutsches Auto mit Deutschland nichts mehr zu tun hat."
Ob es jemals soweit kommen wird, zeigt vielleicht der Form-Check 2004. Im ersten Teil der neuen AUTO BILD-Serie geht es um die asiatischen Autohersteller. Die wachsen gegen den Trend – mit preiswerten, innovativen Modellen. Die würde ein Jungunternehmer aus Görlitz in der Oberlausitz auch gern bauen. Was es mit seinem High-Tech-Oldtimer Bufori Mk III auf sich hat, steht ebenfalls in der neuen AUTO BILD.
Die Schweden haben sehr schnell geschaltet. Schneller als die Regierenden in Berlin. Bis zum 1. November will die schwedische Regierung GM ein Rettungspaket für den Saab-Standort Trollhättan vorlegen. Wirtschaftsminister Leif Pagrotsky hat fix ein Bündel von Maßnahmen geschnürt, das Trollhättan vor der Schließung retten soll: • 810 Millionen Euro für den Ausbau der Infrastruktur (Bundesstraßen- und Bahnverbindungen) im Raum Trollhättan • Finanzierung von Ausbildungsmaßnahmen für Fachkräfte • Förderung von Programmen für Fahrzeugforschung • Förderung eines dreijährigen Designprogramms.
Der Grundstein für das Paket wurde schon früh gelegt. Im März 2003 hatte der schwedische Ministerpräsident Göran Persson einen GM-Bericht zur kritischen Situation erhalten. Seine Reaktion: Reaktion: Er lud GM-Boss Rick Wagoner und Saab-Chef Peter Augustsson zum Abendessen und Krisengespräch am Kamin ein. In Deutschland weiß man schon lange, wie schlecht es um Opel bestellt ist. Rote Zahlen seit sechs Jahren, geringe Auslastung der Werke. Rüsselsheim und Bochum sind bei den Lohnkosten die teuersten GM-Standorte in Europa.
Doch seit General-Motors-Vize Bob Lutz das Aus für Opel als eigenständigen Autobauer androhte und GM-Europachef Fritz Henderson Opels Zustand als "völlig inakzeptabel" bezeichnete, ist Feuer unterm Dach. Es geht längst um mehr als nur um Rüsselsheim, wo seit 1902 Automobile gebaut werden. Opel-Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz funkt jetzt SOS: "Es ist absolut notwendig, daß sich die Regierung einschaltet." Sie müsse Druck auf den US-Konzern ausüben. Auch Ex-Arbeitsminister und Ex-Opelaner Norbert Blüm (CDU) fordert: "Die Bundesregierung muß jetzt Tacheles reden mit den Amis!"
Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) versichert: "Wir tun alles, um den Standort zu sichern und so viele Arbeitsplätze wie möglich zu gewährleisten." Wie? Er stehe, so Clement, in Kontakt mit dem Unternehmen. Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) fordert Gehaltskürzungen für die Opel-Manager, und sein rheinland-pfälzischer Kollege Kurt Beck (SPD) droht: "Volk und Politiker werden nicht akzeptieren, wenn ein deutsches Auto mit Deutschland nichts mehr zu tun hat."
Ob es jemals soweit kommen wird, zeigt vielleicht der Form-Check 2004. Im ersten Teil der neuen AUTO BILD-Serie geht es um die asiatischen Autohersteller. Die wachsen gegen den Trend – mit preiswerten, innovativen Modellen. Die würde ein Jungunternehmer aus Görlitz in der Oberlausitz auch gern bauen. Was es mit seinem High-Tech-Oldtimer Bufori Mk III auf sich hat, steht ebenfalls in der neuen AUTO BILD.
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