Der "Kerl" aus der Golf-GTI-Werbung
Von wegen echtes Mannsbild

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Wie kam der Junge in die Werbung? Ein Knirps aus Hamburg gab dem neuen Golf GTI sein Gesicht – und noch viel mehr.
Pril-Blumen und Bambi-Töpfchen
Grelle Pril-Blumen, eisbonbonblaue Kacheln und Bambi auf dem Pinkeltopf. Ein Foto aus den 70er Jahren, das aussieht wie ein Polaroid-Schnappschuß durch die Badezimmertür. Aufgenommen an einem irreglücklichen Sonntag junger Eltern. Es ist die fast perfekte Illusion ...
Vielleicht muß man Kinder haben, um es besser zu wissen. Daß es solche Zufälle im wirklichen Leben nicht gibt. Daß in diesen Momenten der Fotoapparat verlegt, die Batterie leer oder einfach der Augenblick zu kurz ist, um so ein Bild zu schießen. "Das Töpfchen ist viel zu voll", sagt Claudia Nitsch* und lacht so herzhaft, daß sich ihr Körper unter dem weißen Esprit-T-Shirt schüttelt. "So eine Blase hat kein Kind."
Der Junge mit der runtergelassenen Frottee-Hose und den ungezähmten Locken auf dem Foto ist ihrer. Maurice, drei Jahre alt, Kindergartenkind und seit dem Start der Volkswagen-Golf-GTI-Kampagne Werbestar.
*Name von der Redaktion geändert
Vielleicht muß man Kinder haben, um es besser zu wissen. Daß es solche Zufälle im wirklichen Leben nicht gibt. Daß in diesen Momenten der Fotoapparat verlegt, die Batterie leer oder einfach der Augenblick zu kurz ist, um so ein Bild zu schießen. "Das Töpfchen ist viel zu voll", sagt Claudia Nitsch* und lacht so herzhaft, daß sich ihr Körper unter dem weißen Esprit-T-Shirt schüttelt. "So eine Blase hat kein Kind."
Der Junge mit der runtergelassenen Frottee-Hose und den ungezähmten Locken auf dem Foto ist ihrer. Maurice, drei Jahre alt, Kindergartenkind und seit dem Start der Volkswagen-Golf-GTI-Kampagne Werbestar.
*Name von der Redaktion geändert
70er-Jahre-Mythos wiederbelebt
"Foto machen, Foto machen", kreischt der Junge und hüpft dabei von einem Bein aufs andere. Dann dreht er sich, stampft durch den Flur und verschwindet schreiend in seinem Schlafzimmer. Käfer, Porsche, Feuerwehrautos überall. Maurice zieht gerade einen transparenten Beetle auf und läßt ihn flitzen.
Wie der Junge in die Werbung kam, ist schnell erzählt: Seine Mutter schickte Fotos zur Hamburger Casting-Firma "Wondercast", einer Agentur, die Profis und Laien für Werbeaufnahmen an Fotografen und Filmleute vermittelt.
Im dritten Stock eines Hinterhof-Fabrikgebäudes im angesagten Stadtteil Eppendorf klickt Agentur-Mitarbeiterin Agi Mittelsteiner die Set-Karte von Maurice auf den Computer-Monitor: Mund – schöne Lippen, Konfektionsgröße – 98/104, Augenfarbe – grün, steht da. Und vom Monitor lacht uns Maurice ins Gesicht.
Maurice im Profil. Maurice als Porträt. Maurice in Ganzkörperaufnahme. Maurice mit zwei Textmarkern in der Hand. Maurice, wie er einen Kasperl hält. Maurice, wie sich die Fotografen ihn für die VW-Kampagne wünschten. "Wir suchten Jungs mit längeren Haaren, ein bißchen 70er-Jahre-mäßig", sagt Faruk Heplevent, vom Fotografenteam F. A. Cesar in Hamburg. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Alexander Rank fotografierte er die Kampagne für den Golf GTI in einem Studio im schrägen, linksalternativen Schanzenviertel.
Wie der Junge in die Werbung kam, ist schnell erzählt: Seine Mutter schickte Fotos zur Hamburger Casting-Firma "Wondercast", einer Agentur, die Profis und Laien für Werbeaufnahmen an Fotografen und Filmleute vermittelt.
Im dritten Stock eines Hinterhof-Fabrikgebäudes im angesagten Stadtteil Eppendorf klickt Agentur-Mitarbeiterin Agi Mittelsteiner die Set-Karte von Maurice auf den Computer-Monitor: Mund – schöne Lippen, Konfektionsgröße – 98/104, Augenfarbe – grün, steht da. Und vom Monitor lacht uns Maurice ins Gesicht.
Maurice im Profil. Maurice als Porträt. Maurice in Ganzkörperaufnahme. Maurice mit zwei Textmarkern in der Hand. Maurice, wie er einen Kasperl hält. Maurice, wie sich die Fotografen ihn für die VW-Kampagne wünschten. "Wir suchten Jungs mit längeren Haaren, ein bißchen 70er-Jahre-mäßig", sagt Faruk Heplevent, vom Fotografenteam F. A. Cesar in Hamburg. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Alexander Rank fotografierte er die Kampagne für den Golf GTI in einem Studio im schrägen, linksalternativen Schanzenviertel.
Im Kreativranking ganz weit vorn
Für das GTI-Pinkler-Motiv baute eine Stylistin eine 70er-Jahre-Bad-Kulisse auf, organisierte alte Odol-Mundwasserflaschen, Pril-Blumen, floralen Duschvorhang und blauen Toiletten-Flokati. Mittendrin Maurice, der nun mit einem dünnen Wasserschlauch in der Hand auf das Bambi-Töpfchen zielte. Die fast perfekte Illusion. Darunter der Werbeslogan: "Für Jungs, die damals schon Männer waren".
Damals, 1976. Als VW den ersten GTI verkaufte. "Der Golf GTI war der erste Sportwagen für die breite Masse. An exakt diesem Punkt knüpfen wir mit dem neuen GTI an – und damit haben wir den Mythos wiederbelebt", sagt Lutz Kothe, Leiter Marketing-Kommunikation bei Volkswagen.
Heute steht VW an der Spitze der Top 30 im Kreativranking der Werbe-Fachzeitschrift HORIZONT. Eine Auszeichnung, die auf den wichtigsten nationalen und internationalen Wettbewerben basiert. Auch Maurice hat mit der GTI-Werbung dazu beigetragen. Als kleiner Mann, der für mehr PS gern Pipi macht.
Damals, 1976. Als VW den ersten GTI verkaufte. "Der Golf GTI war der erste Sportwagen für die breite Masse. An exakt diesem Punkt knüpfen wir mit dem neuen GTI an – und damit haben wir den Mythos wiederbelebt", sagt Lutz Kothe, Leiter Marketing-Kommunikation bei Volkswagen.
Heute steht VW an der Spitze der Top 30 im Kreativranking der Werbe-Fachzeitschrift HORIZONT. Eine Auszeichnung, die auf den wichtigsten nationalen und internationalen Wettbewerben basiert. Auch Maurice hat mit der GTI-Werbung dazu beigetragen. Als kleiner Mann, der für mehr PS gern Pipi macht.
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