Deutsche Automobilwirtschaft
Autobranche erwartet Boom-Jahre

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Krise, welche Krise? Laut VDA-Studie steigt der Umsatz bis 2010 um 75 Prozent. Vor allem die Zulieferer profitieren.
Größtes Potenzial bei der Auto-Elektronik
Die Automobilindustrie stemmt sich gegen den Negativtrend in der deutschen Wirtschaft: Innerhalb der nächsten acht Jahre strebt die Branche einen Umsatzzuwachs von 75 Prozent an. Nach der Studie "Automobil-Standort Deutschland", die der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernd Gottschalk, am Dienstag in Leipzig vorstellte, wird vor allem die Zulieferindustrie vom Boom profitieren. Der Anteil der Zulieferindustrie an der Pkw-Fertigung werde von momentan 72 Prozent auf 80 Prozent im Jahr 2010 steigen.
Als Gründe nannte der Verfasser der Studie, der Direktor des Center Automotive Research (CAR) an der Fachhochschule Gelsenkirchen, Ferdinand Dudenhöffer, eine steigende Nachfrage nach Autos. Damit verbunden sei ein höherer Wert der Fahrzeuge und die zunehmende Übernahme von Aufgaben im Fahrzeugbau durch die Zulieferer. Größtes Wachstumspotenzial in der Branche wird laut Studie die Elektronik haben. Der Wertanteil dieser Systeme in den Fahrzeugen dürfte sich in den nächsten acht Jahren von 25 auf 40 Prozent erhöhen, sagte Gottschalk. Der Umsatz der Elektronik-Anbieter werde sich dadurch mehr als verdoppeln.
Seit der Krise der Branche Mitte der 90er Jahre sei die internationale Wettbewerbsfähigkeit wieder optimiert worden, stellte Dudenhöffer fest. Insgesamt seien seit 1994 im Inland 130.000 neue Jobs in der Branche geschaffen worden. Im Gespräch im der WELT hatte sich Gottschalk zuletzt sicher gezeigt, dass die Branche die Konjunkturlokomotive in Deutschland bleibe: "Die Autoindustrie hat ihre Hausaufgaben trotz der schleppenden Marktentwicklung gemacht".
Als Gründe nannte der Verfasser der Studie, der Direktor des Center Automotive Research (CAR) an der Fachhochschule Gelsenkirchen, Ferdinand Dudenhöffer, eine steigende Nachfrage nach Autos. Damit verbunden sei ein höherer Wert der Fahrzeuge und die zunehmende Übernahme von Aufgaben im Fahrzeugbau durch die Zulieferer. Größtes Wachstumspotenzial in der Branche wird laut Studie die Elektronik haben. Der Wertanteil dieser Systeme in den Fahrzeugen dürfte sich in den nächsten acht Jahren von 25 auf 40 Prozent erhöhen, sagte Gottschalk. Der Umsatz der Elektronik-Anbieter werde sich dadurch mehr als verdoppeln.
Seit der Krise der Branche Mitte der 90er Jahre sei die internationale Wettbewerbsfähigkeit wieder optimiert worden, stellte Dudenhöffer fest. Insgesamt seien seit 1994 im Inland 130.000 neue Jobs in der Branche geschaffen worden. Im Gespräch im der WELT hatte sich Gottschalk zuletzt sicher gezeigt, dass die Branche die Konjunkturlokomotive in Deutschland bleibe: "Die Autoindustrie hat ihre Hausaufgaben trotz der schleppenden Marktentwicklung gemacht".
Jedes 4. Auto auf der Welt aus Deutschland
Mittlerweile fertige die deutsche Automobil-Industrie mit 12,7 Mio. Fahrzeugen nahezu ein Viertel der Weltproduktion, sagte der VDA-Präsident im Leipzig. Mit mehr als 200 Milliarden Euro Jahresumsatz und 770.000 Mitarbeitern hänge jeder siebte Arbeitsplatz in Deutschland an der Auto-Branche. Künftige Boom-Regionen sind der Untersuchung zufolge Osteuropa und Asien. Die Zahl der verkauften Autos werde von weltweit rund 49,2 Millionen im Jahr 2000 um knapp 16 Prozent auf 57 Mio. bis 2010 steigen. Gleichzeitig dürften bessere Ausstattungen zu höheren Umsätzen führen. Der durchschnittliche Neuwagenpreis sei zwischen 1991 und 2001 um 38,5 Prozent auf 20.800 Euro gestiegen und werde sich in mindestens dem gleichen Tempo weiterentwickeln.
"Um am Wachstum zu partizipieren, müssen vor allem die neuen Bundesländer ihre Standort-Faktoren weiter optimieren", erklärte Dudenhöffer. Die Studie zeige, dass fortgesetztes Standort-Marketing und die Steigerung der Standort-Attraktivität in den neuen Ländern notwendig seien. Es gelte, den Abstand der Lohnkosten zwischen den alten und den neuen Bundesländern beizubehalten.
Gottschalk forderte die Bundesregierung auf, in den Koalitionsverhandlungen festzuschreiben, "die Vorschläge der Hartz-Kommission ohne Abstriche" umzusetzen. Die "Verkrustungen der Arbeitsmarktstrukturen" müssten weiter aufgebrochen werden.
"Um am Wachstum zu partizipieren, müssen vor allem die neuen Bundesländer ihre Standort-Faktoren weiter optimieren", erklärte Dudenhöffer. Die Studie zeige, dass fortgesetztes Standort-Marketing und die Steigerung der Standort-Attraktivität in den neuen Ländern notwendig seien. Es gelte, den Abstand der Lohnkosten zwischen den alten und den neuen Bundesländern beizubehalten.
Gottschalk forderte die Bundesregierung auf, in den Koalitionsverhandlungen festzuschreiben, "die Vorschläge der Hartz-Kommission ohne Abstriche" umzusetzen. Die "Verkrustungen der Arbeitsmarktstrukturen" müssten weiter aufgebrochen werden.
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