Deutschland zur sonntäglichen Mittagszeit – die Straßen waren leergefegt. Zur gleichen Zeit versammelten sich bundesweit hunderttausende von Fans in den Innenstädten – Finale gucken! Rund 95 Minuten später herrschte Jubel und Betroffenheit gleichermaßen. Trotz der 0:2-Niederlage gegen Brasilien in Yokohama setzten sich in fast allen deutschen Städten Autocorsos in Bewegung und feierten die Vizeweltmeisterschaft. Vor allem auf dem Berliner Kurfürstendamm ging es hoch her. Brasilianische und deutsche Fans fuhren wenige Minuten nach dem Abpfiff ausgelassen mit ihren fahnengeschmückten Autos laut hupend durch die Straßen.

Eine der größten Fußball-WM-Partys erlebte Hannover. Nach Polizeiangaben haben etwa 46.000 Fußballfans das Endspiel im Niedersachsenstadion verfolgt. Nach der deutschen Niederlage seien zwar viele Fans traurig, andere versuchten aber spontan ein Autokorso zu Ehren der frisch gebackenen Vizeweltmeister auf die Beine zu stellen.

Auch auf den Straßen von Nordrhein-Westfalen feierten tausende Fußball-Fans. In Köln säumten rund 30.000 Fußballbegeisterte die Ringe. Und legten den Verkehr lahm. In der Westfalenhalle in Dortmund, der Stadt des amtierenden Deutschen Meisters, hatten sich 10.000 Fußballbegeisterte versammelt. Nach Spielabpfiff breitete sich für kurze Zeit Niedergeschlagenheit aus, bevor es doch zu gemeinsamen Feiern zwischen Deutschen und Brasilianern kam.

Am Montag (1.7.) fährt die Nationalmannschaft in Frankfurt direkt nach der Landung des Lufthansa-Jumbos LH 717 gegen 16.50 Uhr im Autokorso zum Römerberg. Dort wird sich die Nationalmannschaft nach der Begrüßung von Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) in das Goldene Buch eintragen. Danach soll es ein Bad in der Menge geben. ARD und ZDF übertragen das Ereignis live ab 16.00 Uhr.