So schwer kann das nicht sein, denke ich mir, bis ich an der ersten Aufgabe bei „Deutschlands beste Autofahrer“ sitze und schwer ins Grübeln komme. Schon mehrmals war ich als Redakteurin dabei und habe Teilnehmer interviewt. Nun sitze ich hier in Speyer und wage den Selbstversuch. Selbstverständlich außerhalb der Wertung. 28 Jahre ist die Fahraktion alt, fast genauso alt wie ich. Ich freue mich. Noch.

Los geht es mit einem Alkoholtest

DBA Theorietest
Beim Theorietest kommt man ordentlich ins Grübeln: Wie war das noch mit dem Andreaskreuz?
Wer hier mitmachen will, muss komplett nüchtern sein. Das ist leicht. Nun geht es ab zur Theorieprüfung. Der Instruktor Malte Meiners gibt mir einen guten Tipp: "Erst die Frage und die Antworten lesen, dann in Ruhe noch mal die Frage. Du hast genügend Zeit." Schon habe ich das iPad in der Hand, und die Zeit läuft. Seit elf Jahren habe ich den Führerschein. So viel kannst du gar nicht vergessen haben, spreche ich mir Mut zu. Wie man sich so irren kann ... "Sie wollen innerorts vor einem Andreaskreuz parken. Welche Entfernung müssen Sie mindestens einhalten?" Uff. Ich muss raten. Bei den restlichen Fragen komme ich durch logisches Denken meist selbst auf die richtigen Antworten. Ich kämpfe mich durch die Fragen. Und ehe ich es bemerke, sind die 20 Minuten auch schon vorbei. Jetzt noch auf Auswertung tippen: nur acht Fehlerpunkte. Buhhhhh, meine Ehre ist so halbwegs gerettet.

Keine Zeit für eine Pause

Ich muss raus ins Freigelände und ab ins Auto. Erste Aufgabe: Zielbremsen. An der Beifahrerseite ist auf Höhe der Radmuttern ein Stab montiert. Mit diesem Stab soll ich eine Zielscheibe auf Zeit treffen. Ich darf so oft korrigieren, wie ich will. Ein ganz großer Fehler, wie sich kurze Zeit später herausstellt. Aber erst mal vermesse ich den Parkplatz, die Fahrzeugbreite und den Abstand zu den Hütchen in Schrittlängen. Ich setze mir Landmarken. Es kann losgehen. Ich fühle mich gut vorbereitet und fahre souverän ohne Korrekturzug auf die Dartscheibe. Kurz bevor ich den Motor ausstelle, fange ich an zu überlegen. Stehe ich richtig? Suchend schaue ich zum Fotografen. Der hilft mir natürlich nicht. Ich mache einen Korrekturzug, stelle den Motor ab, steige aus und sehe mein Unglück: außerhalb der Dartscheibe. Beim ersten Versuch stand ich bei 90, also fast perfekt. Was für ein Mist! Eigentlich wäre ich jetzt als normaler Teilnehmer raus. Da ich aber sowieso außerhalb der Wertung bin, darf ich ausnahmsweise weitermachen.

Auf zum Einparken

DBA Einparken
Bei der letzten Aufgabe wird es actionreich: Bremsen uns Ausweichen auf rutschiger Farhbahn.
Im Opel Adam mache ich eine bessere Figur – dank Außenspiegel und Pieps-Parksensor. Auch nicht komplett fehlerfrei, aber deutlich besser parke ich den Kleinwagen sowohl links- als auch rechtsherum ein. Nun zur letzten und coolsten Aufgabe: Bremsen und Ausweichen. Hier muss ich schnell beschleunigen, ab dem Beginn der Pylonengasse stark bremsen und mittels aktiviertem ABS einem Hindernis ausweichen. Ich gebe Gas, trete hart auf die Bremse und steuere den Astra souverän durch die Pylonengasse. Auf Anhieb Aufgabe ohne Fehlerpunkte absolviert. Leider ist damit mein Selbstversuch auch schon zu Ende. Fazit: Deutschlands beste Autofahrerin bin ich nicht geworden, dafür habe ich viel gelernt – und Spaß hat es auch gemacht.
Sie wollen auch mitmachen? Hier sehen Sie, an welchen Orten "Deutschlands beste Autofahrer" noch Station macht und wo Sie sich noch für Wildcards bewerben können.