Der Maybach, mit dem DaimlerChrysler nach 60 Jahren die historische Automarke wiederbelebt, kommt im Oktober in zwei Versionen auf den Markt. Der kleine, "Maybach 57", ist 5,72 Meter lang und der große, "Maybach 62", 6,16 Meter. Und der Preis - 310.000 beziehungsweise 360.000 Euro - sei durchaus fair, meinte DaimlerChrysler-Vorstandsmitglied Jürgen Hubbert am Donnerstag (23.5.) im Werk Sindelfingen. Hubbert weiter: "Der Markt fragt nach Produkten wie dem Maybach." Diese Ansicht teilt nicht jeder: Autoexperte Prof. Willi Diez beurteilt die Wachstumschancen im Luxusmarkt eher skeptisch. Wenn sich die hohen Investitionen der Hersteller rentieren sollten, müsste sich der Markt bis 2008 verdoppeln.

Hubbert erklärte, dass der kleine Maybach durchaus in Konkurrenz zu neuen Modellen von Rolls Royce und Bentley stehen könnte. Mit dem Maybach 62 werde allerdings ein eigenes Segment kreiert. Die Langversion hat unter anderem im Fond Liegesitze, die sich ähnlich wie in der First Class eines Jets wie zu einem Bett ausfahren lassen. Dass für den Maybach bereits 200 Vorbestellungen vorliegen, wurde von einem Sprecher nicht dementiert. Die USA sind der mit Abstand wichtigste Markt für das Luxusauto. Hier sollen 40 Prozent abgesetzt werden, gefolgt von Europa (25 Prozent) und Asien (19 Prozent).

Viel Geld wird DaimlerChrysler an dem Maybach allerdings nicht verdienen. Das Ganze ist eher eine imageträchtige Veranstaltung: "Der Maybach soll über seinen Lebenszyklus gesehen, sein Geld zurückverdienen." Wobei Hubbert deutlich macht, dass beim Maybach die Zeit bis zum Modellwechsel mit etwa acht bis zwölf Jahren länger als bei einem normalen Pkw ausfallen wird. Neue Wege geht DaimlerChrysler mit dem Vertrieb. Weltweit werden etwa 50 Maybach-Zentren gebaut - in Deutschland in Sindelfingen, Berlin und München. Hier kann und muss sich der Kunde sein Auto ganz individuell zusammenstellen - ein fertiges Maybach-Modell aus dem Katalog gibt es nicht. "Alles, was möglich ist, wird gemacht", lautet das Credo. 300 Mitarbeiter bauen in Sindelfingen dann das Auto - weitgehend in Handarbeit. Die Jahreskapazität beträgt 1000 Exemplare. Als Antrieb dient ein 12-Zylinder-Bi-Turbo mit 550 PS - laut Werk der leistungsstärkste PKW-Serienmotor. Am 2. Juli ist eine Premierenshow, geplant. Seine Publikumspremiere hat der Maybach Ende September auf dem Pariser Autosalon. (autobild.de/dpa)