Ferrari 599 GTO, Ferrari F40, McLaren P1, Maserati MC12 und ein Koenigsegg One:1 – das ist nur ein Teil der Supercar-Sammlung, die Teodorin Obiang, Sohn des Diktators von Äquatorialguinea, sein Eigen nannte. Jetzt sollen 25 dieser Fahrzeuge versteigert werden – für einen guten Zweck! Doch was sich zunächst wie eine großzügige Geste der Regierungsfamilie anhört, ist keine freiwilige Aktion. Denn Obiang, der auch amtierender Vize-Präsident seines Landes ist, wurde 2016 wegen Geldwäscherei und Veruntreuung angeklagt. Er hatte sich anscheinend immer wieder aus der Staatskasse bedient, um sein Luxusleben zu finanzieren. Jetzt hat die Genfer Staatsanwaltschaft das Verfahren eingestellt. Bedingung: eine Zahlung von 1,3 Millionen Franken (ca. 1,14 Mio. Euro) an den Staat Genf sowie die Versteigerung der exklusiven Supercar-Sammlung zugunsten eines Sozialprojekts in Äquatorialguinea. AUTO BILD zeigt die Autos des Diktator-Sohns in der Bildergalerie!

Obiang wollte mit Koenigsegg fliehen

Die Schweizer Behörden hatten bereits im November 2016 einige Autos des Protz-Politkers beschlagnahmt. Darunter der Koenigsegg One:1 (1330 PS) in Blau. Ein Unikat mit einem geschätzten Wert von ca. 2,8 Millionen Euro. Die Behörden setzten die Obiang-Flotte kurz vor dessen geplanter Ausreise aus der Schweiz fest. Er hatte mit elf seiner Luxuswagen fliehen wollen. Hier werden die Supercars abtransportiert.
Äquatorialguinea gilt als der drittwichtigste Erdölförderer Afrikas südlich der Sahara. Das macht die kleine Elite an der Spitze des Staates reich. Das Privatvermögen von Präsident Teodoro Obiang Nguema Mbasogo, Teodorins Vater, wird auf 600 Millionen Dollar geschätzt. Neben exklusiven Autos und teurer Kunst besitzt der Sohn mehrere Villen in Südafrika und Kalifornien und lebt hauptächlich im Ausland – darunter auch die Schweiz.

Von

Julian Rabe