Die richtige Sonnenbrille beim Autofahren
Tipps für guten Sonnenschutz

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Sonnenbrillen für Autofahrer schützen die Augen und sehen schick aus. Worauf kommt es an? AUTO BILD bringt Licht in die Sache!
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Inhaltsverzeichnis
- Was sind die größten Gefahren beim Fahren ohne Sonnenbrille?
- Welche Brillengläser und Tönungen eignen sich zum Fahren?
- Wie gut sind selbsttönende Gläser und Verlaufstönungen?
- Welcher Tönungsgrad ist Autofahrern zu empfehlen?
- Welche Fassungen und Formen eignen sich am Steuer?
- Sind polarisierende Brillengläser hilfreich?
- Empfehlung für Brillenträger? Bezahlt die Krankenkasse?
Sommer, Sonne, Sonnenbrille: Stilikonen und Sportstars wie Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton posieren gerne mit modischen Designermodellen – vor allem, um cool auszusehen. Viel wichtiger als Schönheit ist aber die Sicherheit, die Sonnenbrillen bieten. So herrlich Autofahren bei strahlendem Sonnenschein ist, zu viel des Guten kann das Sehen stark beeinträchtigen. Das ist nicht nur nervig, sondern auch gefährlich. Aber welche Sonnenbrille ist die richtige? Es gibt zahlreiche Typen – von trendig über sexy-feminin bis hin zu klassisch. AUTO BILD hilft Ihnen, den Durchblick zu behalten.

Schnelle Autos und coole Sonnenbrillen: eine Kombination, die viele Stars seit Generationen anzieht. So wie Sänger Udo Lindenberg.
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"Moderne, leichte Kunststoffgläser, die idealerweise noch mit einer Entspiegelung versehen sind, die unerwünschte Lichtreflexe deutlich abmildern kann. Bei den Tönungsfarben sind Braun, Grau oder Grün zu empfehlen, da die Farbwahrnehmung von Ampel und Bremslichtern bei diesen Tönungen nicht beeinträchtigt wird", erklärt Optiker Salzig. Ungeeignet sind Gelbfiltergläser, die paradoxerweise gerne als Nachtfahrbrillen vermarktet werden. Grund: "Sie absorbieren viel Licht, was im Dunkeln natürlich unerwünscht ist. Außerdem konnten Wissenschaftler bei diesen Gläsern weder ausreichende Antiblendwirkung noch bessere Dämmerungssehschärfen nachweisen", warnt Expertin Kruschinski. Auch mit farbigen Verspiegelungen ist Vorsicht geboten, daher stets einen Optiker fragen.
"Selbsttönende (phototrope) Brillengläser sind nur bedingt für Autofahrer zu empfehlen, da sie durch die UV-Strahlung der Sonne aktiviert werden. Bei modernen Autos wird das UV-Licht durch die Frontscheibe größtenteils gefiltert, sodass sich diese Gläser nicht vollständig eindunkeln können", erläutert Salzig. Inzwischen gibt es jedoch Selbsttöner, die auch hinter Autoscheiben reagieren. Verlaufstönungen eignen sich dagegen besser. Sie bieten einen guten Blendschutz von oben und ermöglichen einen klaren Blick nach unten auf die Armaturen.
Der Tönungsgrad der Gläser lässt sich anhand der fünf Blendschutzkategorien (null bis vier) ablesen. Die Kategorien zwei und drei sind als Sonnenschutz für Autofahrer geeignet. Das bedeutet 43 bis 8 Prozent Lichtdurchlässigkeit. Das KGS empfiehlt im Auto eine normale Sonnenbrille mit 25 bis 35 Prozent Lichtdurchlässigkeit (Kategorie zwei). "Vollkommen ungeeignet ist die höchste Tönungsstufe vier. Achtung, Black-out, denn mit diesen extrem dunklen Gläsern (3 bis 8 Prozent Lichtdurchlässigkeit) werden Autofahrer zur Gefahr", warnt Kruschinski.
Empfehlenswert sind Brillen mit schmalen Fassungsrändern und dünnen Bügeln, da sie das Sichtfeld nicht einschränken. Und: große Gläser. Damit befindet sich die Brillenfassung außerhalb des Gesichtsfelds. So ist auch der Blick in Rück- und Außenspiegel frei. "Sunglasses at Night" singt Corey Hart in einem Hit. Auch im Auto eine gute Idee, um sich vor Blendern zu schützen? "Nachts mit Sonnenbrille hinterm Steuer sollte tabu sein", fordert Kruschinski. Damit steigt das Unfallrisiko, weil andere Verkehrsteilnehmer, Straßenführung, Warnungen und Schilder im Dunkeln nicht oder zu spät wahrgenommen werden. "Gering getönte Brillengläser der untersten Blendschutzkategorie null, die mindestens 80 Prozent des Lichts zu den Augen durchlassen, sind vertretbar", so die Expertin. Zudem gibt es speziell entwickelte Gläser fürs Autofahren (auch für Fahrer ohne Sehdefizite), die vor Reflexionen und Blendungen schützen sowie das Farb- und Kontrastsehen verbessern.
Diese Gläser können Lichtreflexionen, etwa durch Spiegelungen auf nasser Straßenoberfläche, deutlich reduzieren und die Kontraste verschärfen. Dennoch gibt es nur eine eingeschränkte Empfehlung: Aufgrund der optischen Eigenschaften kann es sein, dass ältere Head-up-Displays und LCD-Anzeigen nicht mehr erkannt werden können.
Autofahrer, die zur Korrektur ihrer Sehschwäche eine Brille oder Kontaktlinsen tragen müssen, benötigen auch Sonnenbrillengläser mit entsprechender Sehstärke. Manche Optiker bieten einen Preisnachlass an, wenn der Kunde nicht nur eine, sondern zwei Brillen mit der gleichen Sehstärke kauft. Dann bekommt man die Sonnenbrille viel günstiger. Alternative: Sonnenclips für die normale Brille. Vor der Tunneleinfahrt lassen sie sich schnell hochklappen. Eine weitere Möglichkeit sind Kontaktlinsen, die mit einer Sonnenbrille ohne Korrektionsgläser kombiniert werden. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für Sonnenbrillen eigentlich nicht. Nur Erwachsene mit einer Kurz- oder Weitsichtigkeit von mehr als sechs Dioptrien haben seit 2017 nach dem Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz ein Anrecht auf Zuschuss. Achtung: Autofahrer, die trotz Sehhilfevermerks in ihrem Führerschein ohne richtige Korrektionshilfe am Steuer erwischt werden, riskieren ein Verwarngeld.
Fazit
Eine gute Sonnenbrille gehört, um bei allen Sichtverhältnissen den Durchblick zu behalten, einfach dazu. Autofahrer profitieren von neuen Entwicklungen in der Brillenglasherstellung. Und: Mit einer coolen Sonnenbrille wird jeder zum Star …
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