Ganz bestimmt gibt es glamourösere Aufgaben für Autojournalisten als einen Vergleichstest von Mittelklasse-Dieselkombis. Doch auch wenige spannendere. Denn in kaum einer Klasse liegen die Konkurrenten so dicht beisammen, in kaum einer anderen Kategorie ist der Grat zwischen Testsieger und den dahinter Platzierten so schmal. Schließlich reicht es nicht, nur ein gutes Basisauto auf die Räder zu stellen, ein guter Kombinationskraftwagen muss mehr können: viel Platz bieten, einfache und effektive Umklappvorrichtungen mitbringen oder praxisgerechte Kindersitzverankerungen haben

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Video: Neuer Audi A4 Avant & Co

Diesel-Kombis im Test

Und, unter uns gesagt, Kombis sind die heimlichen Könige der Autowelt. Kombis sind geräumig, variabel. Kurz, sie haben fast alle Vorteile von Vans und SUV, ohne dabei nach fahrdynamischen Kompromissen zu verlangen oder merkbar mehr Treibstoff zu konsumieren. Wenn wir vernünftig wären, führen wir alle Kombi. Gerade in der Mittelklasse gibt es jedoch auch Kombis, die nicht nur praktisch, sondern ebenfalls einfach nur groß, prestigeträchtig, dynamisch oder unauffällig und gut sind. Der neue Audi A4 Avant etwa, der sich durch eine Vielzahl kleiner Modifikationen in neuer Form zeigt. Oder der Toyota Avensis, dessen Änderungen noch subtiler ausfielen. Sie beschränken sich im Wesentlichen auf leichte Designneuheiten an Front und Heck. Im AUTO BILD-Vergleich stellen sich die beiden der etablierten Konkurrenz: Citroën C5, Honda Accord und Mercedes C-Klasse.

Überblick: Alle News und Tests zur Mercedes C-Klasse

Mercedes C-Klasse
Teures Vergnügen: Mit 41.013 Euro kostet das Mercedes T-Modell mit Abstand am meisten.
Wenig Fragen gibt es bei der Wahl der passenden Motorisierung: Vierzylinder-Diesel um die zwei Liter Hubraum und rund 170 PS sind gerade in dieser Klasse als sparsame, dennoch aber dynamische Antriebe beliebt. Dabei bietet Honda mit dem 180 PS starken 2.2i DTEC den kräftigsten Selbstzünder. Am anderen Ende der Leistungsskala: der HDi 165 von Citroën, der entgegen seiner Modellbezeichnung nur 163 PS hat. Doch der Citroën brilliert auf anderem Terrain: Er ist – schwer zu glauben, aber wahr – das billigste Auto in diesem Vergleich. In der Tendance-Ausstattung kostet er 31.850 Euro, mithin fast 10.000 Euro weniger als der Mercedes C 220, dem man allerdings zugute halten muss, dass er in einer einfacheren Ausstattungsvariante gut 2000 Euro billiger wäre. Der Honda Accord leidet ebenfalls unter der absurd teuren Ausstattung des Testwagens. Auf das Klimbim des 5615 Euro teuren Type-S-Pakets könnte man gut und gern verzichten. So erhält der Käufer einen Accord für 37.515 Euro. Eine Preisklasse, in der auch der Audi A4 antritt: Er kostet als Ambition genau 37.700 Euro.

Welcher Kombi das meiste bietet, erfahren Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es in AUTO BILD 11/2012 – erhältlich auch als Download im Heftarchiv.

Fazit

von

AUTO BILD
Trotz SUV und Minivan: Der Kombi ist das beste Karosseriekonzept – weil er so gut wie keine Kompromisse bei Sicherheit, Verbrauch, Fahrdynamik oder Komfort fordert. Das gilt für den knapp geschnittenen, soliden A4 ebenso wie für die kommode C-Klasse, den preiswerten Avensis, den komfortablen C5 und den energischen Honda.

Von

Heinrich Lingner
Sebastian Renz