DTM: David Schumacher
Der nächste Schumi in der DTM

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Nachdem David Schumacher in der Formel 2 kein Cockpit bekam, will er sich 2022 in der DTM in einer ganz neuen Kategorie beweisen. Damit setzt er eine Familientradition fort.
Bild: Hoch Zwei / Juergen Tap / DTM
Die DTM hat wieder einen Schumacher: David (20) wird 2022 in der Traditions-Rennserie mit einem Mercedes-AMG des Winward-Teams an den Start gehen. Er tritt in große Fußstapfen: Sein Vater Ralf absolvierte zwischen 2008 und 2012 insgesamt 52 DTM-Rennen für Mercedes. Sogar Michael Schumacher bestritt 1990 und 1991 vier Gaststarts. Wie einst der berühmte Onkel ist auch David nun Mercedes-AMG-Junior. „Das ist die größte Herausforderung meiner Karriere“, sagt er.
David befindet sich in einer komplizierten Phase seiner Laufbahn. Die Formel 1 ist der große Traum, doch 2022 muss er einen Umweg nehmen. Der Grund: das liebe Geld. Ein konkurrenzfähiges Cockpit in der Formel 2, das der nächste Schritt auf dem Weg in die Formel 1 gewesen wäre, kostet rund 2,5 Millionen Euro. Zu teuer für Schumacher. „Der Formelsport ist finanziell nicht mehr zu stemmen, man findet kaum Sponsoren. In meinen Augen ist es praktisch unmöglich geworden“, sagt er. Und konzentriert sich deshalb auf das „Hier und Jetzt. Was danach kommt, ist erst einmal egal“.

David Schumacher will sich 2022 in der DTM in einer ganz neuen Kategorie beweisen.
Bild: Hoch Zwei / Juergen Tap / DTM
Für ihn ist die DTM allerdings eine Chance, sich auf einer bekannten Bühne zu beweisen. Doch das wird kein Selbstläufer: Schumacher wechselt vom leichteren Formel-3-Auto (rund 700 Kilogramm) in ein GT3-Auto, das fast 1,4 Tonnen wiegt. Dafür hat der GT-Renner mit 550 PS deutlich mehr Power als das Formelauto (380 PS). Heißt: Das neue Dienstauto fährt sich komplett anders als das alte. Schumi IV: „Es ist ein Auto, das viel verzeiht, aber auch schwierig zu fahren ist.“
Denn neben dem Gewichtsunterschied bereiten ihm auch die Fahrhilfen ABS und Traktionskontrolle noch Schwierigkeiten. „Auch das Rennfahren in einem GT-Auto muss ich lernen, ich werde deutlich mehr Feindberührungen haben als im Formelsport“, sagt Schumacher. Er hofft, dass er bis zum Saisonstart in Portimão bereit ist, denn „ich selbst gebe mir keine Zeit“.
Konkrete Ziele setze er sich nicht: „Ich gehe es sehr locker an. Und da ich noch keine Saison gefahren bin, gibt es auch keinen Druck von außen.“ Selbst der berühmte Nachname sorgt nicht für zusätzliche Last. David: „Ich habe mich daran gewöhnt, ich habe von außen nie wirklich Druck gefühlt, den mache ich mir immer selbst.“ Ein echter Schumacher eben.
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