Was für eine Leistung von René Rast! Der Audi-Pilot feiert als erster Pilot in der DTM-Geschichte ein perfektes Wochenende, holt in beiden Rennen am Nürburgring die Pole und den Rennsieg!

"Das ist eine Sensation! Zweimal Pole und Sieg in so einem hart umkämpften Feld, das ist absolute Spitzenklasse", lobt DTM-Experte Martin Tomczyk. Auch Rast selbst ist ganz aus dem Häuschen: "History!", jubelt er beim Überfahren der Ziellinie und erklärt wenig später: "Es ist unglaublich, das kann man nicht mit Worten beschreiben. Wahnsinn, was dieses Wochenende alles passiert ist. Ich bin einfach nur mega happy. Die volle Punktzahl zu holen ist gigantisch!"
Glock
Kollision in Runde drei: Timo Glock dreht Lucas Auer
Seine Pole münzt Rast beim Start souverän in die Führung um. Dahinter zeigt vor allem Lucas Auer einen Raketenstart, stürmt von Startplatz fünf auf die zweite Position. DTM-Spitzenreiter Gary Paffet fällt indes vom zweiten auf den vierten Rang zurück, denn auch Timo Glock geht auf den ersten Metern an ihm vorbei.
Zu Beginn von Runde drei ist Paffett dann aber im Glück: Vor ihm dreht Glock Auer in Kurve eins um, beide fallen ans Ende des Feldes zurück. Der BMW-Pilot, der zuvor auch schon beim Überholmanöver gegen Paffett mit harten Bandagen kämpft, kriegt dafür eine Durchfahrtsstrafe. Ex-Meister und TV-Experte Tomczyk schimpft: "Da hat Timo in den ersten Runden richtig die Sau rausgelassen."
Paffett ist durch die Aktion zunächst wieder Zweiter, hat dann aber Pech beim Boxenstopp. In Runde 19, ein Umlauf nach dem Führenden Rast, kommt Paffett zum Reifenwechsel - doch seine Crew patzt, Paffett braucht doppelt so lange an der Box wie die unmittelbare Konkurrenz. Die Konsequenz: Der Brite fällt auf den fünften Rang zurück. Schlimmer noch: Paffetts schärfster Titelrivale Paul di Resta schlüpft dabei ebenfalls durch.
Rast
Der Mann des Wochenendes: Audi-Pilot René Rast
Der Schotte, nur von Platz elf losgefahren, zeigt ein starkes Rennen, wird am Ende sogar Zweiter hinter Rast und noch vor BMW-Pilot Marco Wittmann auf Rang drei. Damit verkürzt Di Resta (204 Punkte) den Rückstand in der Meisterschaft auf Paffett (206) auf gerade einmal zwei Punkte. Rast (149) ist nach seinem Mega-Wochenende Dritter, mit 57 Zählern Rückstand.
Kann Rast jetzt sogar nochmal in den Titelkampf eingreifen? "Ich glaube, dafür sind wir zu weit hinten", stapelt der Audi-Star tief. Spitzenreiter Paffett sieht es etwas anders. Das perfekte Wochenende von Rast ist für ihn "keine Überraschung. René macht schon seit Zandvoort einen klasse Job, wir machen einen beschissenen", poltert Paffett in Bezug auf seinen verpatzten Boxenstopp.
Ergebnis - Rennen:
1. René Rast (Audi) 40 Runden
2. Paul di Resta (Mercedes) +2,7 Sekunden
3. Marco Wittmann (BMW) +3,4
4. Bruno Spengler (BMW) +5,6
5. Gary Paffett (Mercedes) +7,1
6. Joel Eriksson (BMW) +7,8
7. Augusto Farfus (BMW) +14,8
8. Philipp Eng (BMW) +16,1
9. Pascal Wehrlein (Mercedes) +30,6
10. Robin Frijns (Audi) +30,9

So lief das Qualifying:

Er macht da weiter, wo er am Samstag aufgehört hat: René Rast holt auch für das zweite DTM-Rennen am Nürburgring die Pole-Position. Am Vortag kann der Audi-Star seinen ersten Startplatz in den Sieg ummünzen, holt damit die maximale Punkteausbeute von 28 Zählern (3 für die Pole, 25 für den Sieg). Als erster Pilot in der DTM-Geschichte könnte Rast mit einem Sieg im Sonntagsrennen (Start 13:30 Uhr / Sat.1) nun das perfekte Wochenende feiern.
"Wenn man einen Lauf hat, dann hat man einen Lauf", sagt Rast nach dem Qualifying mit breitem Grinsen. "Wir hatten am Anfang der Saison eine lange Durststrecke, dafür hält der Aufwärtstrend jetzt schon umso länger an." Rast in Bezug auf seine Pole: "Gestern hat man gesehen, was daraus werden kann. Also gibt es heute hoffentlich wieder ein gutes Ergebnis."
Quali
Die Top-3 im Quali: Paffett, Rast und Eng
Allein: Obwohl sich Rast in der Gesamtwertung mit den drei Extrapunkten für die Pole vorbei an Marco Wittmann (BMW) auf Platz vier vorschiebt, glaubt der Mindener mit Blick in Richtung Meisterschaft: "Da muss noch viel schiefgehen. Mein Rückstand beträgt immer noch über 70 Punkte." Auch, weil DTM-Spitzenreiter Gary Paffett weiter abliefert. Der Brite stellt seinen Mercedes, nach Rang zwei im Qualifying und Rang drei im Rennen am Samstag, auch für den zweiten Lauf des Wochenende wieder in die erste Startreihe, fährt als Zweiter direkt hinter Rast los.
Paffetts Hauptrivale im Titelkampf, Markenkollege Paul di Resta, kommt im Qualifying nicht über den elften Startplatz hinaus. Dritter wird indes ausgerechnet Philipp Eng. Der Österreicher hatte Di Resta am Samstag im Zweikampf abgeschossen und damit auf unglückliche Weise in den Meisterschaftskampf eingegriffen.
Ergebnis - Qualifying:
1. René Rast (Audi) 1:22.140 Minuten
2. Gary Paffett (Mercedes) 1:22.146
3. Philipp Eng (BMW) 1:22.159
4. Timo Glock (BMW) 1:22.203
5. Lucas Auer (Mercedes) 1:22.331
6. Pascal Wehrlein (Mercedes) 1:22.331
7. Mike Rockenfeller (Audi) 1:22.468
8. Bruno Spengler (BMW) 1:22.502
9. Marco Wittmann (BMW) 1:22.505
10. Joel Eriksson (BMW) 1:22.540

Von

Frederik Hackbarth