Die DTM-Saison kann kommen: Vier Tage lang haben Audi, BMW und Mercedes ihren Boliden in Hockenheim den letzten Feinschliff verpasst. Schließlich gab es ein ordentliches Paket an Änderungen im Technischen Reglement: Die Aerodynamik der Boliden wurde im Winter vereinfacht und vereinheitlicht, der Abtrieb so um rund ein Drittel reduziert. Das Ziel: Die Marken fahren nach dem Wegfall der Performance-Gewichte auf Augenhöhe und die Fahrer rücken noch mehr in den Mittelpunkt. Und: Die Autos sind schwieriger zu fahren. Die Piloten sollen also den Unterschied machen.
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Fleißigste Marke in Hockenheim war Mercedes. 1.606 Runden respektive 7.346 Kilometer fuhren die sechs Fahrer. In einem Winter ohne große Testmöglichkeiten extrem wertvoll: „Wie gut wir unsere Hausaufgaben gemacht haben, werden wir beim Saisonauftakt Anfang Mai erfahren“, sagte Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz.
Wehrlein
Pascal Wehrlein fährt 2018 im ABMS-Design
DTM-Rückkehrer und ABMS-Pilot Pascal Wehrlein fuhr in 1:32,169 Minuten die drittbeste Zeit der Woche, er drehte insgesamt 319 Runden. Auch, um sich nach zwei Jahren Formel 1 wieder an den Tourenwagen zu gewöhnen. Das klappte schnell, berichtet der 23-Jährige: „Man kann die Rundenzeiten bei den Wintertests immer nur schwer einschätzen, aber mein Gefühl war auf jeden Fall positiv. Wir haben viel dazu gelernt und es waren alles in allem zweieinhalb gute Tage für mich. Hockenheim kann definitiv kommen.“
Die Bestzeit der Woche fuhr BMW durch Bruno Spengler (1:32,089 Minuten). Insgesamt legte BMW über 1.500 Runden und damit 7.000 Kilometer zurück. Spengler ist zufrieden: „Für mich waren es zwei sehr produktive Tage. Wir haben gute Fortschritte gemacht. Das Auto hat sich gut angefühlt. Unsere Arbeit ging auf jeden Fall in die richtige Richtung.“ Timo Glock verriet, dass sogar Zeit blieb, um „einige interessante Sachen auszuprobieren. Nun geht es darum, sich die Daten, die wir gesammelt haben, genau anzuschauen und mit Blick auf die ersten Rennen die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.“
BMW
Spengler drehte beim Test die schnellste Runde
Für ein Ausrufezeichen sorgte Audi-Rookie Robin Frijns, der als Zweiter die Bestzeit der Testwoche um lediglich 45 Tausendstelsekunden verpasste. Insgesamt hatten die Ingolstädter aber einen Rückstand, was die Kilometerleistung betrifft: Das Sextett spulte „nur“ 1.477 Runden, also 6.756 Kilometer ab.
Wie fühlt sich denn der neue Audi an? Für die Ingolstädter die wohl entscheidende Frage. Denn: Der RS 5 DTM hatte bislang das beste Aerodynamik-Paket, die Befürchtung lag also nahe, dass man unter den Änderungen am meisten zu leiden hat. Eingebremst durch das Reglement also? Audi-Motorsportchef Dieter Gass lässt sich nicht in die Karten schauen: „Unsere Fahrer haben übereinstimmend berichtet, dass sich das Auto auch mit dem neuen Aerodynamik-Paket gut anfühlt. Wir hoffen weiterhin, dass alle drei Marken wieder sehr eng zusammenliegen. Wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen, werden wir aber frühestens beim Saisonauftakt in Hockenheim wissen.“
Die Ergebnisse vom Donnerstag:
1. René Rast (Audi) 1:32.459 Minuten (115 Runden)
2. Timo Glock (BMW) 1:32.749 Minuten (145 Runden)
3. Lucas Auer (Mercedes) 1:32.789 Minuten (147 Runden)
4. Joel Eriksson (BMW) 1:32.810 Minuten (139 Runden)
5. Philipp Eng (BMW) 1:32.827 Minuten (129 Runden)
6. Paul di Resta (Mercedes) 1:33.023 Minuten (145 Runden)
7. Pascal Wehrlein (Mercedes) 1:33.059 Minuten (132 Runden)
8. Nico Müller (Audi) 1:33.184 Minuten (65 Runden)
9. Robin Frijns (Audi) 1:33.246 Minuten (84 Runden)
10. Loic Duval (Audi) 1:33.418 Minuten (99 Runden)
Die Ergebnisse vom Mittwoch:
1. Bruno Spengler (BMW) 1:32.089 Minuten (132 Runden)
2. Robin Frijns (Audi) 1:32.134 Minuten (68 Runden)
3. Pascal Wehrlein (Mercedes) 1:32.169 Minuten (133 Runden)
4. Augusto Farfus (BMW) 1:32.180 Minuten (141 Runden)
5. Marco Wittmann (BMW) 1:32.227 Minuten (135 Runden)
6. Mike Rockenfeller (Audi) 1:32.281 Minuten (131 Runden)
7. Daniel Juncadella (Mercedes) 1:32.361 Minuten (55 Runden)
8. Jamie Green (Audi) 1:32.805 Minuten (123 Runden)
9. Lucas Auer (Mercedes) 1:32.912 Minuten (138 Runden)
10. Nico Müller (Audi) 1:33.239 Minuten (91 Runden)
11. Paul di Resta (Mercedes) 1:33.487 Minuten (80 Runden)
Die Ergebnisse vom Dienstag:
1. Gary Paffett (Mercedes) 1:32.759 Minuten (141 Runden)
2. Joel Eriksson (BMW) 1:32.840 Minuten (137 Runden)
3. Daniel Juncadella (Mercedes) 1:32.870 Minuten (121 Runden)
4. Edoardo Mortara (Mercedes) 1:33.095 Minuten (152 Runden)
5. Timo Glock (BMW) 1:33.132 Minuten (104 Runden)
6. Philipp Eng (BMW) 1:33.222 Minuten (134 Runden)
7. Rene Rast (Audi) 1:33.375 Minuten (79 Runden)
8. Robin Frijns (Audi) 1:33.529 Minuten (151 Runden)
9. Loic Duval (Audi) 1:33.741 Minuten (103 Runden)
Die Ergebnisse vom Montag:
1. Marco Wittmann (BMW) 1:32.378 Minuten (131 Runden)
2. Nico Müller (Audi) 1:32.665 Minuten (124 Runden)
3. Mike Rockenfeller (Audi) 1:32.932 Minuten (126 Runden)
4. Bruno Spengler (BMW) 1:32.985 Minuten (103 Runden)
5. Augusto Farfus (BMW) 1:33.079 Minuten (116 Runden)
6. Edoardo Mortara (Mercedes) 1:33.496 Minuten (113 Runden)
7. Pascal Wehrlein (Mercedes) 1:33.524 Minuten (54 Runden)
8. Gary Paffett (Mercedes) 1:33.591 Minuten (128 Runden)
9. Jamie Green (Audi) 1:33.787 Minuten (118 Runden)
10. Paul di Resta (Mercedes) 1:33.903 Minuten (67 Runden)

Von

Andreas Reiners