DTM: Diskussion - Gas und Bremse
BMW-Bevorzugung gut für den Sport?

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Damit BMW den Kampf mit Audi und Mercedes aufnehmen kann, bekommen sie außerplanmäßig Möglichkeiten zum Aufholen. Ein gutes Signal für den Sport?
Bild: Picture-Alliance
Gas: Fans dürfen nicht am Reglement leiden
BMW darf in der kommenden Saison 7,5 Kilogramm ausladen und den Heckflügel um 50 Millimeter verbreitern. Ein Entgegenkommen der Konkurrenz, um den Performance-Nachteil aus dem Vorjahr wettzumachen. In der DTM keine Neuheit: 2014 durfte auch Mercedes an den eigenen Autos nachbessern, um den Rückstand zu Audi und BMW aufholen zu können. Aber nicht alle Beteiligten können die Entscheidung zugunsten BMWs nachvollziehen. Dabei macht es durchaus Sinn: Kein Fan möchte eine Rennserie sehen, bei der einer von insgesamt nur drei Herstellern hinterherfahren muss.

Eine starke BMW-Leistungsfähigkeit ist gut für die DTM
Das Entgegenkommen der Konkurrenz heißt jedoch nicht, dass BMW nicht in der Lage wäre, ein besseres DTM-Auto zu bauen. Wegen des eingefrorenen Reglements ist es den Münchenern schlichtweg verboten, an der Technik nachzubessern. Dennoch sollen die Folgen dieses Regelwerks nicht auf Kosten der Zuschauer ausfallen. Die Fans wollen packende Rennen und actionreiche Tür-an-Tür-Duelle auf der Rennstrecke. Und genau das soll durch den Vorteil für BMW erreicht werden. (Sönke Brederlow)
Bremse: Sportliche Leistungen nicht honoriert
Ist die DTM Show oder Sport? Geht es darum, Fans zu bespaßen, oder darum einen sportlichen Wettkampf auszutragen? Mit der Entscheidung pro BMW ist klar: Der sportliche Gedanke rückt in den Hintergrund, es wird alles gemacht, damit die Show stimmt und alle möglichst gleich schnell unterwegs sind.

Nur einer von drei DTM-Herstellern darf nachbessern
Auch das Reglement wird ad absurdum geführt. Entwicklungen werden nicht umsonst eingefroren: Es geht darum, die Kosten im Rennsport auf einem gesunden Maß zu halten. Die DTM ist teuer genug - was andere Marken wie Opel oder Alfa Romeo vom Comeback fernhält. Werden jetzt immer wieder Regeln gelockert, braucht man sie erst gar nicht aufzustellen. (Michael Zeitler)
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