Der Mann wird wohl aus dem Feiern nicht so bald herauskommen. Im Dezember will Gary Paffett seine Verlobte Lisa vor den Traualtar führen, zuvor hat der britische Profirennfahrer noch einen Job zu erledigen. Einen winzigen Punkt benötigt der 24jährige am Sonntag in Hockenheim (14.00 Uhr/ARD), um den Titel in der Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) zu gewinnen. Den ersten in seiner noch jungen Karriere.

Daß er im Falle des Falles (mindestens Platz acht) feiern wird, daran läßt der Mercedes-Pilot keinen Zweifel: "Partys gehören einfach dazu. Nach der ganzen Konzentration ist es schön, zu entspannen." Die Chancen auf eine große Sause stehen gut: 29 Mal startete Paffett in den vergangenen beiden DTM-Jahren seinen Motor. Nur einmal verfehlte er die Punkteränge, einmal wurde er disqualifiziert (2004 als Gewinner auf dem EuroSpeedway). Jetzt hat er neun Zähler Vorsprung auf Titelverteidiger Mattias Ekström (Audi), mit dem er sich bis zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatte.

Sechsmal wechselte die Führung im Gesamtklassement. So auch vor zwei Wochen in Istanbul. Da wurde Ekström von Paffetts englischem Teamkollegen Jamie Green unsanft attackiert und von der Strecke gedrägt. Am Ende blieb der Schwede als Zwölfter erstmals in der laufenden Saison ohne Punkt. Dennoch gibt er nicht auf: "Ab und zu läuft im Motorsport nicht alles perfekt. Aber wir gucken nach vorne und werden in Hockenheim alles geben, um zu gewinnen." Zumal es für Audi bei zwölf Punkten Rückstand auf Mercedes (168:180) auch noch um die Verteidigung des Markentitels geht.