DTM: Kommentar zum Wehrlein-Comeback
Wehrlein ein Gewinn für die DTM

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Es hatte sich in den vergangenen Wochen angedeutet, jetzt ist es offiziell: Ex-Champion Pascal Wehrlein fährt 2018 in der DTM.
Bild: Picture Alliance
Paukenschlag bei Mercedes: Pascal Wehrlein feiert sein Comeback in der DTM! Der Meister von 2015 kehrt für die letzte Saison der Stuttgarter vor dem Ausstieg in die Tourenwagenserie zurück. Neben Wehrlein gehören auch die Ex-Champions Gary Paffett und Paul Di Resta sowie Lucas Auer und Edoardo Mortara zum Mercedes-Kader. Der sechste Fahrer wird in Kürze bekanntgegeben, das Cockpit dürfte an den Spanier Daniel Juncadella gehen.

Wehrlein fuhr schon von 2013 bis 2015 in der DTM
„Ich habe die DTM auch während meiner Formel 1-Zeit genau verfolgt und war auch bei dem einen oder anderen Rennen vor Ort, um die Mannschaft zu besuchen und zu unterstützen“, sagte Wehrlein. Er weiß: Die DTM hat sich seit seinem Titelgewinn verändert, es gib neue Autos, neue Regeln und neue Reifen.
Wehrlein: „Aber ich mag Herausforderungen und kann es kaum erwarten, zum ersten Mal mit unserem neuen Auto auf die Strecke zu fahren. Die ersten Tests können für mich gar nicht früh genug kommen.“ Die Freude im DTM-Team ist natürlich riesig, mit Wehrlein steigen nochmal die Chancen, dass sich die Marke mit dem Stern mit einem Titel aus der DTM verabschieden kann: „Wir sind überzeugt, dass er sich mit seiner Erfahrung und seinem Engagement schnell zurechtfinden wird“, sagte Teamchef Ulrich Fritz.
Kommentar zum Wehrlein-Comeback
Gerhard Berger dürfte aufgeatmet haben. Gerade erst hatte der DTM-Boss in Mattias Ekström einen der letzten echten Typen verloren, da kehrt Pascal Wehrlein in die Tourenwagenserie zurück. Ein deutscher Ex-Champion, der jüngste der Geschichte. Ex-Formel-1-Fahrer. Immer noch jung (23). Mega ehrgeizig. Sauschnell. Ja, auch streitbar. Ihn kann man gut verkaufen. Ohne Frage ein Gewinn für die Serie, die Typen, Kontroversen und Sticheleien gut gebrauchen kann.

2015 wurde Wehrlein mit Mercedes DTM-Meister
Heißt für ihn deshalb aber auch: Er muss abliefern, mindestens bester Mercedes-Pilot werden, wenn nicht sogar den Titel holen. Was natürlich auch an seinem Dienstwagen liegen wird. Aber für ihn ist es ein Drahtseilakt. Risikoreich.
Ja, er hat mit seinem Job als Silberpfeil-Testfahrer immer noch einen Fuß in der Königsklassen-Tür. Und ja: Das mögliche Mammutprogramm inklusive japanischer Super Formula wäre der richtige Weg. So kann er sein Profil schärfen, sich weiter entwickeln, auf sich aufmerksam machen. Das muss er, denn die Tür kann schnell zufallen, im Haifischbecken Formel 1 hat man auch nicht immer alles in der eigenen Hand. Er wäre nicht der erste Ex-Champion, der im DTM-Mittelmaß versinkt. Sein Teamkollege Paul di Resta kann ihm seine persönliche Geschichte dazu erzählen, er ging einen ähnlichen Weg.
2018 bringt zudem eine Besonderheit mit sich: Es ist das letzte Jahr für Mercedes in der DTM vor dem Ausstieg. Bedeutet: Auch Wehrleins Teamkollegen fahren nicht nur um Siege oder den Titel, sondern um ihre eigene Zukunft. Die Luft wird dünn, Zündstoff nicht ausgeschlossen. Doch Wehrlein geht mit dem richtigen Ansatz an die Sache heran: Einen kühlen Kopf bewahren. Realistisch bleiben. Fokussiert. Und ehrgeizig. Das hat ihm schon bei seinem ersten Aufstieg geholfen.
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