Erst Bob Bell, jetzt Michael Wilson: Die Mercedes-DTM-Truppe hat sich den zweiten dicken Fisch aus seinem Formel-1-Projekt geangelt, um die DTM-Mannschaft aus der Krise zu holen. Immer wieder sagte Mercedes-DTM-Manager Wolfgang Schattling auf Nachfrage zur Umstrukturierung der DTM-Führungsetage: „Zum jetzigen Zeitpunkt ist dahingehend noch nichts fix. Schaut immer wieder in unsere Mannschaft, irgendwann werden neue Gesichter da sein.“ Am Red Bull Ring tauchte nun Michael Wilson in Mercedes-Teamkleidung auf. Auf Wilson angesprochen, bestätigte Schattling gegenüber AUTO BILD MOTORSPORT: „Ja, er ist der neue Head of Race Operations.“

Hochkarätige Verstärkung

Bob Bell
Mit Bob Bell (Bild) holte Mercedes erst küzlich einen Top-Ingenieur aus der F1 in die DTM
Seit 1. August hat der Brite diese Position bei HWA. Das heißt: Er ist der neue Verantwortliche für den sportlichen Auftritt an der Rennstrecke. Zuletzt war der erfahrene F1-Ingenieur bei Mercedes AMG für die Simulation und das Training der Rennwochenenden zwischen den Rennen zuständig. Vor Mercedes war Wilson, der fließend deutsch spricht, auch schon für Sauber und BMW in der Formel 1 tätig. Bob Bell, der von 2011 bis 2013 technischer Direktor von Mercedes in der Königsklasse war, war schon beim letzten DTM-Lauf in Moskau vor Ort. Als Projektmanager ist er für die Verbesserung der Aerodynamik, der größten Baustelle der aktuellen C-Coupés, zuständig. Bereits seit Wochen steht das Mercedes C-Coupé im Windkanal des F1-Teams in England.

Paffett mit Zuversicht

Die neuen Personalien stimmen Mercedes-Pilot Gary Paffett zuversichtlich: „Es ist gut diese Unterstützung zu bekommen. Bob hilft viel bei der Zusammenarbeit zwischen HWA und Mercedes AMG. Und Michael ist ein guter Typ, er ist sehr erfahren und hat immer auf sehr hohem Niveau gearbeitet.“ Die personellen Umstrukturierungen waren nach dem Saisonauftakt notwendig geworden. Da wurde Gerhard Ungar, der Vorstandvorsitzende der HWA AG und gleichzeitig technische Verantwortliche, nach dem desaströsen Ergebnis gefeuert. Damals landeten die sieben Mercedes nur auf den Positionen 11, 12, 14, 15, 17, 18 und 19.

Von

Toni Schmidt