DTM: Paffett geht als Champion
„Wie ein Märchen“

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Gary Paffett krönt sich in seinem letzten DTM-Rennen zum zweiten Mal zum Meister. Ein perfekter Abschied vor seinem Wechsel in die Formel E.
Gary Paffett dachte kurz nach. Überlegte. Man sah dem Mercedes-Star an, dass ihn seine Gedanken bewegten. Er war seit der Zieldurchfahrt sowieso emotional, ungewohnt nah am Wasser gebaut. Er pfiff darauf, dass Männer ja eigentlich nicht weinen, ließ den Tränen freien Lauf. Als frisch gebackener Meister darf man das. Auf die Frage von ABMS, wem er seinen zweiten DTM-Titel nach 2005 denn widmen wolle, stockte er kurz, hielt inne und wählte dann den wohl wichtigsten Menschen in seinem Leben neben seinen drei Kindern: Seine Frau Lisa.

Große Sause: Paffett verlässt die DTM als Champion
Er war auch beim Saisonfinale entscheidend. Das Team stellte Paffett nicht nur ein Auto hin, mit dem er nach einem Fehler im Qualifying beim vorletzten Versuch beim allerletzten Schuss trotzdem nochmal volles Risiko gehen konnte. Sie gaben ihm überhaupt erst genug Sprit mit, um eine zweite Runde drehen zu können. Paffett weiß: „Das Qualifying war der Schlüssel.“ Denn mit seinem dritten Startplatz in praktisch letzter Sekunde legte er den Grundstein für seine Fahrt zum Titel. Exakt 4.739 Tage nachdem er zuletzt als DTM-Gesamtsieger ebenfalls in Hockenheim jubeln durfte. „Wir haben 13 Jahre hart gearbeitet um wieder ganz oben zu stehen“, sagte er. „Das ist der beste Tag in meinem Leben. Wie ein Märchen. Am Ende habe ich die Runden heruntergezählt - die letzten Runden in dem Auto, was ich so sehr liebe.“

Für Paffett war es der zweite DTM-Titel nach 2005
DTM-Chef Gerhard Berger: „Gary hat am Ende die Nerven behalten und ist verdient Meister. Dass er die DTM verlässt, ist schade, aber jeder macht mal Fehler. Scherz beiseite: Ich wünsche ihm alles Gute bei seiner neuen Herausforderung.“ Ganz am Ende hielt Paffett nochmals inne. Ihm fiel auf: „Ich bin noch nie mit der Nummer eins gefahren. Nach dem Titel habe ich immer die Serie verlassen.“ Deshalb brachte er sich dann umgehend für ein Comeback ins Gespräch. „Vielleicht komme ich beim ersten Rennen als Gastfahrer mit der Nummer eins zurück.“
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