Was für ein packendes Finish im Sonntagsrennen auf der Kurzanbindung am Lausitzring: Titelverteidiger René Rast und Tabellenführer Nico Müller fahren nebeneinander durchs Ziel. Dabei hatte Rast um 0,089 Sekunden die Nase vorn – der knappste Zieleinlauf der DTM-Geschichte!
Rast beschreibt den DTM-Thriller: „Ich habe mit dem Messer zwischen den Zähnen gekämpft. Ich habe natürlich gesehen, dass Nico immer näherkommt und habe versucht, die Reifen einzuteilen. Nico hatte einen späteren Boxenstopp und daher einen Vorteil."
Am Ende reichte es aber für Rast, der sich in der Anfangsphase ein Duell mit Pole-Setter Robin Frijns lieferte. Frijns fiel wegen abbauender Reifen sogar noch hinter BMW-Pilot Marco Wittmann auf Rang vier zurück.
Audi-Fotofinish am Lausitzring
Nach drei Siegen und einem zweiten Platz dominiert Müller nach wie vor die Meisterschaft
Wie konnte der Titelverteidiger Rast zurückschlagen und zum 18. Mal ein DTM-Rennen gewinnen? Dank einer Nachtschicht. „Wir haben das Auto komplett umgebaut. Heute habe ich mich viel wohler gefühlt im Auto als gestern“, so der 33-Jährige.
Der geschlagene Nico Müller sagt: „Den Start habe ich verkackt. Ich habe vielleicht etwas zu viel riskiert. Danach habe ich mich aus allem herausgehalten und die Reifen eingeteilt. Gestern hat das Rennen ewig gedauert und heute hätte ich gerne noch eine Runde länger gehabt.“
Immerhin: Nach drei Siegen und einem zweiten Platz dominiert Müller nach wie vor die Meisterschaft: Mit 100 Zählern hat er 39 Punkte Vorsprung auf René Rast.
BMW hatte gegen Audi keine Chance. Marco Wittmann schaffte es immerhin auf Rang drei. Sein Fazit: „Das Podium tut gut, dennoch darf man nicht vergessen, dass wir noch viele Hausaufgaben haben. Vor allem im Qualifying fehlt uns der Speed. Von da hinten geht dann nicht mehr so viel. Der Abstand ist riesig aktuell, darüber dürfen wir nicht hinwegsehen, auch wenn das Podium schön ist.
Nächste Woche geht es weiter, dann fährt die DTM wieder am Lausitzring – aber auf der längeren Streckenvariante.
Ergebnis Lausitzring
1. René Rast (Audi Rosberg)
2. Nico Müller (Audi Abt)
3. Marco Wittmann (BMW RMG)
4. Robin Frijns (Audi Abt)
5. Mike Rockenfeller (Audi Phoenix)
6. Timo Glock (BMW RMG)
7. Philipp Eng (BMW RBM)
8. Loïc Duval (Audi Phoenix)
9. Jonathan Aberdein (BMW RMR)
10. Ferdinand von Habsburg (WRT Audi)
Fahrerwertung
1. Nico Müller 100
2. René Rast 61
3. Robin Frijns 58
4. Jamie Green 34
5. Mike Rockenfeller 33
6. Marco Wittmann 28
7. Sheldon van der Linde 26
8. Loïc Duval 26
9. Timo Glock 22
10. Philip Eng 16
11. Lucas Auer 10
12. Ferdinand von Habsburg 9
13. Jonathan Aberdein 5
14. Harrison Newey 1
15. Fabio Scherer 0
16. Robert Kubica 0
Teamwertung
1. Audi Abt Sportsline 158
2. Audi Rosberg 95
3. Audi Phoenix 57
4. BMW RMG 50
5. BMW RBM 42
6. BMW RMR 15
7. WRT Audi 11
8. ART BMW 0

Von

Michael Zeitler