Am Ende war es knapp, doch es hat gereicht: Mercedes-Pilot Gary Paffett krönt sich in Hockenheim zum zweiten Mal nach 2005 zum DTM-Champion! Audi-Herausforder René Rast baut seine unglaubliche Serie zwar aus, gewinnt am Sonntag sein sechstes Rennen in Serie - am Ende fehlen ihm aber vier Punkte auf Paffett. Der Brite wird beim Finale Dritter, verabschiedet sich mit dem Titel in Richtung Formel E - und Mercedes als Meister aus der DTM!
Paffett
Gary Paffett hat es geschafft: DTM-Champion 2018
"Es ist der beste Tag! Wir haben so hart gekämpft, es war nicht einfach und wir hatten viel Pech in der Vergangenheit. Aber dieses jahr war das Auto überragend. Wir verdienen es. Danke ans ganze Team", jubelt Paffett nach überfahren der Ziellinie unter Tränen am Funk. Anschließend klettert der neue Meister auf der Auslaufrunde auf sein Autodach, lässt sich von den Fans auf der Tribüne in der Zielkurve noch mal ordentlich abfeiern!
"Einfach unglaublich! Mein erster Titel kam so schnell, aber dieser zweite hat 13 Jahre harter Arbeit erfordert, um hier wieder zu stehen. Ich kann nicht glauben, dass wir es geschafft haben", jubelt Paffett auf dem Podium. "Die meiste Zeit des Rennens heute war ich allein unterwegs, deswegen hatte ich viel zu viel Zeit zum Nachdenken, bin einmal fast abgeflogen", lacht der Brite. "Aber dieses Ende ist ein Märchen!"

Schon am Start schnappt sich Rast die Führung von Pole-Mann Marco Wittmann und feiert einmal mehr einen souveränen Sieg - BMW-Pilot Wittmann wird hinter dem Seriensieger im Audi Zweiter. Paffett verlebt auf Rang drei ein eher ereignisarmes Rennen, sogar Platz vier hätte ihm am Ende zum Titel gereicht. Mit 255 zu 251 Punkten setzt sich Paffett schließlich gegen Rast durch. Paul di Resta, als Meisterschaftsführender nach Hockenheim gereist, erwischt auch am Sonntag einen schlechten Tag, wird nur 14. und mit 233 Punkten am Ende sogar nur Gesamtdritter.
Rast
Fairer Verlierer: Rast gratuliert Paffett zum Titel
Auch bei Tagessieger Rast schwanken im Ziel die Emotionen: "Natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht, wir haben die Meisterschaft heute nur ganz knapp verloren. Deswegen sind die Gefühle gemischt", sagt der Audi-Pilot. Freude herrscht aber über seine historische Siegesserie. "Sechs Siege in Folge sind unglaublich. Ich habe jetzt ganz viel Lust auf nächstes Jahr. Dann muss das Ziel natürlich lauten, 2019 wieder Meister zu werden!"
Am Sonntag in Hockenheim knallen die Sektkorken aber erstmal bei Mercedes - ein letztes Mal nach 30 Jahren DTM. "Wir sind mega happy! Gary hat es sich verdient", lobt Mercedes' DTM-Chef Uli Fritz und kündigt an: "Die Party geht jetzt sicher bis morgen Früh!"
Ergebnis - Rennen:
1. René Rast (Audi) 58:03.981 Minuten
2. Marco Wittmann (BMW +3,7 Sekunden
3. Gary Paffett (Mercedes) +15,8
4. Nico Müller (Audi) +17,2
5. Robin Frijns (Audi) +18,9
6. Bruno Spengler (BMW) +21,0
7. Augusto Farfus (BMW) +21,4
8. Philipp Eng (BMW) +24,4
9. Joel Eriksson (BMW) +28,6
10. Timo Glock (BMW) +30,0

So lief das Qualifying:

Die Ausgangslage im DTM-Titelkampf hat mit dem Qualifying für das Finalrennen am Sonntag in Hockenheim noch einmal an Dramatik zugenommen. BMW-Mann Marco Wittmann schnappt sich die Pole für den letzten Lauf des Jahres, direkt dahinter reihen sich mit René Rast und Gary Paffett aber schon zwei der Titelkandidaten.
Rast macht mit den zwei Extrapunkten für Startplatz zwei einen weiteren Zähler auf Paffett gut. Der wiederrum vergrößert seinerseits den Abstand auf den Meisterschaftszweiten Paul di Resta um einen Punkt. Der Schotte ist wie am Vortrag der langsamste der drei Titelkandidaten, wird im Qualifying nur Elfter.
Paffett geht nun mit 240 Punkten ins Finale, vor Di Resta mit 233 und Rast mit 226. Viel mehr Spannung geht kaum! Das Rennen startet um 13:30 Uhr (live in Sat.1).
Ergebnis - Qualifying:
1. Marco Wittmann (BMW 1:32.683 Minuten
2. René Rast (Audi) +0.054 Sekunden
3. Gary Paffett (Mercedes) +0.163
4. Bruno Spengler (BMW) +0.218
5. Augusto Farfus (BMW) +0.228
6. Edoardo Mortara (Mercedes) +0.233
7. Joel Eriksson (BMW) +0.264
8. Philipp Eng (BMW) +0.277
9. Nico Müller (Audi) +0.289
10. Timo Glock (BMW) +0.429

Von

Frederik Hackbarth