Der Titelkampf ist kein Krieg der Sterne mehr. Neben den zwei Mercedes-Piloten Gary Paffett und Paul di Resta greift jetzt auch René Rast noch mal in den Kampf um die Meisterschaft mit ein. Nach einem schleppenden Start hat der Mindener mächtig aufgeholt, die letzten zwei Rennen am Nürburgring gewonnen. „Zuletzt war die gute Qualifying-Performance ein Schlüsselfaktor“, erklärt der amtierende Meister in der neuen Ausgabe von AUTO BILD MOTORSPORT. „Außerdem haben wir beim Auto und beim Setup einen großen Schritt nach vorne gemacht.“
Rast
Rast hat zuletzt zwei Rennen gewonnen
Auffällig: Rast ist der mit Abstand beste Audi Fahrer dieses Jahr. Fast 100 Punkte Vorsprung hat er auf den nächsten Audi-Piloten Robin Frijns. Rast: „Man braucht dieses Jahr einen etwas anderen Fahrstil, ein paar Kleinigkeiten, die man anders umsetzen muss. Der eine oder andere tut sich schwerer damit und fühlt sich vielleicht nicht so wohl im Auto wie ich.“
Der Grund: „Was Fahrstile betrifft, bin ich mit allen Wassern gewaschen und kann mich auf viele neue Gegebenheiten einstellen“, verrät Rast. „Denn ich bin in meinem Leben alles gefahren, was vier Räder hat. Es gibt fast kein Auto außer eines Formel-1-Renners, das ich noch nicht gefahren bin.“
In der Meisterschaft liegt Rast schon 57 Punkte hinter Tabellenführer Gary Paffett zurück. Vier Rennen stehen noch aus. „Ich würde nicht viel auf mich setzen. Trotzdem: Die Jungs von Mercedes brauchen nur ein schlechtes Rennen oder einen Ausfall, dann kann es schnell anders aussehen“, weiß er. „Wie sagt man so schön: In der DTM ist alles möglich. Außerdem ist die Rolle des Jägers entspannter, ich kann nur gewinnen.“
An diesem Wochenende fährt die DTM in Spielberg. Wegen der langen Geraden eigentlich keine Audi-Strecke. „Dort braucht man in der Regel viel Motorleistung. Ob wir wirklich weniger Leistung als die Konkurrenz haben, wie es immer heißt, wage ich zu bezweifeln.“ Rast glaubt an seine Chance.

Von

Alexander Warneke