Bereits im zweiten Freien Training in Spielberg lautete die Reihung an der Spitze Edoardo Mortara (Audi), vor Jamie Green (Audi) und Pascal Wehrlein (Mercedes). Auch im ersten Qualifying des Wochenendes am Samstagnachmittag änderte sich daran nichts. Das Triumvirat behielt seine Plätze aus der Abschlusssession auch im Zeittraining und startet somit von den ersten drei Positionen ins Samstagsrennen, das über 40 Minuten geht und um 18.13 Uhr (live auf ARD) beginnt. Pole-Mann Mortara, der sich mit einer Zeit von 1:24.714 Minuten und knappen zwei Zehnteln Vorsprung vor Markenkollege Green die Pole sicherte, jubelte: „Ich bin sehr zufrieden, bisher ist das ein super Tag für mich!“

Spielberg ist Mortara-Land

Mortara
Verband am Daumen der linken Hand: Edoardo Mortara trumpfte in Spielberg auch mit Verletzung auf

Zweieinhalb Minuten vor Sessionende stellte er seinen Audi mit der Startnummer 48 auf die Pole – und das mit gebrochenem Daumen! Wobei er sich den Finger verletzte, wollte der Italiener allerdings nicht verraten. Mortara, der zuvor gleich beide Trainingssitzungen am Red-Bull-Ring dominierte, sah sich aber auch für das Rennen gut aufgestellt. „Wir haben schon im Training gezeigt, dass wir hier das Auto und die Pace haben und das jetzt im Qualifying nochmal bestätigt. Zudem hatte ich ein sehr gutes Setup.“ Spielberg, das ist Mortara-Land. „Ich habe hier 2012 meine erste Pole und anschließend auch meinen ersten Sieg geholt“, lachte der Italiener und fügte an: „Ich mag die Strecke gerne und auch die schöne Atmosphäre hier. Spielberg ist immer gut für mich.“
Verhindern will einen neuerlichen Mortara-Triumph am Samstagabend ausgerechnet Audi-Kollege Green. Der Meisterschaftsführende startet nach seinem punktelosen Zandvoort-Wochenende wieder aus der ersten Startreihe. „Startplatz zwei für mich sieht natürlich gut aus“, so Green. „Das Qualifying war trotzdem komisch, weil meine beste Runde erst in Runde vier kam.“ Doch das lange Warten lohnte sich beim Blick auf die Zeitentafel. „Wir waren relativ schnell. Aber Edo macht hier bisher einen guten Job und war das ganze Wochenende über noch schnller“, lobte der Brite. Hinter der Doppelspitze sortierte sich Wehrlein als bester Mercedes ein. Diesen Status hat der Deutsche auch in der Meisterschaftswertung. „Ich bin mit Platz drei zufrieden, allerdings war wohl mehr drin, denn am Anfang lag ich eine Zeit lang auf Platz eins“, so Wehrlein.

Nur ein BMW in den Top-10

Molina
Vorzeitiger Feierabend: Audis Miguel Molina (r.) musste sein Auto von der Strecke schleppen lassen
Seine gute Platzierung überraschte den Deutschen selbst ein bisschen. „Gestern konnte ich im Training mit einem Schaden am Auto nur zehn Minuten fahren. Aber meine Jungs haben da ganze Arbeit geleistet und das Auto über Nacht komplett repariert, sodass heute morgen alles wieder gut war.“ Jetzt will der Jungspund auf Audi-Jagd gehen. „Nun brauche ich einen guten Start, dann können wir die Autos vor uns überholen.“ Dabei kann Wehrlein unter Umständen auch auf Hilfe von hinten hoffen, denn direkt hinter ihm startet Markenkollege Paul di Resta als Vierter. Augusto Farfus stürmte auf Startplatz fünf und konnte als bester BMW und einziger Wagen der Münchner in den Top-10 immerhin halbwegs Anschluss halten.
Christian Vietoris, Robert Wickens und Gary Paffett (alle Mercedes) reihten sich hinter Farfus ein. Die Audis von Mattias Ekström und Mike Rockenfeller rundeten die Top-10 ab. Für eine Unterbrechung der Zeitenjagd sorgte acht Minuten vor dem Ende des Qualifyings hingegen Miguel Molina. Der Audi-Pilot war mit seinem Auto auf der Strecke gestrandet und brachte somit die roten Flaggen heraus. Schlussendlich reichte es für ihn somit nur zur 20. Startposition. Noch schlechter erwischte es Lokalmatador Lucas Auer (Mercedes). Der Österreicher startet bei seinem Heimspiel neben Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock (BMW) aus der letzten Reihe.

Von

Frederik Hackbarth