DTM: Tabellenführer Müller
„Ich mache nichts anders“

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Nico Müller führt nach vier Rennen überlegen die Tabelle an. Der Schweizer erklärt, warum er 2020 so stark ist.
Nico Müller ist sichtlich erholt zurück auf dem Lausitzring, wo am Wochenende das dritte Rennwochenende der DTM ansteht. „Es wäre eine Lüge, wenn ich sage, dass ich das Mammutprogramm aus Formel E und DTM nicht auch gespürt hätte. Weniger körperlich, aber irgendwann kommt die Müdigkeit“, erklärt der Schweizer im Gespräch mit AUTO BILD MOTORSPORT. „Daher fand ich es toll, drei Tage zuhause zu sein. Jetzt fühle ich mich frischer und bin noch motivierter.“
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Allein: Seine Freundin Victoria Paschold hat das gemeinsame Kind noch nicht bekommen. „Sie hat aber alles im Griff. Man schaut natürlich mal aufs Handy und peilt die Lage, aber im Auto bin ich voll konzentriert. Mich lenkt das also nicht ab“, so Müller.
Heißt auch: Mit dem 28-Jährigen ist auch an diesem Wochenende wieder zu rechnen. 39 Punkte liegt er in der Tabelle bereits vor Titelverteidiger René Rast.
Müller schreibt BMW nicht ab

Nico Müller führt nach vier Rennen überlegen die Tabelle an.
Trotzdem: Woran liegt die gute Performance, Herr Müller? „Dieses Jahr scheint einfach vieles zu passen: Ich fühle mich sehr wohl im Auto. Das Grundsetup, dass wir dieses Jahr haben, scheint auf meinen Fahrstil zu passen. Seit Einführung der Turbomotoren hat Audi ein konstant gutes Auto. Das ist schon mal eine Grundlage, die dir sehr hilft. Ich habe mich immer besser eingelebt hier bei Abt, fühle mich pudelwohl.“
Konkret heißt das: „Wir haben hier für 2018 Änderungen vorgenommen, ich habe ein sehr junges Engineering-Team. Mein Renningenieur Felix ist so alt wie ich. Der hatte 2018 mit mir zusammen sein erstes Jahr als Renningenieur überhaupt. Da sind wir zusammengewachsen, haben aber ab und zu noch Lehrgeld bezahlt. Jetzt fängt es an sich auszuzahlen.“
Der Schweizer sieht sich aber noch lange nicht am Ziel – und hat auch BMW noch auf der Rechnung. Müller: „Wir dürfen BMW noch lange nicht abschreiben. Die haben auch ihre Stärken, vor allem in den sehr engen Kurven. Wir sind dafür in den Highspeed-Passagen und auf der Bremse sehr stark. Im Moment sieht es so aus, als würde die stärkste Konkurrenz aus dem gleichen Lager kommen. Das ist sicherlich eine leicht andere Herangehensweise, als wenn du gegen die Jungs aus München fährst. Du willst natürlich nicht gemeinsam mit einem Marken-Kollegen im Kiesbett stehen. Aber die ersten Rennen haben gezeigt, dass wir auch hart gegeneinander kämpfen.“
Beste Voraussetzung also für ein spannendes Wochenende am Lausitzring (Sa/So ab 13 Uhr in SAT.1).
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